Fußnote 260: Die Stupa und wir
12. Februar 2012 17:47
2012-02-12 17:47:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:30
Gewiss ist der Buddhismus eine der relativ friedlichen Religionen dieser Welt. Trotzdem ist das Verhalten der Stimmbürger der kleinen Gemeinde Gföhl nachvollziehbar.
Sie haben mit satter Zweidrittelmehrheit den Bau einer großen Stupa in ihrer Gemeinde abgelehnt. Obwohl dadurch sicher etliches an Geld geflossen wäre. Katholische Aktivisten haben mit Erfolg dagegen mobilisiert. Was manche nun als Zeichen der Rückständigkeit werten. Was man aber auch positiv sehen kann: Die Menschen lassen sich durch den Besuch reicher Damen nicht immer kaufen. Man kann das Nein vor allem dann verstehen, wenn man die größensüchtige Werbung für diesen Sakralbau liest: Auf einer Anhöhe hätte das größte „Weltfriedensdenkmal“ in Europa gebaut werden sollen. Rund 30 Meter hoch und mit 20 Metern Durchmesser auf einem zwei Hektar großen Areal samt einem Gebäude für Mönche und Parkplätze für Besucher. Jährlich wären Tausende Besucher erwartet worden. Kleiner wäre da wohl besser gewesen. Auch wenn die Buddhisten etwa im Vergleich zum Islam sehr friedlich wirken: Etwa in Sri Lanka zeigen auch sie, dass sie auch in der Gegenwart noch ganz ordentlich zuschlagen können. Daher könnte man schon fragen: Warum soll ausgerechnet eine buddhistische Stupa ein „Friedensdenkmal“ sein? Womit ja einer katholischen oder evangelischen Kirche diese Qualifikation abgesprochen wird . . .
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"Fundamentalistische Katholiken gegen Stupa" - so nennt sich das im Kurier.
Das paßt ganz einfach nicht ins Waldviertel! Sehr gut, dass die Bürger dagegen entschieden haben, denn dem Bau wäre wahrscheinlich sofort eine Moschee gefolgt, der Gleichberechtigung wegen.
http://kurier.at/nachrichten/niederoesterreich/4484430-fundamentalistische-katholiken-gegen-stupa.php
Die Gföhler Bevölkerung hat nicht in erster Linie gegen eine Stupa, sondern ganz bewußt gegen das "Öffnen der Pandorabüchse" gestimmt und das ist gut so!
Bei Diskussionen wie diesen fällt mir unweigerlich als erstes immer H.C.Andersens ewig gültiges, klarsichtiges, wundervolles Märchen "Des Kaisers neue Kleider" ein. Nur zu Erinnerung und weil jeder dieser Sätze nahezu wortwörtlich auf diese aktuelle Situation zutrifft, die Inhaltsangabe aus Wikipedia:
"Das Märchen handelt von einem Kaiser, der sich von zwei Betrügern* für viel Geld neue Gewänder weben lässt. Diese machen ihm weis, die Kleider seien nicht gewöhnlich, sondern könnten nur von Personen gesehen werden, die ihres Amts würdig und nicht dumm seien. Tatsächlich geben die Betrüger nur vor zu weben und dem Kaiser die Kleider zu überreichen. Aus Eitelkeit und innerer Unsicherheit erwähnt er nicht, dass er die Kleider selbst auch nicht sehen kann und auch die Menschen, denen er seine neuen Gewänder präsentiert, geben Begeisterung über die scheinbar schönen Stoffe vor. Der Schwindel fliegt erst auf, als ein Kind ausruft, der Kaiser habe gar keine Kleider an."
Und weiter heißt's bei Wikipedia:
"Aus Furcht um seine Stellung und seinen Ruf spricht wider besseres Wissen niemand, nicht einmal der treueste Minister des Kaisers, die offensichtliche Wahrheit aus; vor die Entscheidung „Ansehen und Wohlstand oder Wahrheit“ gestellt, entscheidet man sich letzten Endes gegen die Wahrheit und für die materiellen und ökonomischen Vorteile."
Ist es nicht tatsächlich --wie auch bei zahllosen ähnlichen Anlässen zuvor---auch diesmal so, daß gerade aus Unsicherheit, aus Angst, sich eine Blöße zu geben, nämlich als nicht weltoffen und fortschrittlich angesehen zu werden, jeder sich bemüßigt fühlt, lauthals zu beteuern, WIE tolerant und aufgeschlossen er/sie doch sei. Von dieser Angst sind vor allem die Linken geprägt.
Diese Riesenstupa in einer schönen ländlichen Umgebung würde wie die Faust aufs Auge passen und wäre auf jeden Fall ein Fremdkörper. Ich weiß nicht, ob zu solchen Stupas die Gläubigen nur zu bestimmten Anlässen strömen würden, oder ob sie sich dort regelmäßig, also sehr oft, träfen---auf jeden Fall wäre es ein unzumutbarer Rummel für einen so kleinen Ort. Man denke nur an den dadurch erheblich vermehrten Autoverkehr, an die vielen zusätzlichen Parkplätze, die nötig wären. Als nächste Forderung käme dann ein großes Hotel; die Leute, die von weit her strömen, müssen ja irgendwo übernachten können. Wie es dann mit der Auslastung eines Hotels stünde, das nur zeitweilig genützt werden könnte, ist ein anderes Problem.
Alle diese Themen haben nichts zu tun mit einer Ablehnung einer Religion, in diesem Fall der als friedlich geltenden buddhistischen Geisteshaltung. Aber mMn würde der Bau einer Über-Stupa die eher ländliche Struktur nicht nur stören, sondern zerstören.
* Das Wort Betrüger ist in diesem Fall nicht auf die Buddhisten anzuwenden, sondern a u s s c h l i e ß l i c h auf die nichtbuddhistischen Befürworter eines solchen Baues!
Ja, wenn die Hinterwäldler im Waldviertel so blöd sind, muß sich halt wieder einmal zeigen: WIEN IST ANDERS! Und tatsächlich bietet sich doch hier - und gerade jetzt! - der ideale Platz für das weltgrößte Weltfriedensdenkmal geradezu gebieterisch an. Nein, ich meine nicht den neu gestalteten Vorplatz zum Wurstelprater (dieses geschlossene Ensemble darf nicht gestört werden), ich meine die Steinhofgründe! In Nachbarschaft zur Otto-Wagner-Kirche wäre die Stupa ein schöner Beweis für unsere religöse Toleranz (eine Synagoge hätte dort auch noch Platz, auf eine Moschee könnte man vorläufig verzichten, zu einer solchen widmen wir später die Kirche um), und auch die Grünen können da doch nichts dagegen habe. Herr Bürgermeister Häupl, Frau Vizebürgermeisterin VassiliaKUH, nützen Sie diese einmalige Chance. Bürgerinitiativen dagegen sind wohl nicht zu befürchten, wir sind ja keine Hinterwäldler, hier im weltoffenen Wien.
Das größte Weltfriedensdenkmal Europas!
Gibt es irgendeine Abschätzung oder Hochrechnung, wie sehr der Weltfrieden dadurch verbessert würde?
Dass gerade Katholiken gegen einen buddhistishen Sakralbau im Waldviertel demonstrieren und agitieren, erfüllt mich alten Katholiken nicht gerade mit Stolz!
Kirchen unseres christlichen Glaubens stehen in den meisten Ländern aller Kontinente; wir finden das ganz normal, erwarten Achtung und Schutz für die christlichen Glaubensstätten seitens der Obrigkeiten dieser Länder!
Diese Reaktion zeigt nur, dass wir uns noch nicht weit genug vom Hinterwäldler-Stadium entfernt haben.
Toleranz und Weltoffenheit sieht anders aus!!
(mail to: gerhard@michler.at)
Es ist sicher begrüßenswert, daß diese riesige Stupa samt Zubauten nun nicht errichtet wird.
Auch ist die Frage berechtigt, weshalb die katholischen oder evangelischen Kirche nicht in Zusammenhang mit Weltfrieden genannt werden. Allerdings gehört zur Schaffung und zum Erhalt des Friedens auch, daß man sich aktiv dafür einsetzt, und zuerst beim Schutz der eigenen Schäfchen beginnt - da hat sich unsere Kirche in der letzten Zeit wenig Ruhm erworben.
Auch ist es sehr traurig und symptomatisch, daß man sich hier in Österreich gegen die friedlichste Religion 'zur Wehr' zu setzen traut, während man der eigentlichen größten Gefahr in keiner Weise entgegentritt. Das erinnert mich an die Studentendemos gegen die Amis in meiner Jugend - gegen die Sowjets hat sich niemand getraut, zu demonstrieren. Immer das gleiche ...
Im Übrigen bin ich der Meinung, Integrationsunwillige und
Integrationsunfähige sollen Österreich verlassen.