Der ÖGB im Kampf gegen die älteren Arbeitnehmer
21. April 2012 00:43
2012-04-21 00:43:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Der ÖGB startet eine Kampagne dagegen, dass manche Angestellte nicht das verdienen, was ihnen rechtlich zusteht. Da muss man die Gewerkschaft doch unterstützen, oder?
Nun, selbstverständlich muss man für die Einhaltung der Gesetze und ähnlicher zwingender Normen sein. Regellosigkeit ist immer schlecht und schadet allen. Nur sollte man sich auch bewusst sein: Der ÖGB zeigt mit seiner Kampagne – ungewollt – noch etwas ebenso Problematisches: dass die geltenden Regeln schlecht sind. Sie führen nämlich zum Schaden vieler Arbeitnehmer. Vor allem der älteren.
Denn einer der häufigsten Gründe für solche regelwidrig zu geringen Gehälter ist die Nichtberücksichtigung von Vordienstzeiten beim Eintritt in ein neues Unternehmen. Würde aber deren Anrechnung künftig zu hundert Prozent durchgesetzt, hätte das eine klare Konsequenz: Ältere Arbeitnehmer hätten dann so gut wie keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt.
Denn jede Firma würde sich dann bei der Neuaufnahme von Mitarbeitern zwingend für die jüngeren entscheiden. Sind doch auf Grund der (von der Gewerkschaft selbst erkämpften!) Kollektivverträge in vielen Berufen über 50-Jährige fast doppelt so teuer, wenn man ihnen alle Vordienstjahre anrechnet. Diesen Unterschied kann die sicher größere Erfahrung von Älteren nicht mehr wettmachen.
Dabei klagt dieselbe Gewerkschaft ständig, dass es für Ältere auf dem Arbeitsmarkt schon heute sehr schwierig ist, einen neuen Job zu finden, wenn man einen anderen verloren hat. Aber Intelligenz und Logik oder gar Selbstkritik waren halt noch nie die Stärke von Gewerkschaftern.
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Die Gewerkschaften werden einmal mehr ihrem Ruf als Arbeitsplatzvernichter gerecht, um dann jedoch nach der altbwährten "Haltet-den-Dieb"-Methode die Arbeitgeber dafür verantwortlich zu machen:
Hinterlistiger Klassenkampf wie er im "Sozi-Büchl" steht!
O. T.
ECHO III ist in der Pipeline, und ist meiner Meinung nach besonders gut gelungen.
Starke Beiträge von vielen, sehr guten Autoren. Und von unglaublichen Kapazundern an Interviewpartnern und Gastkommentatoren! Und einem breit gestreutem Mix von Themen mit dem Schwerpunkt, der uns allen am meisten unter den Nägeln brennt. Europa!
Europa und dessen verfehlter Politik, die mittlerweile gewaltig in unsere Privatsphäre herein wirkt, bis hin zur eigenen Familiengestaltung und zum eigenem Geldbörsel.
Dem Gründer und Initiatator von ECHO, Helmut Graser, sei dazu sehr herzlichst gedankt! Und allen, die bei diesem unwahrscheinlich sympathischen Chaotenhaufen mitmachen, ebenfalls ein herzliches Dankeschön.
Was für ein Spaß!
Ich glaube aber auch, daß es hier jetzt besonders an der Zeit ist, unserem spiritus rector zu danken!
Hätte er es nicht geschafft, uns hier aus allen verschiedenen Gedankenwelten und Geistesrichtungen zu vereinen, in dem er auch besonders unsere Vielfalt fördert, und uns nicht nur Halt, Orientierung und unglaubliche Wissenserweiterung ermöglicht, sondern außerdem mit unermüdlicher Arbeit, uns täglich aufs Neue aufrüttelt, und uns Unwissenden mit prioritären Themen füttert, das ECHO wäre erst gar nicht geboren worden.
Dieser Blog hier ist unsere Leitlinie, dessen sollten wir uns alle immer bewußt sein. Dr. Unterbergers tägliche Arbeit ist unsere gemeinsame Basis.
Vielen herzlichen Dank, Hr. Dr. Unterberger, daß Sie uns dieses Diskussionsforum ermöglichen, und uns so auch die Hoffnung geben, daß die Zukunft unserer Kinder nicht die Fortführung unserer gegenwärtigen Entwicklung sein wird, denn wir können noch gestalten! Danke!
Die Gewerkschaften schaffen künstlich jene Probleme, deren Lösung sie dann vollmundig fordern. Sie sind Feuerwehrler, die ständig zündeln.
Sehr geehrter Herr Dr. Unterberger !
Ihr Beitrag zeigt das ganze Dilemma, das wir da aufgebaut haben, ich nicht, Sie nicht, aber die Gewerkschaften schon.
In meinem Leben war es noch nie so, dass ich (auch ich hatte mehrere Posten inne, manchmal sogar gleichzeitig, nun aber selbständig) jemals über Vordienstzeiten geredet habe bei meinen Verhandlungen, sondern höchstens darüber, wie lange ich mit welchen Arbeiten beschäftigt war und welche Projekte wie abgeschlossen wurden, nie habe ich irgendwelche Urlaube und andere 'Goodies' übertragen, immer habe ich auch angeführt, was ich vorher als Lohn hatte und immer habe ich einen Modus vorgeschlagen, wie ich einsteige und was ich an Lohn für die gesuchten Arbeitsverrichtungen erwarte, wenn wir beide, die Firma und ich nach einer Probezeit zu dem Schluss kommen, wir machen das miteinander. Ich habe dazu noch nie eine Gewerkschaft gebraucht, weil ich selbst denken, selbst handeln, selbst arbeiten kann.
Ich habe auch noch nie einen Kollektivvertrag gebraucht, erst als ich als Selbständiger Mitarbeiter eingestellt habe und die den Kollektivvertrag angesprochen haben, da musste ich so was durchlesen. Vor allem, die Verflechtung, Kollektivvertrag (Arbeiterkammer), Sozialversicherung (bei mir WGKK), AK-Beitrag, Städtische Abgaben, wie Dienstgeberbeitrag, etc. ist mir aufgefallen und alle haben schon unmäßige, 'vorläufige' Forderungen gestellt, als würde ich lauter Generaldirektoren anstellen, noch bevor die Leute richtig mit der Arbeit begonnen hatten, man meldet ja bereits im Voraus, wenn man jemanden anstellen will. Letztlich stellte sich nach etwa 10 Jahren heraus, dass ich um etwa 40 000,- Euro zuviel Sozialversicherung bezahlt hatte, und das als Kleinstunternehmer, weil man da halt 'vorsichtshalber' (bitte bin ich ein Verbrecher, weil ich Menschen anstelle und ihnen Arbeit gebe ?) gleich einmal zugelangt hat mit überhöhten Vorschreibungen.
Einen Bewerber musste ich damals ablehnen, den hat seine Arbeit nicht interessiert, sondern lediglich die Übernahme seiner Vordienstzeitemn und die Übernahme der Urlaubsguthaben aus seiner Vorfirma.
Die anderen Mitarbeiter waren tüchtig, haben stets mehr verdient als Kollektivverträge ergeben hätten, weil sie leistungsorientiert und ergebnisorientiert gearbeitet haben, und haben mehrheitlich heute Firmen erfolgreich in Betrieb oder sind bei Konzernen tätig, wo sie ganz sicher auch keine Vordienstzeiten verhandeln mussten, nach einiger Einführungszeit, wie sie mir heute auch bestätigen.
Wozu diese ganze Arbeitsbürokratie ? Arbeitsverhältnisse finden zwischen Nachfrage und Angebot statt, also, was kann der Mitarbeiter anbieten und was braucht die Firma.
Auch für meine Geschwister war das nie anders, auch für meine Eltern (hauptsächlich Vater) waren solche Dinge nie ein Thema, jeder hat sich seine Bedingen selbst ausgehandelt.
Es gibt gute und schlechte Zeiten, für alle, für Firmen, für Mitarbeiter, für Staaten.
Gute Zeiten kann man nicht konservieren, was in guten Zeiten gut war, muss in schlechten Zeiten oft revidiert werden.
Wir haben 40 Jahre lang über unsere Verhältnisse auf Kredit gelebt und müssen jetzt die Zinsen und das genommene Kapital zurückzahlen. Wenn die Wirtschaft davon betroffen sein wird, davon können wir in der jetzigen Situation ausgehen, so sind dann auch die Arbeitgeber betroffen und die Arbeitnehmer, die dann freigesetzt werden müssen.
Die Verantwortung dafür tragen die staatlichen Schuldentreiber.
Fix is nix und daher auch keine Kollektivverträge, Vordienstzeiten, Wohlstand, etc., fix sind nur die Menschen, die nicht aufgeben, Arbeit zu suchen und zu finden und auszuführen.
O.T.
auch der ortner zitiert das echo! gut so!
http://www.ortneronline.at/?p=16869#more-16869
Menschen, also auch Arbeitnehmer haben ebenso wie Institutionen, also auch Gewerkschaften einen, offenbar nur in Ausnahmefällen außer Kraft gesetzten, Biocyclus.
Junge, frisch von der Universität " eingefangene" Leute sind in aller Regel ziemlich wertlos (liegt ja wohl auch an der Qualität unseres Schul- und Universitätssystems) und müßten eigentlich für ihre Ausbildung in der Praxis noch was draufzahlen.(Dem wird ja durch das Praktikumwesen zunehmend Rechung getragen) Ende des Twenalters erreichen sie dann einen Leistungshöhepunkt, der etwa 15 bis 20 Jahre anhält und wo ordentlich gelöhnt werden sollte.
So um die 50 herum tritt- teilweise auch durch Frust bedingt- eine Art Altersstarre ein, die aufgrund der von der Gewerkschaft oktroierten "Schutzmaßnahmen" einen ganz heftigen und bald irreversiblen Verlauf nimmt und nur noch den Traum von der Pension mit 55 als Ausweg zulässt.
Eben aus diesem Grunde muß sich auch der Biocyclus der Gewerkschaft ihrem Ende nähern, weil sie auf all diese Probleme und Fragen keine Antwort kennt und unverdrossen gegen den Strom der Vernunft schwimmt.
@ A.U.
" Denn jede Firma . . . . . . . .Diesen Unterschied kann die sicher größere Erfahrung von Älteren nicht mehr wettmachen. "
Das wird jetzt den sehr geschätzten Mitpostern aus dem geschützten Bereich des Erwerbslebens nicht gefallen.
Aber der Logik Dr. Unterbergers in diesem Absatz ist nichts entgegenzusetzen.
DOCH LINDWURM FAFNER - NEUGEBAUER VERHINDERT, DASS MAN DIESE LOGIK AUCH BEI SEINER KLIENTEL ANWENDET ! ! !