Fußnote 258: Glawischnig haidert
30. Januar 2012 11:49
2012-01-30 11:49:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Eva Glawischnig will das Sparen revolutionieren: Eine Krankenversicherung für alle, eine Pensionsversicherung für alle. Mit diesen grünen Sparvorschlägen geht sie in die Verhandlungen mit dem Vizekanzler.
Grün?
Diese Systemrevolutionen haben wir doch schon gehört. Und zwar nicht nur einmal. Es waren die gebetsmühlenartig wiederholten Forderungen des grünen Gott-sei-bei uns – Jörg Haider. Übernommen und aufpoliert von H. C. Strache.
Und jetzt ist Frau Glawischnig auf den Haider gekommen.
Entweder Eva Glawischnig hat kein politisches Gedächtnis oder sie steht mehr unter Druck, als es die Wortmeldung des Tiroler Grünen Gebi Mair vermuten lässt. Der zettelte nämlich eine Obfrau-Diskussion an, weil er endlich frischen Wind an der Grünen-Spitze will. Nur dass der so blau weht, das hat er sich wohl nicht erwartet. Sonst hätte er sich nicht so schnell für sein Aufmucken wieder entschuldigt. Ob er jetzt die Entschuldigung zurücknimmt?
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es werden so manche parteien noch ihr blaues wunder erleben!
Der Vorschlag an sich wäre OK, wäre er ernst gemeint.
Ich glaube nicht, dass bei den Grünen für die Schaffung einer einzigen Pensionsversicherung und einer einzigen Kranknversicherung in Österreich reale Vorschläge erarbeitet wurden und schon gar nicht darüber wirklich diskutiert wurde.
So ist das vermutlich bloß nicht mehr als ein populistisches Nachplappern der bereits bekannten hohlen Phrasen, um ihre eigene Haut zu retten. Ich glaube, Frau Glawischnig könnte auch als Frau und Mutter ihren Mann stellen (P.C. ihre FrauIn stellen) und evntuell was anderes arbeiten, wenn sie schon in der Partei abgeschossen wird.
Es stellt sich immer die Frage nach dem Wert eines Beitrages und der hängt immer von der Arbeit ab, die in den Lösungsvorschlag investiert wurde und von der Akzeptanz der Idee.
Die strikte Farbenlehre der politischen Herkunft von Personen und Ideen gehört der Vergangenheit an. So wie viele frühere grüne Ideen mit Zeitverzögerung auch von den übrigen Parteien angenommen wurden, so hat auch die ÖVP viele ihrer ursprünglich christlichen Grundsätze über Bord geworfen usw.
Leider ist es aber immer noch so, dass eine gute Idee - gerade weil sie aus einer anderen Ecke kommt - zuerst aus Prinzip immer von den anderen Parteien abgelehnt wird. Nun werden aber - besonders unter dem allgemeinen Spardruck - solche Vorschläge wieder ausgegraben und als "tolle eigene Ideen" dem dummen Wahlvolk verkauft (Studiengebühren von Burgstaller, Konzentrierung der Pflichtversicherungen durch Glawischnig usw.).
Noch etwas: Jörg Haider hatte manche gute Ideen, nur wurden sie von anderen Parteien - siehe oben - grundsätzlich abgelehnt.
Das beweist wieder einmal, wo vorausschauende Politik beheimatet war und ist.
Es schadet auch Frau Glawischnig keinesfalls, jeden Tag klüger zu werden und bei vernünftigen Konzepten mit allen Parteien an einem Strang zu ziehen.
Tja, wenn die eigene Position plötzlich zur Disposition steht, beginnen selbst Grüne zu denken und das ist gut so!
Dass Frau Glawischnig hilflos um sich schlägt, ist so neu nicht. Es beweist lediglich, dass sie selbst offenbar die einzige ist, die noch nicht bemerkt hat, dass sie ihre Zukunft schon lang hinter sich hat. Wie die Grünen insgesamt.
Fr. Glawischnig hat nur eine klassisch linke Forderung nach mehr Zentralismus vorgebracht. Daß diese ursprünglich von Haider stammt, zeigt nur, daß die FPÖ ebenso eine linke Partei ist.
Die rechte, konservative Forderung wäre: Vielfalt und Konkurrenz der Krankenkassen aber ohne Finanzausgleich und Subventionen.
Da keine Partei diese Forderung erhebt, zeigt, daß es keine rechten Parteien in Österreich gibt.
Denn linke Position: Zentralismus
Rechte Position: Föderalismus
Sie wird bald die Gewerkschaften damit auf den Plan rufen, denn wo sollen dann z.B. die Betriebsräte so wichtiger, wenn auch zum Teil nicht mehr existierender Betriebe wie Austria Tabak, Semperit oder der Österreichischen Staatsdruckerei versorgt werden wenn nicht in der "Versichertenvertretung" der jeweiligen Krankenkasse?