Wie man das Wohnen noch teurer macht
01. Dezember 2012 00:26
2012-12-01 00:26:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:30
Wenn man den Brotpreis unter dem Niveau des Marktpreises deckelt, löst das dreierlei aus: Brotmangel, Verschwendung bei den Konsumenten und die Entwicklung von Schwarzmärkten. Das haben in den letzten Jahrzehnten sämtliche Planwirtschaften in bitteren Lektionen lernen müssen. Die meisten lassen daher – nicht nur beim Brot – den Markt wieder funktionieren. Lediglich einige verbliebene Retro-Staaten wie Nordkorea oder Kuba produzieren weiter durch Preisregelungen gezielt bittere Not.
Daher ist es mehr als erstaunlich, wenn plötzlich das rotgrüne Wiener Rathaus in den verschiedensten Varianten über eine Mietpreisdeckelung diskutiert. Eigentlich hätte man geglaubt, dass hierzulande niemand mehr ernsthaft an solche Abenteuer glaubt.
Aber sind nicht tatsächlich die Preise für neue Mietwohnungen oft ärgerlich hoch? Das sind sie in der Tat. Nur ist das eine Folge, nicht die Ursache von Knappheit. Und eine neue Mietendeckelung würde die Knappheit noch dramatisch verstärken. Kein vernünftiger Mensch würde künftig seine Ersparnisse in ein Wohnhaus oder eine Vorsorgewohnung investieren.
Dass solche Vorschläge ausgerechnet im Wiener Rathaus entstehen, ist besonders skurril. Steht doch hier die ganz große Mehrheit der Wohnungen im Eigentum der Gemeinde oder politisch kontrollierter Genossenschaften. Daher prägt deren Angebot quantitativ wie qualitativ die Preisbildung im kleinen freien Sektor. Zugleich ist gerade in Wien die Belastung der Mieter durch von der Stadtverwaltung gewaltig in die Höhe gepeitschte Infrastrukturkosten (Wasser usw.) überproportional steil gestiegen.
Ein weitere Ursache hoher Mieten ist die ohnedies schon für viele Wohnbauten geltende Mietpreisbindung. Wenn ältere Einzelpersonen nur deshalb in großen Altwohnungen mit oft fünf und noch mehr Zimmern wohnen, weil ein Wechsel in eine kleinere (und für ihre Bedürfnisse besser passende!) Wohnung für sie viel teurer wäre, zeigt das die ganze Absurdität der Wohnungssituation. Die, die haben, profitieren. Die, die suchen oder wechseln, zahlen drauf. Um ein Vielfaches.
Angesichts der stark steigenden Zuwanderung nach Wien und der wachsenden Immobilienblase – eine Folge der Schuldenpolitik von EZB und Staaten – wäre es aber illusorisch, vorerst sinkende Mieten zu erwarten. Eine vernünftige Politik sollte jedoch zumindest alles tun, was deren Explosion bremst: durch einen modernen Mieterschutz, der die absurden Privilegien einiger Altmieter Schritt für Schritt auslaufen lässt und so mehr Familienwohnungen auf den Markt bringt; durch ein neues Genossenschaftsrecht, das Wettbewerb zulässt, Parteisubventionierungen verhindert und nur solange Annuitätenzahlungen erlaubt, bis die Wohnungen abbezahlt sind; durch korruptionsfreie Möglichkeiten für private Bauträger, ausreichend Grundstücke zu erwerben; und durch eine Verkehrspolitik, die auch die großen Siedlungsräume rund um die Stadtgrenze rasch einbezieht.
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Das österreichische Mieterschutzgesetz stammt meines Wissens nach aus der Zeit nach dem erstem Weltkrieg. Es wurde aus der Not heraus geboren, führte aber bald zu einer Besitzstandswahrung von Priviligierten. Bis heute herauf hat dieses Gesetz den ganzen wiener Wohnungsmarkt verseucht.
Da greift der Staat seit fast hundert Jahren in den Wohnungsmarkt massiv ein, verzehrt das ganze Preisgefüge, und glaubt dann mit weiteren Eingriffen so was wie Gerechtigkeit herstellen zu müssen. Ist halt nur ein weiteres Beispiel dafür, daß Etatismus falsch und menschenverachtend wirkt.
Wann wird es uns gelingen, den Staat auf seine Kernaufgaben zurückzudrängen?
....sowie durch Vergabe von geförderten Wohnungen an wirklich Bedürftige und nicht an "Rote Baddeibonzen" bzw. "Rote Baddeisoldaten", die es sich dann dort gemütlich und relativ billig einrichten.
Ist die Wiener Stadtverwaltung nur deshalb dabei führend, damit sich Rot-Grün als die vermeintlichen Retter des/der "armen, kleinen Mannes/Frau" aufspielen können? Vor allem mit Versprechungen, die sie im Endeffekt sowieso nicht einhalten!
Ueberlassen wir dieses Thema doch den Grazer Kommunisten. Immerhin haben 20% der Waehler ihnen gerade deshalb ihr Vertrauen geschenkt. Kommunisten haben sich ueberall in der Welt als Wohnbauexperten hervorgetan und himmelschreiende, pardon himmelstuermende Kulturleistungen vollbracht. Soviele graue Wohnbauruinen zeugen davon. Man gehe in bestehende und ehemalige sozialistische Paradiese und ueberzeuge sich.
Und diesmal wird es ganz bestimmt wirklich klappen!
OT: die Hetze geht weiter!
http://diepresse.com/home/panorama/klimawandel/1319014/Klimawandel_Das-ignorierte-Problem?_vl_backlink=/home/index.do
Wer über die Steigerung der Mieten ohne die Steigerung der Betriebskosten spricht, verfehlt das Thema.
1. Die Kosten für Wasser, Abwasser, Müll, Heizung, Hausbesorger + seine Sozialkosten, Transportausgaben (Parkpickerl, Ubahn) etc. sind sprunghaft gestiegen.
2. Die Ansprüche der Mieter sind ebenso gestiegen: Bad & WC in der Wohnung, Elektrostandard, Gasstandard, Zentralheizung, Lift ist gewünscht und kostet.
3. Die Gemeinde und die politisch orientierten Genossenschaften bauen Luxusdomizile, die sich kein Normalverdiener leisten kann.
4. Die Migranten zahlen nichts, bekommen Gemeindewohnungen, auch in Sievering, die sie illegal vermieten wenn sie längst schon nach Hause zurückgekehrt sind.
Wer eine Substandardwohnung will, wird sie finden: Indisches Klo (jenseits des Ganges), Bassena, Einzelofen, kein Lift, Erdgeschoß, kein Gas, schwache Stromanschlüsse. Wenn aber der Vermieter investieren soll, dann will er dafür Geld sehen. Er ist nicht die Gemeinde, die das Deffizit auf die Steuer abwälzt.
OT - Euro-Rettungsschirm verliert Spitzenrating bei Moody's
Die finanzielle Talfahrt nimmt Beschleunigung auf, Frankreich "hilft" dabei.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/eurokrise/1319094/EuroRettungsschirm-verliert-Spitzenrating-bei-Moodys?_vl_backlink=/home/index.do
Fakt ist offenbar, dass der "neue Sozialismus" - der längst auch die konservativen, bürgerlichen Parteien und Wähler aus ihren Positionen gekippt hat - sich als der Repräsentant und Motor der Philosophie "Anspruchsstaates" versteht, welcher die vielfältigen Forderungen insbesoners der "Benachteiligten" zu erfüllen vorgibt.
Als Benachteiligt darf man hierbei all jene einstufen, die laut genug schreien um von genügend zahlreichen oder entscheidungsrelevanten Kräften - und das ist praktisch niergends mehr in Europa die Wahlbevölkerung (sondern die Nomenklatura) - wahrgenommen zu werden.
Sind solche Forderungen nur einmal mit ausreichender Publizität unters Volk gebracht - manchmal genügt dazu auch schon mal ein ministerieller, sachlich irrelevanter Sager - lässt sich dann die "Mittelbeschaffung" mit einigen aus der Waschmittel- oder Zahnpasta-Reklame entlehnten, psychologischen Tricks leicht rechtfertigen und ein willfähriges bis entmachtetes Parlament unschwer zu einer Zustimmung bewegen (falls nicht eine ministerielle Verordnung genügt). Dass in diesen so beschafften Mitteln immer auch ein bestimmter 'gerechter' Anteil für die "Exekutive" und "Administration" enthalten ist, versteht sich von selbst.
Dabei ist es völlig irrelevant, welche ökonomischen, ökologischen oder sonstigen Aus- und Nebenwirkungen die Maßnahme noch zeitigt oder zeitigen wird. Hier gilt das ganz grundlegende metaphysische Gesetz: "Zeit ist Geld"; und schließlich braucht jede Nomenklatura bis zu den nächsten Wahlen bzw. bis zur nächsten "Beschaffungsidee" Zeit (=Geld) um die Durststrecke zu überbrücken.
Als äußerst hilfreich hat sich dabei das schon von Goethe in seinem Wesen richtig erkannte Prinzip des "Fiat Money" erwiesen, welches uns - zumindest derzeit - in die Lage versetzt, Fanstastilliarden an Euros oder Dollars zu mobilisieren, die praktischerweise nicht einmal mehr - wie weiland noch in der Krise der 1920er-Jahre - tatsächlich gedruckt werden, sondern nur noch als Zahl im virtuellen Konto eines Computers aufscheinen müssen. Dumm nur, dass immer irgendwann irgendjemand auf die Idee kommt, "sein Geld" auch haben zu wollen. Dann schlägt die Stunde jener Wahrheit, die zeigen wird, wie "belastbar" die phantastischen Ideen und Lehren des "politsch-monetären Komplexes" waren oder sind.
Die Brück' am Tay (Theodor Fontane, 1879)
"Wann treffen wir drei wieder zusamm'?"
"Um die siebente Stund', am Brückendamm."
"Am Mittelpfeiler."
"Ich lösch die Flamm'."
"Ich mit."
"Ich komme vom Norden her."
"Und ich vom Süden."
"Und ich vom Meer."
"Hei, das gibt ein Ringelreihn,
und die Brücke muß in den Grund hinein."
"Und der Zug, der in die Brücke tritt
um die siebente Stund'?"
"Ei, der muß mit."
"Muß mit."
"Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand."
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