Es ist gewiss nicht allzu populär, besserwisserisch zu klingen. Dennoch konnte ich diesmal der Versuchung nicht widerstehen, in alten Tagebuchnotizen zu kramen. Der Anlass: Rundum wird nun plötzlich von einer Pleite Griechenlands gesprochen.
In Österreich natürlich nicht. Hier haben ja Rot und Grün den Ball einiger Burschenschaften für die zentrale Bedrohung der Nation erklärt. Hier beschäftigt sich ja der Wrabetz-Wolf-ORF längst nur noch mit sich selber. Hier ist ja die Regierung bemüht, den Verlust der eigenen Kreditfähigkeit kleinzureden (obwohl Experten längst davon reden, dass das Land noch immer um zwei Stufen zu gut bewertet ist!) und sich ansonsten stolz darauf zu zeigen, das enorme Problem der Diplomatenpässe für Ex-Minister und Bischöfe gelöst zu haben, damit wenigstens ein Problem gelöst ist.
Einige der ignorierten Meldungen. Sie stammen alle aus den bisherigen Jännertagen.
- Ratingagentur Fitch: Vor zeitweiliger Staatspleite Griechenlands.
- Standard&Poor’s: Griechenland ist „sehr bald“ pleite.
- Agentur Reuters: Was vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen ist, wird nun immer lauter diskutiert: ein Staatsbankrott Griechenlands.
- Erste-Bank-Chef Treichl: „Griechenland ist in einer desparaten Situation. Das Land kann sich leichter erholen, wenn es aus dem Euro draußen sein wird.“
- Der tschechische Zentralbank-Gouverneur Miroslav Singer: „Wenn es nicht den Willen gibt, Griechenland eine sehr große Geldmenge aus europäischen Strukturfonds bereitzustellen, sehe ich keine andere Lösung als den Austritt aus der Eurozone und eine massive Abwertung der neuen griechischen Währung.“
- Der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger: „Griechenland ist im freien Fall.“
- Der Geldmarkt: Die Verzinsung für einjährige griechische Anleihen erreichte auf dem Sekundärmarkt 400 Prozent.
- Michael Fuchs, stellvertretender CDU-Vorsitzender im deutschen Bundestag: „Ich glaube kaum, dass Griechenland im jetzigen Zustand noch zu retten ist.“
- Handelsblatt: Nach Berechnungen des IWF fehle den Griechen trotz aller Hilfen wieder „ein signifikanter zweistelliger Milliardenbetrag“.
- Andreas Schmitz, Präsident des deutschen Bankenverbandes: Die Lage Griechenland sei „hochexplosiv“.
- Ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministeriums: „Für uns hat der Coutdown begonnen.“
- Die griechische Sanierungsrealität: Bis 31. Dezember sollten 30.000 Staatsbedienstete gehen – es wurden aber nur 2000 entlassen. Das griechische Verfassungsgericht hat beispielsweise bei der - maßlos überbesetzten - Athener Müllabfuhr bis 2015 jede Kündigung verboten. Grund: Vertrauensschutz (der offenbar nur für scheinbeschäftigte Beamte, nicht aber für Griechenlands Gläubiger gilt).
- Griechische Zeitungsschlagzeile: „Das Ende naht“.
So weit so klar. Was ist davor geschehen? Die anderen Euro-Staaten haben durch Cash oder Haftungen direkt oder über Zentralbank, Währungsfonds, EU oder Rettungsschirme seit Mai 2010 dreistellige Milliardenbeträge in Griechenland versenkt. Offensichtlich ohne jeden erkennbaren Sanierungsnutzen. Die dadurch gewonnene Zeit hat nur eine einzige Gruppe nutzen können: Reiche Griechen haben ihr Geld ins Ausland transferiert und so vor einer Abwertung oder einem sonstigen Staatszugriff in Sicherheit gebracht.
Noch schlimmer: 2010 hat Griechenland noch wirklich spürbar gespart. 2011 sind die Sanierungsbemühungen völlig erschlafft - ganz offensichtlich hat nach Aufspannen des europäischen Rettungsschirms niemand mehr die Lust zu schmerzhaften und unpopulären Maßnahmen gehabt.
Hat man das nicht alles von Anfang an wissen können? Man hat schon, aber man wollte nicht. Weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf. Weil nicht nur Sozialisten, sondern auch viele Christdemokraten noch immer an Problemlösungen durch keynesianische Schuldenmacherei, durch Verdrängung und Schönreden glauben. Lediglich in Prag und London gibt es noch Regierungen mit ein wenig ökonomischem Sachverstand. Allzu viel hätte es aber auch anderswo nicht gebraucht, um die Entwicklung vorherzusehen.
Unkommentiert dazu einige Eigenzitate aus dem Tagebuch:
17. Juni 2011
Die EU kann Griechenland gar nicht pleite gehen lassen. Denn das ist es schon längst. Jetzt geht's nur noch darum, endlich auch offen zuzugeben, dass Griechenland niemals all seine Schulden zahlen kann. Werden die Staaten Europas wie im Mai 2010 noch einmal Beihilfe zur Konkursverschleppung leisten? Im normalen Leben landet man damit vor dem Strafrichter.
11. Mai 2010
Seit Deutschland & Co nun praktisch solidarisch für Griechenland & Co haften, muss man ihre Stabilität noch mehr bezweifeln als schon bisher. Hat man zwischen Berlin und Wien doch schon vor diesem schwarzen Wochenende die Staatsschulden in absurde Höhen gejagt.
7. Mai 2010
Was würde der inzwischen verstorbene Friedman den Europäern wohl heute raten? Vermutlich Folgendes:
- Vorerst keinen Kredit mehr für Griechenland.
- Notfalls die Gläubiger-Banken mit rund 60 Prozent für die dadurch eintretende Zahlungsunfähigkeit Griechenlands schadlos halten (keinesfalls zu 100 Prozent), damit die Folgewirkungen abgebremst werden.
- Griechenland ein Aussteigen aus dem Euro-Raum nahelegen.
29. April 2010
Da wird in einer angeblichen Qualitätszeitung der Bankrott Griechenlands als „Liquiditätskrise“ beschönigt. Da werden die Rating-Agenturen beschimpft, weil sie griechische oder portugiesische Staatsanleihen abwerten.
13. April 2010
Tatsache ist, dass die Milliarden für Griechenland eine glatte Verletzung der EU-Verträge bedeuten, die eine solche Hilfe zwischen Euro-Ländern verbieten. Tatsache ist, dass alle jene Politiker lügen, die die Kreditvergabe als gutes Geschäft darstellen; denn das wäre es nur, wenn eine seriöse Chance auf volle und pünktliche Rückzahlung bestünde.
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Seit etwa 2 Jahren "retten" "wir" - ohne Erfolg - Griechenland und den Euro, bei gleichzeitiger Opferung Deutschlands ( damit auch Ö ) an die Eurokraten und die internationalen Linken. Unterstützung dazu erhalten diese noch von den bürgerlichen Parteien - kurios!
Das gibt´s doch nicht, dass die allesamt "dümmer" sind als "wir", und das nahende Ende nicht sehen, nein, ich glaube vielmehr, dass ihnen der Schlamassel den sie angerichtet haben völlig egal ist, solange sie die eigene Haut retten und auffetten können. Diese "Hinter mir die Sintflut Mentalität" scheinen unsere nepotistischen Berufspolitiker (weltweit - in Ö zur Potenz ausgebildet) bereits mit der Muttermilch aufgesogen zu haben, denn trotz angestrengten Denkens gelingt es mir nicht das Versagen des bekannten Jetztzustandes, den die Repräsentanten herbeigeführt haben, zu verstehen.
Intuitiver Hausverstand verrät, dass langfristiges Mehrausgeben als -einnehmen nicht gut gehen kann, nur Politikerhirne vermeinen ständig in Schulden "hineininvestieren" zu müssen, um "gestärkt heraus zu kommen". Womit aus politischer Selbstzwecksicht natürlich richtig gehandelt wurde, potentielle Wählerstimmen sind um Volkes Geld gern gesehen.
Was wollen wir von einer ungebildeten "Elite" ala Faymann, Bures, Rudas, et al., einschließlich der 3. Garnitur in Brüssel, erwarten, die sich sämtlichen Fachspezialisten verschließen und weiter "Koche koche Süppchen" machen?
Aber es scheint ohnehin ein Automatismus in Gang zu sein, den die berufspolitische "Elite" nicht fähig wäre aufzuhalten, selbst wenn sie wollten.
Sicher wird auch diesmal die Troika - falls nicht, wie im Netz kursierend am Mo GR Pleite anmeldet - eine weiteren Mrd. Spritze befürworten. Mindestens 1x geht´s noch, vorm nächsten Downgrading.......
@Haider
G&S hat die griechische Wirtschaftsleiche in den EURO hineingeschminkt, S&P und Co haben dem Untoten kooperativ eine hohe Kreditwürdigkeit attestiert und die fuer Deutschland konzipierte Euro-Falle hat zugeschnappt. Läuft doch alles wie geschmiert!
Das ist natürlich kein gewöhnlicher Raub, denn es läuft alles mit Stempel und Siegel.
Ich will nicht als Weltverschwörer mißverstanden werden, aber je länger ich mir die Reaktionen masgeblicher (also nicht österreichischer) Politiker ansehe, desto unglaubwürdiger scheint es mir, daß uns diese Clique seit Monaten n i c h t (!) anlügen. Irgendein Konzept muß doch dahinter stehen, Europa (pardon: die EU) gezielt pleitegehen zu lassen. Der Schweiz kann man nicht an, Norwegen kann man nicht an, Schweden ist außen vor - also volles Rohr auf die EURO-Staaten. Selbstbewußte Regierungen (z.B. Ungarn) werden niedergeknüppelt, Heloten werden umgarnt und das Kostgeld für ganz Europa muß Deutschland allein aufbringen (wohl als nachträgliche Reparationszahlungen legitimiert). Dies scheint jenen der einzige Weg zu sein, endlich auch Deutschland in die Knie zu zwingen. In ihrem umerzogenen Masochismus wirken diese noch freudig mit! Und wenn Deutschland fällt, bleiben nur mehr der Flächenstaat Luxemburg und der Freibeuterstützpunkt Monaco übrig. Ich fürchte, daß diese beiden Regionen als letzte Bollwerke gegen China, Indien, Südamerika, Südostasien etc. leicht überfordert sein könnten.
Jetzt - auf der Heimfahrt vom Einkauf - in den Mittagsnachrichten den AK-Tumpel gehört.
Gerade noch mühselig in die Garage gekommen: jetzt ist mir schlecht!
Ein Stamperl Südtiroler Himbeergeist wird mir hoffentlich helfen!
Wenn solche Leute unsere Politik wesentlich mitbestimmen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn alles den Bach runtergeht!
(mail to: gerhard@michler.at)
Wer Einblick in die italienische Realität hat und nicht auf die von den Schwachinskis der österreichischen Medien von den inken Zeitungen Italiens abgeschriebenen Artikel angewiesen ist, hat das farbige Abbild obiger Thesen: Der Goldmann&Sachs Mann Monti und der kommunistische Staatspräsident Napolitano agieren gemeinsam eifrig auf die Stagflation hin, den Spielverderber Berlusconi halten sie ja mit internationalistischer Hilfe aussen vor. Der eine aus ostküstlichem Auftrag der andere weil Lenin gesagt hat: um den Kapitalismus zu zerstören müsse vorher der Wert des Geldes zerstört werden. Schön wird Rezession plus Inflation jedenfalls für uns alle nicht und Arbeitslosigkeit hat bisher immer nach rechts geführt (auch über den Umweg einer Köpfe-ab Revolution)
Um die Mentalität der Griechen zu verstehen, muss man einen Ausflug in die Vergangenheit machen.
Dieser geographische Raum war durch Jahrhunderte Teil des Osmanischen Reiches. Die Griechen haben es zur Perfektion gebracht, " es sich zu richten ".
Für die Türken war Griechenland nicht so wichtig, unwichtiger jedenfalls als Alexandrien, Ägypten und Mesopotamien. So wurde meistens vom Sultan ein griechischer Statthalter eingesetzt. Die Griechen verstandes es, den Sultan zu betrügen, wenig oder keine Steuern abzuliefern, mit einem Wort, das Beste unter
der Herrschaft der Osmanen herauszuholen.
Diese Grundhaltung ist ihnen in Fleisch und Blut übergegangen und konnte auch
in den nächsten 100 Jahren nicht ausgemerzt werden. Es liegt ihnen in den Genen. Man sollte es ihnen überlassen, nach ihrer Facon zu leben, diese jedoch finanziell nicht unterstützen.
Die profitablsten Geschäfte der letzten 2 Jahrzehnte waren in der Realwirtschaft va in der Nische zu finden. Die Spanne für den Rest wurde von Jahr zu Jahr geringer, angefangen in der Landwirtschaft ging es über zu den Gewerbebetrieben aufsteigen weiter. Es zählten va Größe und Kopieren von anderen. Produktentwicklungen an Universitäten und kleinen Firmen wurden beobachtet, wenn sie erfolgversprechend wurden, wurden sie eingesackt, oft durch Kopieren und Aufkauf von kleineren Unternehmen durch große Konzerne. Den steigenden Preisdruck versuchte man durch Auslagerungen in Billiglohnländer zu umschiffen, dazu bedurfte es Einstiegsmöglichkeiten in Ländern mit diktatorischen Regierungen und Strohmännern, um Fuß fassen zu können. Die Globalisierung und Technologisierung ermöglichte es, die Finanzwirtschaft hatte global gesehen freie Fahrt.
Diese offene Entwicklung, die ungezügelten Zahlungströme weltweit nutzten jedoch nicht nur seriöse Herrschaften, sondern auch die Organisierte Kriminalität und Korrupte. Und genau hier tat sich für diese Ehrenwerten eine tolles Geschäftsfeld auf und diese Geschäfte waren Milliardengeschäfte, nämlich die Geschäfte mit Drogen, mit Waffen, mit Technologie, mit Menschen. etc. Das Geld aus diesen illegalen Geschäften war leicht zu waschen, die schon lange klammen Banken nutzten dies, die Bankbilanzen wurden "frisiert" bzw. sind an kreativer Buchhaltung kaum zu überbieten.
Der Fisch stinkt vom Kopf. Um dieses Schlamassel nicht auffliegen zu lassen, wird jetzt mit Lug und Trug gerettet, weil diese Ehrenwerten ihre Fäden in viele Institutionen der EU eingesponnen haben, wie man es halt macht: man kauft, man kompromittiert und nutzt die Dummheit, hier reicht eben mal ein Yachturlaub oder auch eine Staatsbürgerschaft.
Da sitzen nun in Antibes in Frankreich (hatte Elner dort nicht auch sein Domizil) Oligarchen mit Blut an den Händen und geben den tollen Mäzen und Investor. Da beschwert sich einer offen, dass obwohl er einen Fußballklub sponsern würde, er kein Aufenthaltsrecht bekäme und weil er kein Konto hat, muss er die Millionen im Geldkoffer transportieren und investieren. Und wenn er wieder mal verhört wird, muss er wieder die besten Anwälte engagieren, die ihn rausboxen.
Da investiert die Ndrangheta an der Costa del la Sol, weil es zu gefährlich geworden ist durch die spinnerten italienischen Staatsanwälte, dort stehen dann die Hotelruinen. billigst gebaut und unfertig, mit Baufirmen, wo 80 % der Gelder dann weißgewaschen sind. Die 3 größten Baufirmen Europas liegen in Spanien.
Dann gibt es im Süden von Madrid (180 km) einen nigelnagelneuen mit EU-Förder-Gelder finanzierten 1 Milliarde teuren Flughafen, der nun stillliegt.
Dann tauchen Tonnen von Biolebensmitteln auf in Italien, die nur als Bio verkauft wurden, aus Rumänien exportiert in europäische Länder, eine Ausschussbehandlung in einer EU-Institution dieses Kriminalfalles muss erzwungen werden, offenbar hat in der EU niemand Interesse diesen Betrug genauer zu prüfen, war er doch bis in hohe staatliche Lebensmittelbehörden legitimiert.
Wo sind eigentlich die 1400 polnischen Erntearbeiter, die 2004 spurlos in Süditalien verschwunden sind? Die Polizei geht von Mord aus.
Was kümmert es die EU-Behörde, dass schwarze Erntearbeiter in Südspanien für 7 Euro am Tag ausgebeutet werden?
Warum darf eigentlich ein ausgewiesener bulgarischer Pate im EU-Parlament unbescholten werken?
Warum dürfen missbräuchlich verwendete dreistellige Millionenbeträge an Fördergelder an eine griechische Reederei nicht zurückgefordert werden?
Warum eigentlich darf Barosso Urlaub machen auf der Yacht eines griech. Reeders, der anschließend einen dreistelligen Millionenbetrag an Förderungen lukrierte?
Warum durfte ein griech. Milliardär seine Bank Ende 2009 von der Schweiz nach Luxemburg übersiedeln? Lag es vielleicht daran, dass diese Bank etwa 50 Mrd. griech Anleihen hielt, die es galt an die EZB zu verscherbeln und das mit Hilfe Junckers?
Was ist los mit den Institutionen? Da dürfte es schon nur mehr die Spitze des Eisbergs sein, dass ein Behördenleiter der Wirtschaftskriminalität in Saloniki, der Bandenchef einer 58köpfigen Betrügerbande ist, die jetzt überführt wurde.