Der amerikanische Alb-Traum
02. Januar 2013 13:01
2013-01-02 13:01:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:00
Die USA sind also noch einmal davongekommen und nicht über die Fiskal-Klippe gestürzt. In zwei Monaten stehen sie aber schon wieder an der potentiellen Absturzstelle. Denn dann steht die Ausweitung der mit 16,4 Billionen Dollar begrenzten Staatsschulden an – oder es droht erst wieder die Pleite. Schuldenmachen – yes, we can.
Präsident Obama steht am Beginn seiner zweiten Amtszeit. Eine dritte kann es nach der amerikanischen Verfassung nicht geben – er hätte also jetzt die Gelegenheit, Politik ohne das ewige Schielen auf Popularität zu machen, eine Politik, die das ehrliche Etikett „change“ verdient. Aber schon seine erste Reaktion auf den mit Würgen erzielten Kompromiss lässt jede Hoffnung schwinden. Er meint nämlich, jetzt hätte er Zeit für ein „wohldurchdachtes Sparprogramm“.
Wie etwas, wofür er vier Jahre keine Zeit finden wollte, in knappen acht Wochen plötzlich wohl durchdacht vorgelegt werden soll, steht in den Sternen. Oder unter einem schlechten Stern.
Eigentlich hatte Obama ja schon vor seiner ersten Wahl die Halbierung der Staatschulden bis 2012 versprochen – 2009 war der Schuldenpegel „erst“ bei 10,6 Billionen. Aber auch Obama ist dem ganz normalen Drogensucht-Phänomen unterlegen. Mit jeder Dosis will der Körper mehr – egal wie die Droge heißt, Heroin oder Schulden. Und so hat Obamas Haushalt nun ein Defizit von mehr als 100 Prozent des BIP. Eine unglaubliche Marke. Um beim Drogen-Bild zu bleiben: Zum Goldenen Schuss ist es nicht mehr weit.
Obama verspielt im Übrigen die Zukunft seiner eigenen Wähler – denn die Kluft zwischen Demokraten und Republikanern ist auch eine demographische. Drei Fünftel aller Unter-Dreißig-Jährigen (mit einem ständig steigenden Anteil von Afro-Amerikanern und Latinos) haben im November Obama gewählt, die Republikaner brachten vor allem die Weißen im Rentenalter hinter sich. Kein Wunder, dass Obama mehr Geld von den älteren und weißen Reichen will (wobei sich die Amerikaner freuen können, was das heißt – der Vergleich mit Europa wird ihnen zeigen, dass sie noch sehr gut dran sind. Denn für Einkommen über 450.000 Dollar im Jahr müssen nun statt 36 ganze 39,5 Prozent Steuer gezahlt werden!). Kein Wunder auch, dass die Republikaner Obamas Gesundheitsreform ablehnen, denn mit ihr wird die staatliche Krankenversicherung für Senioren gekürzt.
Jung gegen Alt – und alle zusammen in die Pleite.
Ein amerikanischer Alb-Traum.
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Es ist doch beinahe die gesamte Erde hoffnungslos verschuldet und wenn die Politiker könnten würden sie auf's All Kredite aufnehmen, Mond u. Sonne bürgen lassen und die Sterne als eiserne Reserve einsetzen.
Vermutlich aber wird nur neues Geld gedruckt werden, die Schulden werden weiter wachsen......Was dann? Ganz einfach - Anlassgesetzgebung -, auch wenn es die Zwangsenteignung der Bürger bedeutet, die ja ohnehin schon klammheimlich dch. ständige Mehrbelastungen stattfindet.
Noch ein OT - Beim Salzburger Albtraum wurden die "verschwundenen" 445 Mio€ "gefunden".
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1328427/Salzburg_Verbleib-von-445-Millionen-Euro-geklaert?_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/1321236/index.do&direct=1321236
Hallo, liebe Leute, können wir endlich wieder zur Tagesordnung zurückkehren? Wer noch immer das Bedürfnis hat, sein Mütchen zu kühlen, sollte dies besser privatim erledigen!
Ich versuche einerseits, die doch etwas unerquicklichen Vorgänge in "unserem" Blog mit den Augen eines linken Trolls zu verfolgen; der kann sich ins Fäustchen lachen.
Andrerseits versuche ich, mich in einen potentiellen Interessenten (beiderlei Geschlechts!) an "unserem" Blog hineinzudenken, der erwägt, hier einzusteigen und nicht nur zu lesen, sondern nach einer Beobachtungsphase auch selber zu posten.
Ich fürchte, so jemandem könnte die Lust vergehen, wenn er entdeckt, daß er möglicherweise an den Pranger gestellt wird, sollte er es wagen, gar täglich zu posten. Was ist daran verwerflich?
Mein Wunsch fürs neue Jahr: Nur, wenn wir sachlich bleiben und einander achten, haben wir die Möglichkeit, wenigstens ein bißchen zur Verbesserung der Politik, die schlimmer nicht sein könnte, beizutragen. Darin sollten wir uns doch einig sein; das ist ja das Positive an diesem einzigartigen Blog---danke, Herr Dr. Unterberger!---daß wir Nichtlinken wenigstens EINE Plattform haben, wo wir auf Menschen mit ähnlicher Gesinnung stoßen---ein Lichtblick im sonst gleichgeschalteten Umfeld.
Liebe Mitblogger,
wenn nun bereits die größte westliche Demokratie (und zugleich immer noch stärkste Weltmacht) inzwischen aus Horrorschuldengründen dem politischen und finanziellen Abgrund entgegentaumelt, dann frage ich mich ernstlich, wo unsere ebenfalls schuldenbeladenen europäischen Länder Halt, Zuspruch und Hilfe finden können.
Es wird wohl so kommen, wie von mir (und anderen) hier wiederholt angetönt:
Die asiatischen Tiger und Löwen (China, Indien zuvorderst!) werden in raubtierhafter Manier die westlichen Volkswirtschaften step by step "aufkaufen", und mit ihren anscheinend unerschöpflichen Geld- und Menschen-Ressourcen in ihre Gewalt bekommen.
Wir "zivilisierten Völker" sind durch Wohlstand inzwischen degeneriert, haben das unselige Schuldenrad ohne wirkliche Notwendigkeit ins immer schnellere Drehen gebracht, und stehen jetzt alle miteinander,ganz genau wie die Yankees, ebenso knapp vor dem Abgrund!
Ein Weilchen wird's schon noch irgendwie gehen, dann jedoch: ab durch die Mitte!
Damit hier kein Missverständnis entsteht: Im normalen Leben und für überschaubare Zeiträume bin ich - wie Sie wissen - ein durch und durch optimistisch tickender Zeitgenosse!
Was jedoch die längerfristige gesellschafts- und finanzpolitische Entwicklung, sowie die Umschichtung der Machtverhältnisse in der Welt betrifft, gestatte ich mir, eine Prise Pessimismus von meinen diesbezüglich geeichten Mitbloggern auszuleihen!
Besten Dank!
(mail to: gerhard@michler.at)
Angesichts der "Hexenjagd" gegen den Monatssieger möchte ich einen Vorschlag machen. Die letztklassigen Angriffe auf unbescholtene Blogpartner sollten einen "Alternativen Preis" einbringen: Einen goldenen und einen silbernen Mop für überdurchschnittliches Mobbing und einen bronzenen für Mitläufer.
Der Reichtum, die Macht der USA besteht aus
a) den Bodenschätzen. Erst die Goldfunde in Californien und Alaska haben aus grünen Papierfetzen Dollars gemacht.
b) dem Krieg als Geschäft. Das hat bis zum Koreakrieg gut funktioniert. Hat doch der Koreakrieg immerhin noch einen wirtschaftliche potenten Alliierten hervorgebracht; auch wenn man den es schon nicht mehr gewagt hat, den Krieg auch zu gewinnen. Was den Vietnamkrieg betrifft, so hat man wenigstens noch den indirekten Erfolg verbuchen können, daß die Gewalttätigkeit der Kommunisten diese in Südostasien desavouiert haben. Mit Afghanistan und dem Irak allerdings gab es nur noch gigantische Kosten und überhaupt keinen " return on investment" mehr.
Bleibt also nur noch die zweite Möglichkeit, der Plebs das Maul zu stopfen, nämlich die Umverteilung. Nun ist die Zahl der Superreichen in den USA immer noch beeindruckend, reicht sie aber aus, um die schon bisher durchgeführte Umverteilung zu Lasten der Staatsschuld zu kompensieren ?????
Derzeit scheint es noch ein Glück der USA zu sein, daß die Unterschicht apatisch und am Staat desinteressiert für ihr tägliches Überleben kämpft. Wie schnell sich das ändern kann haben wir aber in der Sowjetunion, der DDR, in Ägypten, Tunesien und Lybien gesehen.
Purer Aktionismus, wie ihn die Republikaner schon öfter praktizierten.
Es ändert sich auch in 2 Monaten nichts.
Der amerikanische Schuldenberg wird weiter wachsen, weil es sich weder Linke noch Rechte leisten können, irgendetwas daran zu ändern.
Die Gläubiger werden weiter zuschießen, weil ihnen ein totaler Zusammenbruch noch viel teurer käme.
Und wenn gar nichts mehr geht, hat sich die USA längst auf's hemmungslose Gelddrucken verlegt. Man fragt sich nur - wozu dann der ganze Wirbel?
Lieber captain!
Nicht eigentlich zum Inhalt Ihres Themas, aber doch zweimal zum Thema Alb:
1). ein grosses DANKE dafür, dass ich das schöne Wort "Alb" hier in seiner korrekten Schreibweise sehen darf - und nicht als hartgeprügelten Alp
2). spielt sich hier bei den Kommentaren ein Albtraum der besonderen Art ab - könnte das A.U.-Team vielleicht überlegen, die Möglichkeit von Mehrfachnicks und geg.falls auch die Sternderln u. die Poster-des-Monats-Erwähnung wieder abzuschaffen? Offensichtlich ist die Versuchung für einige Poster zu gross, auf diesem Weg einen Rückfall in die Kindergartenphase zu erleiden und DAFÜR ist dieser Blog wohl eher nicht gedacht gewesen.
Genauso wenig Verständnis habe ich aber für diejenigen, die stolz erklären, sie würden daraufhin nun als Partner austreten - das erinnert an jene Katholiken, die aus der Kirche austreten, sobald es dort öffentlichkeitswirksame Probleme gibt; wie ernst kann man deren Anspruch dann eigentlich nehmen, für eine Sache einzustehen? Mag sein, dass hier so mancher advocatus diaboli sein Unwesen treibt um A.U. zu schaden - umso mehr wäre es Aufgabe der echten A.U.-Unterstützer sich nicht so armselig am Nasenring vorführen zu lassen!