Claudia Schmied: Despotin im Abgang
23. Juli 2012 11:09
2012-07-23 11:09:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 3:00
Je schwächer ein Politiker ist, desto verbalradikaler gibt er sich. Dafür ist Claudia Schmied ein anschauliches Beispiel. Sie führt aber jetzt auch noch die Steigerungs-Stufe des Agierens eines in die Enge getriebenen Parteisoldaten vor: Widerspruch wird mit Amtsenthebung des Aufmüpfigen quittiert.
Claudia Schmied hat mit ihren tatsächlichen Minister-Aufgaben wenig am Hut. Es interessiert sie nur der Griff in die ideologische Mottenkiste namens Gesamtschule, durch den sie die Zukunft des Landes und vor allem unserer jungen Menschen mit einer schweren Hypothek belastet. Wichtige Baustellen in ihrem Ressort sind ihr seit Jahren lästig, weil sie dafür viel Sacharbeit aufwenden und verhandlungstaktisches Geschick zeigen müsste.
Beim neuen Lehrerdienstrecht zum Beispiel.
Da geht nichts weiter. Zugegeben, die Lehrergewerkschaft ist ein harter Verhandlungspartner. Aber schließlich geht es um viel. Da muss die Regierungsseite mehr einbringen als Beharren auf den eigenen Vorstellungen. Darum nennt man die Sache ja Verhandlung.
Und wenn man etwas bewegen will, macht man vor allem eines nicht: Man beschimpft sein Gegenüber nicht öffentlich. Doch dieses kleine Einmaleins des guten Tons beherrscht Frau Schmied nicht. Sie verhöhnt die Lehrer als „Tea Party“, jenen manchmal bis in die Skurrilität agierenden überkonservativen Flügel der US-Republikaner. Und sie fordert „mehr Engagement“ der Lehrergewerkschaft ein, als ob diese nicht genügend verhandelte (was nachweislich nicht stimmt).
Seit Amtsantritt redet Schmied von diesem neuen Dienstrecht. Bisher hat sie nichts geschafft – sie war ja auch mit ihrer Neuen Mittelschule viel zu beschäftigt. Nun geht’s dem Ende zu. Nächstes Jahr wird gewählt.
Da werden die Faulen fleißig?
Nein, aber überlaut. Um das eigene Kompetenz-Vakuum zu übertönen.
Dass ihre Ministertage gezählt sind – auch wenn die SPÖ weiterhin das Unterrichtsministerium besetzt hält -, scheint sogar Frau Schmied selbst klar zu sein. Denn so wird bereits mit ihr verfahren – von den eigenen Genossen.
Gerade erst musste sie sich ihre Kandidatin für den Rektorenposten der Pädagogischen Hochschule Wien vom bildungspolitisch bekanntlich besonders versierten Wiener Stadtrat Oxonitsch abschießen lassen.
Doppelt traurig, geht es doch wieder um die Zukunft unserer Kinder. Die vom Ministerium zur Kandidatur aufgeforderte unterlegene Innsbruckerin wäre eine renommierte Bildungswissenschafterin gewesen.
Claudia Schmied fühlt sich zu Recht in die Ecke gedrängt.
Doch ihre Reaktion setzt sie ins Unrecht.
Sie wird despotisch.
Da wagt es der designierte Rektor der Pädagogischen Hochschule Innsbruck, Elmar Märk, doch glatt, in einem Interview darzulegen, dass er es für sinnvoll halte, dass in zehn bis fünfzehn Jahren die Ausbildung aller Lehrer an den Universitäten angesiedelt wird. Und schon kann er seinen Amtsantritt am 1. Oktober vergessen. Denn Frau Schmied verliert sofort das Vertrauen zu ihm und beruft den noch nicht Angetretenen gleich wieder ab.
Aber auch wirklich! Da denkt jemand anders als die Ministerin? Und sagt das auch noch? Weg mit diesem Dissidenten!
Man möchte der Bildungsministerin zur Urlaubslektüre Schiller empfehlen. Vielleicht stößt sie dort auf einen wichtigen Satz, den wir ihr hier politisch korrekt zitieren dürfen: „SireIn! Geben Sie Gedankenfreiheit!“
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Der Werner hat g`sagt, des macht er nimmer, daß er si eine unverheiratete Kampflesbe ins Kabinett holt. Die san immer nur abg`lenkt von die Probleme, was eigentlich ihre Aufgab` wär`n.
Claudia Schmidt ist als Unterrichtsministerin von Beginn ihrer Amtszeit an eine einzige KATASTROPHE für unser Land--- mit Langzeitfolgen! Das, was diese Frau an unseren Schulkindern bisher verbrochen hat---und ein Ende dieses unseligen Herummurxens an unserem ohnedies schon stark beschädigten Schulwesen ist nicht abzusehen---kann nur mit größten Anstrengungen eines hoffentlich endlich wieder einmal fähigen Nachfolgers Schritt für Schritt repariert werden.
Der Schaden, den diese Fehlbesetzung angerichtet hat, wird uns noch lange verfolgen. Claudia Schmidt hat vom Unterrichtswesen nicht den leisesten Schimmer; wer sie in dieses Amt gehoben hat, hat große Schuld auf sich geladen.
Die Schule darf doch kein Experimentierfeld für x-beliebige Leute sein, deren einzige Berührung mit der Schule die eigene Schulzeit war.
So ruiniert man ein Land, Frau Schmidt! Dieses Amt gehört nicht in die Hände der Linken, dazu ist es viel zu wichtig.
Manches Verhalten mag vielleicht auch dadurch erklärbar sein, dass Kinderlose vorwiegend ihr eigenes ICH und das HEUTE im Sinn haben.
Hinter mir die Sintflut ...
Unlängst, als ich wieder einmal unerkannt durch die Strassen ging, traf ich einen Mann, der einen grossen Sack auf dem Rücken trug. Was, lieber Freund, fragte ich ihn, schleppst du so mühsam durch den Abend? Ach, edler Fremdling, antwortete dieser, ich trage hier unsere gesamte Regierung auf meinen Schultern! Eure Regierung, fragte ich: lass sehen! Und der Mann stellte den Sack zu Boden, öffnete ihn und liess mich den Inhalt sehen: Lauter Abfall, den er offenbar aus Glas- und Humana- Containern gestohlen hatte.
Aber - das kann doch nicht eure Regierung sein, das sind ja nichts als Lumpen und Flaschen, rief ich erstaunt aus. Ja, edler Fremdling, antwortete listig lächelnd der Mann, in Deinem Lande vielleicht -- aber bei uns, in Bagdad?
Wie ich höre, ist man parteiintern mit Claudia Schmied nicht mehr sehr zufrieden, zumal man derzeit schon langsam erkennt, dass die SPÖ mit ihr keine NR-Wahlen gewinnen kann.
Eigentlich schade, dass man das Desaster bei der Kommunalkredit nicht gerichtlich aufarbeitet, denn dort hat Claudia doch einiges vermurkst.
Ihr einziges grosses Ziel ist die Etablierung der Gesamtschule. Warum lässt sich die ÖVP dies alles gefallen, welche als Koalitionspartner überall die Mitverantwortung trägt?
Es ist wirklich traurig wenn im staatlichen Bereich nicht die besten Kandidatinnen bzw. Kandidaten die qualifizierten Leitungsfunktionen erhalten, sondern:
Diejenigen die offensichtlich mit dem Wiener Rathaus (Wiener SP) gut vernetzt sind.
Vor ca. 3 Wochen war es im Bereich des Hundstorfer-Ministeriums (=Sozialministerium) ja ganz ähnlich - da wurde die für einen AMS-Leitungsposten erstgereihte Kandidatin, also fachlich bestqualifizierte (mit viel AMS-Erfahrung) vom Wiener Rathaus verhindert.
Diese eigenartigen Spitzen-Posten-Besetzungen müssten jeden Staatsbürger nachdenklich stimmen.
Zu Claudia Schmied ist jedes Wort verloren, die hat sich so gründlich disqualifiziert, daß einem nichts mehr überraschen kann.
Schlimmer sind diese 'Ausrutscher' aus meiner Sicht für die ÖVP. Die Partei hat ohnehin kaum ein Wahlkampfbudget; jeden Tag bieten Faymann, Darabos und Schmied (...) ein neues Thema, wo die Mehrheit der Bevölkerung mit einer forschen ÖVP mitgehen würde. Sowohl Kernwähler als auch Wechselwähler im Bereich Blau/Orange; und keiner in der Bundes-ÖVP nimmt diese Steilvorlagen um sich zu profilieren. Man muss deshalb nicht die Koalition platzen lassen, aber eine deutliche Sprache würde viel Terrain zurückgewinnen.