Fußnote 254: Niko Pelinka – Die alten Linken haben gewonnen
19. Januar 2012 11:07
2012-01-19 11:07:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Es war ein Klassenkampf im linken Lager, mit einem eindeutigen Sieger: den Räten.
Niko Pelinka hat seine Bewerbung um den Posten des Vorzimmer-Chefs entnervt zurückgezogen. Dieser Rückzug macht nicht nur eine der wenigen Nachwuchs-Hoffnungen der Faymann-SPÖ kaputt. Weitgehend ruiniert ist auch der Generaldirektor, der nun als ein Mann dasteht, der nicht einmal die Besetzung seines eigenen Vorzimmers gegen die alteingesessenen Basisdemokraten durchbringt. Einen deutlichen Schaden hat auch die Nichten-und-Neffen-Brigade der Laura Rudas erlitten, die ja die Elitetruppe des Parteichefs sein sollte. So bedenklich die gesamte Vorgangsweise des ORF-Chefs rund um die Causa Pelinka auch war, so wenig bedeutet Pelinkas Opferung in Wahrheit. Denn damit hat sich der Rundfunk noch um keinen Millimeter in Richtung Pluralismus, Qualität und Ausgewogenheit verschoben. Vom Generaldirektor bis zum Chefredakteur der Fernsehinformation bleiben stramme SPÖ-Exponenten im Kommandosessel, ohne Unterbrechung durch einen Unabhängigen oder anders Gesinnten. Wertkonservative, Wirtschaftsliberale oder auch die sogenannten – und immerhin von einem Viertel der Wähler unterstützten – Rechtspopulisten finden sich in diesem Programm und in dieser Informationsmannschaft nirgendwo wieder. Der einzige Pluralismus bleibt dort einer zwischen grünen, trotzkistischen oder linksliberalen Seilschaften und den brav auf die Parteilinie Horchenden.
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OT: Demokratie oder was?
[Achtung! "Länglich"]
Manchmal habe ich so Anwandlungen, da frage ich mich, ob es in Österreich überhaupt noch eine "kritische Masse" von Bürgern gibt, welche ein Konsens verbindet, wenn diese darüber nachdenken, was dieser Staat (sein) soll. Allenfalls - so scheint es - treiben sich in diesem Forum einige "letzte Mohikaner" bzw. ein "letztes Aufgebot" (man gestatte mir als Tiroler diese Anleihe) herum, denen ein demokratischer Staat ein wirkliches (und kaum getraue ich mich dies auszusprechen: auch ein intellektuelles) Anliegen sein dürfte.
Meine Vermutung über die Gründe dieses (möglicherweise falsch diagnostizierten) Phänomens sind leider vage:
Wie aus verschiedenen Quellen hervorgeht, ist Österreich schon dem Ersten Weltkrieg in eine Identitätskrise gefallen: Kaiser, Identität und größte Gebiete weg, Zukunft ungewiss, Lage hoffnungslos, Staatszweck umstritten. Was danach folgte (Ständestaat, Faschismus, Nationalsozialismus) ist bekannt, aber damit nicht weniger traumatisch für einen (erstmals wieder seit Karthago) zertrümmerten Staat. Dann der Zweite Weltkrieg mit einer bisher ungekannten Zahl von Männern, die im Feld geblieben sind und eine bisher ebenso ungekannte Zahl von alleinerziehenden Frauen hinterlassen haben, welche ihre Pflichten als Mütter und als (Allein-)Verdienerinnen zwar großteils in bewundernswerter Größe wahrgenommen haben, aber eben ein gerüttelt Maß an Kindern großziehen mussten, welchen der Vater fehlte (ich bin ja auch so einer). Soviel ich weiß gibt es dazu kaum tiefschürfende soziologische Studien, welche gewichtige Aussagen darüber trefen könnten, welche Folgen diese Situation in Bezug auf das "Staatsbewusstsein" der Nachkriegsgeneration hatte - vielleicht war das mit eine der Ursachen für das Aufkommen der "68er". Gewiss scheint mir allerdings, dass der Verlust (wenn nicht sogar die Zerstörung) der sonst über viele Dezenien von den Familien tradierten "Werten" eine der Ursachen des heute so vielfach beklagten "Werteverfalls" ist.
Die Beseitigung des "Muffs unter den Talaren" gepaart mit der Coca-Mentalität (die nicht mit Freiheit und Fortschritt zu verwechseln wir 68er zu jung, zu unerfahren und zu dumm waren), der beginnenden Kommerzialisierung des Lebens und begleitet von einem Wirtschaftsaufschwung, dessen Ursachen wir allzu leichtfertig den eben geschilderten Phänomenen zuschrieben, haben dann bis in die 70er-Jahre hinein den Rest besorgt. D.h. ein neues "Staatsbewusstsein" war gar nicht vonnöten - alles lief bestens so wie es war, "anything goes" und "think big" waren gängige Mottos. Und allzu leichtfertig wurde vergessen, welchen Preis das Land für diesen "status quo" bezahlt hatte. Allzu leicht wurde übersehen, dass es nicht selbstverständlich ist, einer Diktatur entkommen zu sein; allzu leichtfertig wurde angenommen, wir könnten mit den von den Besatzungsmächten in den Sattel gehievten Parteien und einer etwas behübschten Verfassung von 1920 "mutig in die neuen Zeiten" schreiten.
Der nächste Sündenfall war, dass wir in den teils amusiert, teils engagiert betrachteten "Lagerscharmützeln" von Rot und Schwarz letztendlich ein unterhaltsames Kabarett gesehen haben. Unter dieser walzerbeschwingten Oberfläche konnten sich jedoch die "Roten" ein- und vorgraben wie 1683 die türkischen Mineure vor Wien und ihre Gleichheitsirrtümer und -lügen so weit umsetzen und festigen, dass in den 70ern der "Arbeitsleid-Begriff" schon die Führung vor den Verheißungen des freien Marktes und eines (anstrengenden) Lebens in eigener, indivdueller Verantwortlichkeit übernommen hatte.
Und dann ging es Schlag auf Schlag: Die "Konzentration" ging nahtlos in die "Globalisierung" über, Deutschland wiedervereinigt, die Sojwetunion zerbrochen, Balkan-Krise, Afghabistan, Al Kaida, Irak-Krieg, etc. Wann wäre in diesen turbulenten Zeiten denn schon Gelegenheit gewesen, über bestimmte Dinge nachzudenken, wie z.B. über ...
... die Dominierung unseres Staates durch die Parteien, die in nie dagewesener Machtfülle und sonst nur mehr in kommunistischen Diktaturen jede Lebensäußerung der Bürger regulieren, kontrollieren und steuern;
... das Verschwinden der "vierten Gewalt" in Österreich und deren Substituierung durch Boulevard-Medien von größter Banalität, unglücklicherweise nicht nur verbunden mit einer "Verhaberung" von "Rot" und"Print" sondern auch mit einer Banalisierung und gleichzeitigen Penetrierung des ORF durch Cliquen vorwiegend "rötlicher" Gesinnung;
... das Versagen der Justiz durch Abschaffung der Untersuchungsrichter und der politischen Steuerung der Staatsanwaltschaften;
... die Banalisierung des Parlaments, dem nicht nur "intellektuelle Köpfe" fehlen, sondern dessen Mandatare dort nur mehr ihre (leider gottes manchmal von Pflicht-Anwesenheitsterminen unterbrochen) Legilaturperiode absitzen, indem sie einfach dann die Hand heben, wenn ihr Klubobmann ihnen das entsprechende Zeichen gibt;
... das "Downgrading" des "Willens zum Staat" über eine (trotz heftiger gegenteiliger Beteuerungen) überbordend untergebildete, nicht demokratisch sozialisierte, mit europäisch-westlichen Usancen und Rechtsgewohnheiten höchst unvertraute und unserer christlich-aufklärerischen Kultur gegenüber misstrauisch bis feindlich eingestellten Migrantenhorde.
Angesichts solch gewichtiger, grundlegender Mängel spielen solche Marginalien wie das Gender-Unwesen und die dumme, lästige "politische Korrektheit" eigentlich schon keine Rolle mehr.
Hoffnungslos scheint es mir jedoch, dass dieser "Mount Everest an Problemen" jemals wieder abgetragen werden könnte, zumal ja - hier bisher unerwähnt - im Hintergrund noch ein kleines (?) Staatsschuldenproblem und eine EU-Krise (wenn Sie diese noch nicht wahrgenommen haben, dann denken Sie bitte an die englischen Verweigerungen im Zuge der Euro-Krise, an die Abspaltungstendenzen Schottlands, an die neuesten Autonomiebestrebungen Südtirols und an das ungarische Problem) lauern, deren jede wohl der Anstrengung mehrer Generationen von Bürgern zu ihrer Bewältigung bedürfte - aber jene, die ihr Geschäft auf Generationen anlegen, die Familien, sind ja auch nicht mehr das, was sie einmal waren.
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http://www.CONWUTATIO.at
[mailto: horst.rathbauer@gmx.at]
Stimmt, gegen den politischen Gegner wird rasch und gnadenlos gehandelt und darf auf die Mithilfe der Günstlinge sowie des Auslandes rechnen.
Ob man bei der Verhetzung des Grünen David Ellensohn auch so rasch handelt, der die Ballbesucher mit Mörder (NSU in Deutschland!) und Massenmörder (Breivik in Norwegen) in der ORF-MittagsZiB gleichsetzt?
http://tvthek.orf.at/programs/71280-ZIB-13
(5. Bericht = 01:17 Min.!!!)
Ein Skandal der Sonderklasse, aber Linkslinke genießen in ihren geschützten Bereichen nicht nur Narrenfreiheit, sondern auch Straffreiheit!
Der Rechtsstaat (ver-)fällt immer mehr nach LINKS!
Daß die Herren Armin Wolf & Co. (und natürlich auch die einschlägigen Damen) die Bestellung des Pelinka-Buberls als Affront empfinden mußten, leuchtet ja ein: für einen stramm linken ORF bedarf es seiner wahrlich nicht, da genügt im (seltenen) Bedarfsfall schon ein Anruf des Ostermayer vom Ballhausplatz. Und der SPÖ-Jungschnösel im Wrabetz- Vorzimmer hätten auch den dümmsten Sehern & -innen endlich klargemacht, daß der ORF eine lupenrein linke Veranstaltung ist, in der nur die SPÖ und deren grüner Wurmfortsatz das Sagen haben. Und die dümmliche ÖVP darf ein paar unnötige und einflußlose Posten in den Landessstudios mit ihren Versorgungsfällen besetzen.
Wird es jetzt eine Quotentussi?
"Die Schlacht ist gewonnen, aber nicht der Krieg"!
Wie schon mehrmals hier erwähnt, muß man sich um das Niko-Bubi keine Sorgen machen, für den wird's der Papa schon richten.
Viel mehr sorge ich mich um den "Rotfunk", denn der wird jetzt freie Bahn für seine brutal linke Agitation vorfinden, weil bei jeglichem Einwand bzw. bei jedem Vorwurf darauf hingewiesen wird, daß man den Pelinka jr. verhindert hat, um die Unabhängigkeit und die Ausgewogenheit der Berichterstattung zu garantieren.
Wer will da noch dagegenhalten?
Durch den unfreiwilligen Rückzieher des roten "Freundeskreislers" Pelinka wird sich im ÖRF NULL ändern - ein anderes Bonzerl wird folgen.
Gestern konnte man die Verzweiflung Faymanns deutlich sehen, der um den politischen Einfluß im öffentlich rechtlichen Sender zittert und kein Hehl daraus machte, dass die Politik da mitzureden hätte. Die SPÖ stemmt sich auch gegen einen Umbau des Aufsichtsrates, logisch, sie würden Versorgungsposten u. Einfluß verlieren.
Nocheinmal an alle: Setzen sie ein Zeichen und melden Sie den ÖRF ab. Nur durch Entzug der Finanzmittel wird man dieser mafiosen Struktur beikommen.
Der ÖRF ist unehrlich, die Polkitiker sind unehrlich, nur der Bürger sollte uneingeschränkt ehrlich u. kompromißlos agieren!? NEIN - hier ist ziviler Widerstand nötig!
OT - Die Linken handeln rasch, jedoch nur beim Anpatzen anders Denkender.
http://wien.orf.at/news/stories/2517678/