Fußnote 469: Putsch auf tschechisch
08. August 2013 00:34
2013-08-08 00:34:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Die von Präsident Zeman vorgeschlagene Regierung hat bei ihrer ersten Vertrauensabstimmung im tschechischen Parlament eine deutliche Niederlage erlitten.
Alles klar? Sollte wohl so sein, nachdem eine andere Regierungsmannschaft schon eine parlamentarische Mehrheit hat. Aber Herr Zeman denkt nicht daran, diese Mehrheitsregierung einzusetzen. Mit Hilfe übler Verfassungstricks will er vielmehr seine mehrheitslosen Minister im Amt halten und dann mit deren Hilfe in ein paar Monaten Wahlen abhalten. Solche Spielereien mit der Verfassung haben Österreich vor 70 Jahren in den Bürgerkrieg geführt. Ein solches Verhalten nennt man heute in anderen Ländern Putsch. Selbst in Hinblick auf das Entwicklungsland Ägypten verwenden viele in Europa dieses Wort (obwohl der ägyptische „Putsch“ immerhin die irreversible Etablierung einer islamistischen Diktatur – im letzten Moment – verhindert hat). Warum aber regt der Putsch in Tschechien niemanden auf? Hängt das am Ende damit zusammen, dass der Haupttäter, also Zeman, und die meisten seine Kombattanten Sozialdemokraten sind (die sich mit Kommunisten verbündet haben)? Und dass Linke heute in Europa alles dürfen, ohne kritisiert zu werden, während sie beweisfrei behaupten können, dass in Ungarn Faschisten an der Macht wären? Das alles ist jedenfalls eine weitere Bestätigung für den blamablen Zustand Europa.
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Da Herr Zeman ja auch den Völkermord an den Sudetendeutschen für richtig hält braucht man sich über die sonstige politische Verfassung dieses Altkommunisten nicht wirklich lange den Kopf zerbrechen. Interessanter ist da schon, wer diesem Mann und seinen Gesinnungsfreunden einen Auftritt gibt und ihnen die Mauer macht. Es sind die, die ihren Kindern erzählen werden, daß das mit den Benesch Dekreten schon seine Richtigkeit hatte. Und bald wird es Leute geben, die Kritik daran Antiamerikanismus nennen werden. Die haben schließlich nicht nur den seinerzeitigen Mördern und Landräubern die Lizenz dazu erteilt, sie kennen, angesprochen auf die Vergangenheit nur die dazu passende - und die heißt bei ihnen Heydrich und Lidice. Die Dörfer Indiens, die Wavell nach den Anschlägen auf britische Bahnanlagen und Ölpipelines niedermorden ließ, die braucht man nicht mit Namen zu kennen. Sind ja bloß Inder. Oder sonstwie halt Nazi.
Nicht nur dass dieser Altkommunist die Vertreibung der Sudedetendeutschen zynisch als Glücksfall bezeichnete, da diese "Fünfte Kolonne Hitlers" damit endlich "Heim ins Reich" gekommen ist, schlug er auch Israel vor, die Palästinser aus den besetzten Gebieten zu vertreiben, so wie es damals die Tschechoslowakei mit den Deutschen getan hatte. Und verglich Arafat mit Hitler.
Dieser Mann ist das Allerletzte was Europa an korrupten und primitiven Politikern aufzubieten hat, als Linker ist er aber natürlich skarosankt!
Wen wundert es?
Zeman war ein Mitbetreiber der Sanktionen gegen Österreich.
http://www.conwutatio.at/index.php?option=com_content&view=article&id=100:eu-sanktionen&catid=5:europa
Zum Glück noch nicht für ganz Europa, aber jedenfalls für den blamablen Zustand der Europäischen Union = persiflatio imperii!
Wäre Zemann kein Roter, es wäre ein Mediengeheul in ganz Europa.
Liebe Linke !
Das reale Leben besteht aus mehr als Protest, Revolution, Mediengeheul und Töpfe schlagen und es wird auch von Euch selbst an Euch selbst sehr bald Vernunft eingefordert werden.
Denkt daran, was in Moskau war und in Ostberlin !
Auch in "Die Presse" wird das Thema des Zeman-Putsches aufgegriffen, bemerkenswerter Kommentar:
Dort steht er, er kann nicht anders (MICHAEL LACZYNSKI, Die Presse)
Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman gefällt sich in der Rolle eines vulgärpopulistischen Martin Luther.
http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/1439345/Dort-steht-er-er-kann-nicht-anders?direct=1439395&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=103
Übrigens in 'Die Presse' ist man der Meinung dass das Vabanquespiel von Zeman Erfolg haben, wird und dass es wirklich bald Neuwahlen geben wird:
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/1439395/Tschechien_Neuwahlen-werden-immer-wahrscheinlicher?direct=1439395&_vl_backlink=/home/meinung/kommentare/1439345/index.do&selChannel=103
reinhard.horner@chello.at
"Eine weitere Bestätigung für den blamablen Zustand Europa"?
Muss jetzt schon alles dafür herhalten, Europa insgesamt herunterzumachen?