Im Grund ist alles Psychologie. Das wissen Börseprofis. Sie versuchen bei jeder kleinen Nachricht zu ahnen, wie die anderen – der „Markt“ – reagieren werden, und handeln dementsprechend.
Auch in der Erziehung ist die eigene psychologische Glaubwürdigkeit zentral. Wenn Eltern Kindern ständig etwas androhen (à la: „Dann darfst du nicht fernsehen“), das aber aus Angst vor einem Konflikt nie realisieren, dann verlieren sie jede Glaubwürdigkeit. Sie ernten im Lauf der Zeit die Verachtung ihrer Kinder und das Risiko viel ärgerer Konflikte. Die Kuschelpädagogik der 68er Generation ist aus diesem Grund gescheitert.
Nur die europäische Politik handelt noch nach deren Regeln, vor allem rund um den Euro. Sie hat damit die eigene Glaubwürdigkeit verspielt. Statt konsequent zu sein, hat sie sich lächerlich gemacht.
Sie hat aus Weichheit Länder in den Euro aufgenommen, welche die eindeutigen Aufnahmekriterien bei weitem verfehlt haben. Es gab nie Konsequenzen gegen jene Staaten, die dann nach Einführung des Euro die Regeln verletzt haben. Es gab keinerlei Strafmaßnahmen wegen betrügerischer Manipulationen volkswirtschaftlicher Daten; Kommissionspräsident Barroso ist noch immer im Amt, der die Griechen 2004 in aller südländischen Grandezza von diesem (vielleicht sogar mit Wissen Brüssels passierten!) Betrug pardoniert hat. Europa hat die hoch und heilig auf höchster EU-Verfassungsebene einbetonierte No-Bailout-Regel gebrochen und entsorgt (also das Verbot, andere EU-Länder aus einer Pleite herauszuboxen). Griechenland hat jedes Mal die detailliertesten Reformzusagen gebrochen und dennoch jedes Mal nach einigem Zetern immer das benötigte Geld bekommen.
Wer soll heute noch diese EU, diese EZB ernst nehmen? Auch die Griechen tun das nicht. Sie haben nur solange ernsthaft gespart, als sie mit einer Pleite rechnen mussten. Sobald die ersten Hilfsgelder da waren, tun sie nur noch so als ob. Was aber noch schlimmer ist: Die mangelnde Konsequenz gegen Griechenland wirkt sich auch in allen anderen Ländern aus. Niemand nimmt Drohungen aus Brüssel weiter ernst. Man beklagt zwar wie ein professioneller Friedhofsredner tränendrüsendrückend ein „Zu Tode sparen“, aber dennoch gibt es auch heute nur ein einziges EU-Land, das weniger ausgibt, als es einnimmt. Das ist Estland . . .
Aber man würde doch das große „Friedensprojekt Europa“ gefährden, so heißt es von den Fans dieser Kuschelökonomie, wäre man wirklich konsequent! Deshalb sei der „Vorrang der Politik“ über alle Ökonomie so wichtig! Wahr ist freilich das Gegenteil. Zwar hat man sich – wie Eltern, die dann halt doch immer das Fernsehen erlauben, – kurzfristig einen Konflikt erspart. Langfristig wird es dafür umso sichererer umso größere Konflikte geben.
Hätte man die Griechen 2000 nicht in den Euro gelassen oder sie seit 2010 nicht durchgefüttert, hätten sie selbstverantwortlich handeln müssen. Jetzt aber sind an jedem Übel in Griechenland die Deutschen schuld und an allen deutschen Problemen die Griechen. Hass ist nie gut für den Frieden.
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.
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Die EU war Anfang an darauf ausgelegt, Deutschland in die Zwangsjacke zu stecken.
Während man der EWG noch das hehre Ziel der Fridensstiftung nachsagen könnte, liegen der Entwicklung der EU hauptsächlich Vertragsbruch, Erpressung und sozialistische Täuschungen zu Grunde. Wenn schon die deutschen Bolschewisten wie Joska Fischer es unaufgefordert laut aussprechen, daß das deutsche Wesen ausgetrieben gehört, dann darf man sich nicht wundern, daß die Franzosen dieses diplomatisch ausnützen, und der Rest der Südländer davon im Windschatten mitsegeln.
Nur Deutschland selbst versucht noch sowas wie eine Führungsrolle in der EU zu halten, was aufgrund der parasitären Neigungen anderer EU "Partner" nicht nur ein aussichtsloses Unterfangen ist, sondern im Gegenteil ins Desaster führt.
OT
Diese burgenländische "Sauerei" (Originalzitat Niessl) erhält nicht die tägliche, ausführliche Berichterstattung in den ORF-Nachrichten wie die kärntner.
Warum wohl?
http://burgenland.orf.at/news/stories/2543182/
Selbstverständlich bedarf es der Dominanz des Staates, heute mehr als je zuvor in der Geschichte.Die Marktwirtschaft hat sich über die Dominanz der Finanzwirtschaft zu einem alles zu verschlingen drohenden Monster entwickelt. Da hilft keine Psychologie mehr und keine Beschwichtigungspolitik, denn jedes Opfer macht das Monstrum nur noch gieriger.
Auch ist die Diskussion über Austeritätspolitik versus Deficit Spending ist völlig sinnlos, weil beides gleichermaßen in den finalen Kollaps führt. Die Inflations-Deflations-Dialektik ist Blendwerk und eine Falle der linken und rechten ökonomischen Hofpoeten von Money Power.
Das Monster muss geschlachtet werden und zwar durch zwei alles entscheidende Maßnahmen.
1. Zerschlagung der Banken und Trennung des Geschäftsbereiches vom Spekulationsbereich, damit es wieder Banken gibt die der Wirtschaft und den Menschen dienen und nicht dem Mammon. und das gemäß dem amerikanischen Glass Stegall Akt oder dem Deutschen Kreditwesengesetz von 1934.
2. Wiedereinführung der nationalen Währung und Rückführung des EURO auf eine Verrechnungseinheit - was es als ECU schon erfolgreich gegeben hat - nach dem Vorschlag von Hankel und ich glaube auch Sarazzin.
Dazu Vergabe von fast zinsfreiem staatlichen Kreditgeld zum Wiederaufbau der Wirtschaft, wie das von Hamilton (siehe Link Büso) in den USA im 19.Jhdt. aber auch in Deutschland 1934 vorexerziert wurde.
Das ganze muss im europäischen Rahmen geschehen, denn nur so besteht die Chance, dass dieses Programm nicht von den Flugzeugträgern und den Atom-U-Booten von Money Power über dessen amerikanischen Golem gestoppt wird.
http://www.bueso.de/
http://www.brd-schwindel.org/wie-hitler-unabhaengigkeit-von-internationaler-zinsversklavung-erreichte/
Diesen Link setze ich nur mit ausdrücklicher Distanzierung von den unfassbaren Verbrechen der Nazidiktatur!
O.T. . . . oder doch nicht ganz ?
Jüngst warnte Moody's vor einer Überforderung Deutschlands.
Der kleinere Konkurrent Egan - Jones wird nun in der " Welt am Sonntag " viel deutlicher:
" In der Euro-Schuldenkrise ist eine Staatspleite der Bundesrepublik Deutschland ein denkbares Szenario
Schön langsam wirds aber doch Schluss werden müssen mit all dem kuscheligen 'solidarischen' Gephasel in der EU, wenn nämlch nun, wenn Italien, Spanien, halt alle PIIGS, dann Geld wollen/brauchen, das wird September dieses Jahres sein in etwa, dann ist auch der ESM am Plafond und es muss nachgefasst werden.
Spätestens bei der nächsten Schuldentranche (Haftungstranche) werden dann die Völker rebellieren und erkennen, dass nicht die Spekulanten den Euro kaputtgemacht haben, sondern die linken Politiker und deren Handlanger aus den anderen Parteien.
700 Milliarden, werden sich die Menschen dann die Billionen noch gefallen lassen ?
Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, so meine ich dazu.
Wir müssen diese Politik beenden und abwählen.
Typisch für Journalisten ist die dümmste Erklärung wirtschaftlicher Vorgänge: aus der Psychologie. Kreisky nannte die Psychologie eine "weiche" Wissenschaft, die alles erklärt, mal aus Herdentrieb, mal aus Verdrängung, mal aus Sublimierung. Irgendetwas paßt immer. Wer für alles eine Erklärung hat, hat keine!
Was AU als ehem. eifrigster Befürworter des Euro nicht einsehen will ist, daß all die Panikreaktionen, um ihn zu retten, nichts nützen. Die Panikreaktionen sind nicht durch Psychologie erklärbar, sondern beruhen auf fehlender Sachkenntnis.
Hier der Artikel eines österr. Ökonomen: Michael Hörl aus Welt-online:
DER EURO IST DER TÄTER:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article108381473/Deutschland-droht-nun-selbst-der-Staatsbankrott.html?wtmc=commentarist
Ordnung kehrt in Europa erst ein nach der Rückkehr der Länder zur eigenen Währung.
Jetzt wird gedruckt statt gekuschelt = die neue Hilfe zur Selbsthilfe jenseits jeder Ökonomie!
http://www.heute.at/news/wirtschaft/art23662,755029