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Die Seltsamkeiten rund um die Bettina Wulff

Das Gerücht zu verbreiten, eine Frau hätte im Rotlicht-Milieu gearbeitet, ist ganz besonders mies. Es zeigt im konkreten Fall einen Verfall der politisch-medialen Sitten. Insbesondere dann, wenn es offenbar keine Beweise gibt. Dennoch ist auch an Bettina Wulff selbst, der solcherart geschmähten Frau des deutschen Ex-Präsidenten, so manches mehr als merkwürdig.

Da ist es noch das Harmloseste, dass – so wie ich – die große Mehrheit überhaupt erst durch Bettina Wulffs empörtes Dementi von jenen Gerüchten erfahren hat. Auffälliger ist da schon der Umstand, dass sie genau zu jenem Zeitpunkt mit allen juristischen Möglichkeiten und öffentlichem Protest gegen diese Gerüchte vorgeht, da sie ein Buch über sich auf den Markt bringt. Dabei soll dieser böse Hinweis in Deutschland schon seit Jahren kursieren.

Meine Sympathien endgültig verspielt hat die gute Frau aber durch ein Interview, dass sie jetzt – natürlich ganz zufällig ebenfalls zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung – zu einem anderen Thema gegeben hat: Zum Rücktritt ihres Mannes. Dieser ist ja nach Einleitung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen ihn zurückgetreten. Ganz offensichtlich tat er das ziemlich voreilig, sind doch diese Ermittlungen einige Wochen später eingestellt worden.

Wie aber kommentiert das liebe Eheweib jene Tage? Mit einem unglaublichen Egozentrismus: Sie wirft ihrem (Noch-?)Mann vor, sich in den Tagen seines erzwungenen Rücktritts zuwenig um ihre Gefühle gekümmert zu haben. Und überhaupt habe sie an der Seite des amtierenden Bundespräsidenten oft ihre eigenen Bedürfnisse unterdrücken müssen.

Richtig gelesen! Nicht etwa das ihrem Mann angetane Unrecht empört die gute Bettina, sondern die Tatsache, dass sich dieser am demütigenden Tiefstpunkt seines Lebens nicht ausreichend um sie gekümmert habe. Deswegen habe sie sich geärgert und sich bei der Rücktrittsrede ihres Mannes auch demonstrativ weit weg gestellt. Besonders ärgere sie, dass sie mit ihrem Mann oft in einen Topf geworfen werde.

Der Ärger über dieses Topf-Dasein war aber allem Anschein nach noch nicht da, solange sie das privilegierte Dasein einer Präsidentenfrau leben konnte.

Das nennt man wirklich solidarische Partnerschaft in der Stunde der Not. Und man erspart sich jeden weiteren Kommentar über so eine Frau und vor allem den Kauf ihres Buches. 

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