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Das Debakel der Gesamtschule – und wie es die Schmied-Medien vertuschen

Die österreichischen Volksschulen haben voll versagt. Das ist eindeutiges Ergebnis zweier großer internationaler Vergleichsstudien, die nun präsentiert worden sind. Die Ergebnisse zeigen eine absolute Dringlichkeit einer Reform der Volksschule. Da diese aber die einzige echte Gesamtschule des Landes ist, versuchen Claudia Schmied und die ihr hörigen Medien mit allen Mitteln eine Debatte darüber zu verhindern. Durch einen simplen Trick: Sie veröffentlichen zur gleichen Stunde, da dieses Debakel bekannt wird, die sogenannten Bildungsstandards. Da diese nur innerösterreichische Vergleiche bieten und vom SPÖ-nahen bifie-Institut erstellt worden sind, sind sie wenig aussagekräftig. Und zugleich werden auch diese bifie-Ergebnisse extrem manipulativ veröffentlicht, etwa indem die Ergebnisse der diversen Formen der Gesamtschule für die 10- bis 14-Jährigen im Vergleich zu den Hauptschulen geheimgehalten werden. (Mit nachträglicher Ergänzung)

In Wahrheit müsste all dies viel mehr eine Rücktrittsdebatte in Hinblick auf die Unterrichtsministerin auslösen als bei den beiden jetzt im Visier von Medien und Bundes-SPÖ liegenden Salzburgern Burgstaller und Brenner.

Kurz die wichtigsten Daten: Bei PIRLS geht es um die Lesefähigkeit der Zehnjährigen. Und die hat sich in den letzten fünf Jahren weiter verschlechtert. Österreich liegt nur noch auf Platz 16 von 23 bei dem Test mitmachenden Ländern, beziehungsweise auf Platz 25 von weltweit 45. Am besten schnitten Hongkong, Finnland, Russland und Singapur ab.

TIMSS wiederum vergleicht die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten. Da erreicht Österreich Platz 14 unter 21 teilnehmenden EU-Ländern, beziehungsweise 23 unter 50 weltweit teilnehmenden Ländern. Die Besten: Singapur, Südkorea, Hongkong, Taiwan, Japan.  Die TIMSS-Studie attestiert überhaupt nur drei Ländern einen Abstieg im Vergleich zu 1995, während sehr viele sich signifikant verbessert haben. Die Absteiger: Österreich, Tschechien und die Niederlande.

Angesichts dieser Ergebnisse ist es eine nationale Tragödie, dass die linke Schulreformdebatte über alles mögliche reden will, nur nicht über die Gesamtschule namens Volksschule. Müssen wir nicht – lieber heute als morgen – einen Test der Deutsch-Fähigkeiten zur zwingenden Voraussetzung VOR Aufnahme in eine Volksschule machen? Müssen wir nicht auch in der Volksschule viel stärker differenzierte Formen ermöglichen? Müssen wir nicht den Eltern objektive Qualitäts-Maßstäbe und Informationen über die Leistungen einzelner Schulen und Lehrer anbieten? Müssen wir nicht gerade in den Volksschulen Abschied nehmen von der Kuschelschule, mit der manche „progressive“ Schulreformer unsere Kinder heimgesucht haben? Ja und auch: Wie bringen wir wieder mehr Männer in den inzwischen total verweiblichten Beruf des Volksschullehrers? Müssen wir nicht die Pädagogischen Hochschulen umgehend reformieren – und diese, so wie es vor einem Jahrzehnt bei den Unis geschehen ist, dem direkten Zugriff der Politik entziehen?

Ähnlich müssen sich aber auch Medien und Gesellschaft fragen: Wird nicht allerorten Lernen und Leistung als blöd hingestellt? Können wir es uns noch länger leisten, auf die sehr ernsthaften und in breiter Front erfolgreichen Schulsysteme ostasiatischer Länder herabzublicken, die zweifellos einen massiven und bei uns unbekannten Leistungsdruck auf die Kinder ausüben?

Um von diesem Volksschul-Desaster abzulenken, werden die Nation und ihre Medien zur gleichen Stunde mit Ergebnissen der österreichischen Bildungsstandards-Messungen in Sachen Mathermatik überhäuft. Dabei sind zwar viele Daten produziert worden, aber alles Wichtige, Wesentliche und vor allem für die Eltern als Orientierung Hilfreiche wird geheimgehalten. Das alles unter der Verantwortung einer Partei, die einst behauptet hat, das Land mit Transparenz und Demokratie zu fluten.

Es hilft ja niemandem viel weiter, wenn wir jetzt wissen, dass Oberösterreich am besten und Wien am schlechtesten abgeschnitten hat. Niemand hat angesichts der Migrantenzahlen und der Performance der Frau Brandsteidl im Wiener Stadtschulrat etwas anderes erwarten können, die offensichtlich kaum mehr kann, als breit lachend ihre wohlgeformten Zähne in allen möglichen Gratisblättern zu präsentieren.

Wenig überraschend ist auch, dass die besten Ergebnisse eine AHS erzielt hat, die schlechtesten eine Haupt- oder Gesamtschule. Dass aber manche dieser Haupt- (oder vielleicht auch Gesamt-)Schulen sehr gute Ergebnisse haben. Vermutlich jene am Land, aber das ist schon wieder geheim.

Ebenso klar war, dass die Migranten weit schlechter abschneiden als die Schüler mit eingeborenem Hintergrund. Aber es ist immerhin positiv, dass das veröffentlicht wird, hat man doch bei früheren Studien das Migrationsproblem gerne verschwiegen.

Interessant ist auch, dass bei den Bildungsstandards die Buben besser als die Mädchen abschneiden – obwohl es bei den Schulnoten regelmäßig umgekehrt ist.

Nur noch lächerlich ist hingegen, dass bei diesen Tests von der großen Mehrheit eine vom Biefie selbst gesetzte „Baseline“ deutlich übertroffen worden ist. Das Bifie weiß natürlich genau, dass man nur durch niederes Setzen des Maßstabes der Geldgeberin im Ministerium zu Gefallen sein kann, indem man einen Erfolg fingiert. Da setzt man lieber selber niedrige Standards statt internationale Vergleiche ernst zu nehmen.

Ein Skandal ist es aber jedenfalls, dass die Gesamtschulen unter fadenscheinigen Ausreden nicht extra ausgewiesen worden sind. Bifie tut dabei nämlich so, als ob zu den Gesamtschulen nur die sogenannte „Neue Mittelschule“ gehören würde. Und da wären nur 67 von 1400 Schulen dabei gewesen. Aber erstens wären auch dafür die Gesamtergebnisse relevant, und zweitens gibt es seit langem ebenfalls von linken Ideologen gepushte andere Formen der Gesamtschulen, deren Evaluierung jetzt endgültig unter den Tisch gekehrt wird.

Das allergrößte Ärgernis ist, dass man keine Schulergebnisse erfährt. Was ist denn das für eine undemokratische und totalitäre Haltung? Die Eltern, die für ihre Kinder Schulentscheidungen treffen sollen, müssen blöd sterben. Weil es die Politik nicht will, weil es die Gewerkschaft nicht will.

Man kann nur hoffen, dass sich die Wissensträger in den Schulen, etwa die Elternvertreter (die ja ihr eigenes Ergebnis kennen), nicht an den Maulkorb halten und solcherart Schule für Schule die Ergebnisse bekanntwerden. Dann kann man ja schließen: Jene Schulen, die das besonders streng geheim halten, können nicht zu den guten gehören.

PS.: Eine merkwürdige Formulierung findet sich in der Reaktion des ÖVP-Bildungssprechers Amon: Die Resultate würden einmal mehr verdeutlichen, dass "Alleingänge der Länder, die Leistungsgruppen abzuschaffen und auf jegliche Form der Differenzierung zu verzichten, als gescheitert bezeichnet werden können". Mit Verlaub: Auch die ÖVP hat der künftigen - österreichweiten! - Abschaffung genau solcher Leistungsgruppen zugestimmt. Diese gibt es ja in den alten Hauptschulen, sie sind aber in den Gesamtschulen nicht mehr erlaubt. Weiß Amon nicht mehr, wie er sich da selber (auf Geheiß von Josef Pröll) über den Tisch ziehen hat lassen? Diese Scharte in der sonst halbwegs vernünftigen Bildungspolitik der Schwarzen kann er mit solchen Sprüchen nicht ausmerzen.

Nachträgliche Ergänzung: Selbstverständlich gibt es auch die sogenannten Bildungsstandards als Dokument. Dort ohnt es sich insbesondere Seite 23 anzuschauen. Die zwei Balken muss man mit eigenen Augen gesehen haben: Bei den AHS haben 86 Prozent die Bildungsstandard "erreicht" oder "übertroffen", Bei Gesamt- und Hauptschulen sind es hingegen nur 43 Prozent. Schlimmer gehts nimmer. Und statt einen präziseren Blick auf die Unterschiede von Gesamtschule und Hauptschule zu erlauben, um diese Problemzone besser analysieren zu können, werden die Unterschiede verheimlicht.

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