Spindelmann haben gesprochen: Die beiden Regierungsspitzen haben ein erstes gemeinsames Interview gegeben. Und dabei einfach ihre alt gewohnten Plattitüden wiederholt. Nur dort, wo Michael Spindelegger vorführen will, dass er voller neuer Ideen steckt, wünscht man sich die Plattitüde zurück. Etwa bei seinem Königsweg für die Universitäten: Studiengebühren dort, wo es „wahnsinnig viele“ Studenten mit schlechten Berufsaussichten gibt. Gratisstudium dort, wo es keine studentische Nachfrage gibt. Das nennt man dann dynamische Studiengebühren.
Da werden die jungen Menschen ganz sicher scharenweise in die anspruchsvollen naturwissenschaftlichen Studienrichtungen laufen, weil sie sich dafür 350 Euro im Semester sparen! Und wenn das von der rot-grünen ÖH postulierte Menschenrecht auf Bildung in Form eines Gratisstudiums nicht mehr für die Publizistik gilt, studieren alle plötzlich technische Physik?
Der Vorschlag hinkt in einer Weise, dass es beim Zuhören weh tut.
Aber auch der Zugang des siamesischen Regierungszwillings zeugt nicht gerade von großem Verständnis des Universitätssektors (wie auch?) - dass die Unis einfach mehr Geld vom Staat kriegen und die Studien-Plätze nicht mehr in den „philosophischen oder ähnlichen“, sondern nur in den technischen Fächern vervielfacht werden sollen. Mit einer wunderbaren Geldvermehrung geht wirklich alles. Aber ganz abgesehen davon, dass es dieses Geld nicht gibt: Ist das alles, was es zur Universitätspolitik zu sagen gibt?
Eigentlich sollten die Ereignisse der letzten Monate Nachdenklichkeit erzeugt haben. Man könnte sich an die Spanische Protestbewegung vor den Maiwahlen erinnern. Viele dieser jungen Menschen auf dem Platz Puerta del Sol hatten ihr Studium hinter sich – aber keinerlei Job in Aussicht. Und zwar nicht nur wegen der Wirtschaftskrise.
Dieser Jung-Akademiker-Frust kommt auch auf uns zu, wenn wir weiter den Österreichischen Weg der Politik mit Schlag- und Flachworten gehen.
Flachwort Nr. 1: Unis müssen aus sozialen Gründen gratis sein.
Was hehr und jugendfreundlich klingen soil, ist schlicht Unsinn. Erstens haben wir ein exzellent ausgebautes Stipendiensystem. Und zweitens hält nicht die vergleichsweise minimale Gebühr junge Menschen mit schwachem finanziellen Hintergrund vom Studieren ab. Da geht es eher um die Schwierigkeit, bis zum 22., 23. Lebensjahr von den Eltern erhalten werden zu müssen. Vielen fehlen auch die Vorbilder in der eigenen Umgebung, die den Gedanken erstrebenswert machen, sich bis ins frühe Erwachsenenalter ohne eigenes Einkommen durch ein Studium zu kämpfen. Früher bedeutete Bildung den Weg zum gesellschaftlichem Aufstieg und Ansehen. Immer mit dem Blick auf Erfolg in ferner Zukunft. Heute ist es das schnelle Geld, das als Erfolg gilt. Auch das ist eine Folge unserer Seitenblicke-Gesellschaft. Und da soll man sich durch ein jahrelanges Technik-Studium quälten?
Flachwort Nr. 2: Österreich hat eine zu niedrige Akademiker-Quote. Sie muss radikal angehoben werden.
Und wenn wir mit tausenden akademisch gebildeten Publizisten, Psychologen und Politologen endlich eine hohe Quote haben – werden wir dann eine leistungsstärkere Gesellschaft sein, aus der die Nobelpreisträger nur so hervorsprudeln? Es geht, wie so oft, nicht um Quantität, sondern um Qualität. Alles andere ist ein Verbrechen an unserer Jugend und ihrer wie unserer Zukunft.
Darum gilt es, die untragbare Situation der Universitäten mit ihrer Personal- und Raumnot, mit Studentenfluten in ein paar leichten und gähnender Leere in vielen schwierigen Fächern zu verbessern.
Es gibt jetzt ein Fenster, ernsthaft über die Universitäten und nicht nur über den Nebenschauplatz Studiengebühren zu diskutieren, auch wenn diese der Auslöser (und der einfache Aufreger) sind: Als Rot, Blau, Grün sie in der historischen Vorwahl-„Sternstunde“ 2008 abschafften, waren sie im Überschwang zu wenig präzise. Also hat der Verwaltungsgerichtshof dieses Wahlzuckerl wieder eingepackt. De facto gibt es also die Studiengebühr wieder. Darum die neu aufgeflammte Diskussion.
Die Fronten innerhalb der Koalition aber sind nach Jahr und Tag klar, verhärtet und keinerlei Argumenten zugänglich.
Das Resultat wird einmal mehr Stillstand heißen.
Wir haben aber eine Hoffnung: Der neue Wissenschaftsminister kommt aus der Universität. Er weiß, dass er handeln muss. Und er weiß, dass die Studiengebührenfrage sehr vordergründig ist.
1. Ausgerechnet die wissenschaftlichen Hohen Schulen des Landes sind gratis und können mit „Eingangsphasen“ in manchen Fächern gerade einmal die allerärgste zahlenmäßige Überforderung abwenden. Die Ausbildungsqualität leidet daher am Verhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden, vor allem aber auch an der Anonymität der Studentenmassen. Besondere Talente fallen erst gar nicht auf und werden daher zu unser aller Schaden weder gefordert noch gefördert. Die künstlerischen Hochschulen sind zwar ebenso gratis wie die wissenschaftlichen, haben aber rigorose Aufnahmsprüfungen für die selbst festgesetzte Zahl der Studienplätze. Und die Fachhochschulen, die exzellente Ausbildung bieten und deren Absolventen auf dem Arbeitsmarkt umworben sind, verlangen hohe Studiengebühren und suchen sich ihre Studenten aus. Genau so viele, wie sie hervorragend ausbilden können. Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft werden die Absolventen der traditionsreichen Hohen Schulen also nur mehr die Schwachspur-Akademiker sein.
2. Es ist viel Geld im Hochschulsektor. Die Frage ist: Wird es effizient eingesetzt? Das ist sicher nicht so. Aber dieses Problem kann man nicht, wie unsere Regierungsspitzen glauben, durch noch mehr Geld und durch Bevorzugung der schwierigen, weniger nachgefragten Fächer lösen. Da muss man schon grundsätzlicher vorgehen. Es hat schon mehrere Anläufe gegeben, teure Doppelgleisigkeiten in unserer Universitätslandschaft zu beseitigen. Sie sind bisher alle gescheitert. Aber die Fragen bleiben: Warum muss jede Uni alles anbieten? Warum muss man allein in Wien Betriebswirtschaftslehre an drei verschiedenen Unis studieren können? Warum muss in einem kleinen Land wie Österreich jeder Universitätsstandort für sich allein ein Vollprogramm hochfahren? Da werden durch Universitätseitelkeiten („Wir müssen eine Volluni bleiben“) Synergien vernachlässigt, die Stärke der universitären Spezialisierung übersehen (warum ist gerade die Montanuniversität Leoben so gut?), da wird die falsche Nachfrage auch durch ein Überangebot gezüchtet.
3. Hinterfragt gehört endlich die heilige Kuh der Einheit von Forschung und Lehre. Nur so könnte man auch die zeitliche Organisation eines Studienbetriebs neu aufrollen: Mehr als die Hälfte des Jahres stehen unsere Unis still. Die dreimonatige Sommerpause wird nicht kritisiert, weil sie ja der Forschung dient. Vielleicht könnte man einmal den Output dieses fröhlichen Ferienforschens bewerten? Dann wird sich wahrscheinlich bald der Schluss aufdrängen, dass sich mit etwas weniger Forscherfreizeit das Studienjahr in Trimester teilen ließe. Und das würde das Lehrangebot erhöhen und die Studentenströme kanalisieren.
4. Hinterfragt gehört schließlich auch die Hochschul-Demokratie. Paritätische Mitsprache gehört dort, wo sie sinnvoll ist. Aber: Wie kann es sein, dass eine Studentin Vorsitzende eines Universitätssenats ist? Und: Wie sinnvoll ist es, dass die Studentenvertreter über Berufungen nicht nur mit-, sondern oft als Zünglein an der Waage zwischen Professoren und Mittelbau end-entscheiden? Da hängt dann das qualitative Schicksal einer Universität von Studierenden ab. Dabei sind sie sozusagen „auf der Durchreise“, verlassen die Uni und hinterlassen so manches bleibende Chaos. Das ist zu viel Macht für eine Gruppe, der naturgemäß der Überblick fehlt.
Karl-Heinz Töcherle hat viele offene Baustellen, die dringend saniert werden müssen. Man kann ihm nur wünschen, dass er trotz des wilden Zeterns, das beim Aufreger-Thema Studiengebühren vorhersehbar ist, nicht gleich abgeschreckt wird, die wirklichen heißen Eisen anzupacken. Aber als Lateiner wird er seinen Vergil schon kennen: „Nunc animis opus, Aenea, nunc pectore firmo – Jetzt ist Mut, Aeneas, jetzt ist ein starkes Herz gefragt.“
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Das Problem liegt tief in der Gesellschaft.
Jene, die ein wirkliches Studium als Berufsvorbereitung studieren wollen, werden das in Österreich tun oder im Ausland und ihren Weg gehen.
Es bleiben ja nur jene, die Defekte haben in vieler Hinsicht, die sich auf die Straße bewegen, die Forderungen stellen, die das Niveau nach unten ziehen. Die Defekte sind für diese (leider zahlenmäßig größte) Sorte meist folgende: sie suchen keinen Beruf, sondern einen Titel, sie suchen kein Wissen, sondern Geld, sie suchen keinen Beitrag zur Gesellschaft, sondern stellen Forderungen an die Gesellschaft, u.s.w. Diese defekten Typen wählen defekte Studentenvertreter, die wiederum defekte Forderungen und haben eigentlich nur das Ziel, gefüttert und gewärmt zu werden und mit einem Titel, von dem sie sich Geld erwarten, versehen zu werden. So benehmen sie sich dann auch in der Gesellschaft, in der Arbeitsgruppe, im eigenen Leben, ohne jemals die Realität zu erreichen, quasi virtuell, in Trance, hypnotisiert. Diese Menschen kommen meist auch in die Politik und führen dort ihr verantwortungsloses Streben nach Zerstörung, Schuldenmachen, etc. weiter.
Dafür ist eine Universität nicht da, sie ist keine Wärmestube, soll sie auch nie werden.
Das Problem liegt rief in der Gesellschaft. Es gibt zu viele, die es verlernt haben, für sich selbst und ihre Zukunft und ihre Wünsche und Ziele verantwortlich zu sein.
Die Baustellen des Herrn Töchterle sind die Baustellen der Gesellschaft. Wie sollen denn eigenverantwortliche Studenten entstehen bei der 'Linksbildung' in den Grund- und Mittelschulen. Es kommen ja nur mehr Systemheinis und Schmarotzer an die Unis. Was wollen denn die eigentlich ? Titel und Geld.
Ich sage, das ist ein Armutszeugnis und zu wenig für eine Gesellschaft und erteile der österreichischen Schulbildung in den allermeisten Belangen ein 'nicht genügend'.
Wie schon in unseren Höheren Schulen, werden auch an den Unis Begabungen nicht erkannt und gefördert, sondern verschüttet und demotiviert.
Die Massenuniversitäten, gefördert durch ungehemmte Berechtigungsinflation („Matura für alle!“) als Universaldogma unserer Bildungspolitik sowie an „Titeln“ orientierten Prestiegeerwartungen, produzieren unter immensem Einsatz von Steuermitteln ein Akademikerheer fern aller Arbeitsmarkterfordernis: Ihre Absolventen werden gezwungen, sich durch Bereitschaft zu Gesinnungsprostitution die Chance zu wahren, angesichts enormer Investition in Lebenszeit- und Finanzressourcen (auch des Steuerzahlers) einen einigermaßen ihrer Ausbildung entsprechenden Arbeitsplatz zu bekommen. Mangel ist Macht: Relativer Mangel an Arbeitsplätzen nach lange Ausbildungszeit schafft dieses Vakuum für politische Parteien und deren Vorfelder, durch Zwang zu Gesinnungsprostitution oder nach ideologischen Gesichtspunkten intransparent Sozialchancn zu vergeben. Schon während des Studiums, mancherorts bereits bei der Einschreibung, warten sie , die diversen BSAs, ÖAABs, ÖLBs und SLÖs, (und viele andere) mit ihren Beitrittsformularen, versprechen „Vertretung“, ohne die man bereits während des Studiums - so suggerieren sie -nicht auskommen könne, erst recht nicht beim Bemühen um einen adäquaten Arbeitsplatz.
Und/oder es gelten „Genderkriterien“, deren Einhaltung nach dem Öffentlichen Dienst zunächst für staatsnahe Firmen eingeführt und selbst für private Firmen (durch davon abhängige Auftragsvergabe) erzwungen wird. Als Beispiel möge das „Gleichbehandlungsgezetz“ des Öffentlichen Dienstes dienen (man lasse sich die Bezeichnung auf de Zunge zergehen!): Es verlangt, dass bei gleicher Qualifikation eine Frau vorzuziehen sei.
Die oft behauptete„unterdurchschnittliche Akademikerquote Österreichs“ ist eine verhängnisvolle Lüge mit der trügerischen Suggestion, Akademiker würden schon während des Studiums „abgeworben“ , könnten sich ihren Arbeitgeber „aussuchen“. Oftmals ist das Gegenteil davon Realität: Die statistische Lüge besteht darin, dass in den zum Vergleich herangezogenen Ländern auch Krankenschwestern, Kindergartenpädagogen, Pflichtschullehrer, qualifiziert ausgebildete Pflegekräfte, alle Bachelors etc. als „Akademiker“ statistisch ausgewiesen werden.
Mit diesen Suggestionen hetzt man hierzulande junge Menschen durch manipulierte Erwartungen in bildungsmäßige Fehlinvestitionen. Die tatsächlich benötigten Fachkräfte produziert unser Bildungswesen nicht: Sie müssen aus dem Ausland geholt werden –was – gemeinsam mit der „demographischen Unsymmetrie“ wieder als Notwendigkeit zu „Zuwanderung“ instrumentalisiert wird, welche die „bereichernde“ multikulturelle Gesellschaft schaffe. Die enormen Kolateralschäden werden nicht erwähnt.
Viele österreichische Akademiker erwartet jahrelange berufliche Unsicherheit, mangelnde Planbarkeit der Lebenssituation, schlecht bezahlte Praktikumsstellen samt immanenter Ausnutzerei auf einem stets präsenten Schleudersitz unter diversen Damoklesschwertern.
Dazu kommt: Viele wirklich begehrten hochqualifizierte inländische Fachkräfte wandern ab, weil sich hierzulande - als (Brutto-)„Besserverdiener“ sowieso der allgemeinen neidgestützten Verachtung samt staatlicher Enteignung ausgesetzt - ihr Netto-Bezug (in der Lebensverdienstsumme) kaum nennenswert über den von Mindestsicherungs-Beziehern, Leistungsverweigern und Nicht-Qualifizierungsbereiten erhebt, wenn man alle vorenthaltenen Transferzahlungen und Steuer- bzw. Gebührenbefreiungen einbezieht. Dazu kommt das überholte Senioritätsprinzip mit seinen miserablen Anfangsgehältern für Hochqualifizierte.
Zudem schafft unser Bildungswesen nicht die fachlichen Voraussetzungen seiner Absolventen für naturwissenschaftliche/technische Studien, deren Absolventen als weitgehend einzige Akademiker begehrt sind: Naturwissenschaftliche Fächer an Höheren Schulen wurden gekürzt, Leistungskurse (z.B. Mathematik- oder Chemieolympiaden) kommen kaum zustande, gelten als elitär und somit stigmatisierbar (!). Zugleich müssen an technischen Unis „Förderkurse“ (Mathematik, Physik, Chemie) eingerichtet werden, um die fachlichen Defizite der Maturanten zu kompensieren. Darstellende Geometrie landete – wie weitere anspruchsvolle Fächer – auf dem „Optionen-freien Markt“, wurde somit prompt abwählbar, in weiterer Folge durch die jeweils weniger Anstrengungs- und Präzisionsdenken erfordernde „Konkurrenz“ an vielen Höheren Schulen gar nicht mehr angeboten – um es durch weniger effiziente Nachtragskurse an der Uni selbst nachholen zu müssen, was die Studienzeit bereits ab Beginn verlängert.
Selbst das dauerzitierte Arbeitplatzargument, wonach Akademiker die geringsten Arbeitslosenraten hätten, stimmt nur sehr bedingt: Man bedenke, wie viele davon als weit Überqualifizierte in nicht adäquaten Berufsfeldern eingesetzt werden, oft in fast unbezahlte Praktikumsstellen gezwungen werden. Angesichts der fortgeschrittenen Lebenszeit nach Vollstudium und Präsenzdienst will halt jeder endlich „auf eigenen Beinen stehen“ Auch der taxifahrende Betriebswirt ist kein „Arbeitsloser“. Oder der wirklich geeignete Jurist, dem angesichts nicht erreichter Kriterien nach dem Gleichbehandlungsgesetz (s.o.) der erwartete Arbeitsplatz – zudem durch Präsenzdienst retardiert- von einer Quotendame oder einem Politschnössel verstellt wurde.
Dafür werden für PolitologINNen, SoiologINNen, PsychologINNen krampfhaft neue Betätigungsfelder ohne nachvollziehbare Notwendigkeit des Aufgabengebietes geschaffen – natürlich auf Steuerzahlerkosten.
Auch die „soziale Keule“ , wonach Studiengebühren ein Studium für bildungsferne Schichen nicht ermöglichten, ist eine fiese Lüge: Stipendienbezieher bekommen sie ohnedies rückerstattet; niemandem wird aus sozioökonomischen Gründen ein Studium verwehrt. Die Gefahr droht viel mehr „aus der anderen Ecke“: Dass tüchtigen Studierenden durch die Massen der Ungeeigneten der zeitökonomischer Fortgang verstellt wird, die dann nicht den „langen Atem“ und den finanziellen Hintergrund haben, dies durchzuhalten. (z.B. nicht transparente Eingänge in Seminare mit Wartelisten). Daher sind Massenuniversitäten durch und durch unsozial.
Das durchaus großzügige Stipendiumsystem samt Familienbeihilfen gehört ergänzt oder vielmehr weitgehend ersetzt durch ein aufwandsneutrales leistungsbezogenes System: Leistungsstipendien, zusätzlich begünstigte Kredite sollen unabhängig vom Einkommen der Eltern erfolgreichen Studierenden – nur diesen – ausbezahlt werden, zusätzlich ergänzt durch einen effizienten Teilverpflichtungs- und Ferial-Arbeitsmarkt für Studierende. Als selbst seinerzeit (meist) berufstätiger sich fast vollständig selbst finanzierender Student behaupte ich:
1. künftigen Akademikern schadet das Kennenlernen anderer Berufsfelder nicht; ganz im Gegenteil
2. der Studiumfortgang leidet - Eignung und Fleiß vorausgesetzt – darunter nicht
Es geht nicht an, alle finanziellen Folgerungen von Lebensentscheidungen an den Steuerzahler zu delegieren.
Nachsatz: Was die Leistungsstipendien betrifft, ist Düsternis angesagt. Der jetzige Bundespräsident kritisierte bereits seinerzeit als Wissenschaftsminister , dass es „Begabungsstipendien“ (damals 5000 ÖS für das gesamten Jahr ab dem 5. Semester) gebe: Sie seien ein Zubrot für bildungsnahe Schichten und begünstige Eliten. – Gott sei dank bleibt Österreich weiterhin „Insel der Seligen“ und braucht diese verachtungswerte Bevölkerungsgruppe nicht ... !
Das Chaos im Schulsystem setzt sich bei den Universitäten fort und ob Minister Töchterle der Dynamiker ist, um diese "Baustelle" zu einem positiven Ende zu führen, kann ich mir bei seiner Persönlichkeit nicht vorstellen - lasse mich jedoch gerne vom Gegenteil überzeugen!
Von den verantwortlichen Politikern wäre in erster Linie zu hinterfragen, wie weit sich dieses Land bei den Studierenden noch Quantität vor Qualität leisten kann?
Denn, wie schon richtig hingewiesen, bilden wir um viel Geld immer mehr arbeitslose Akademiker heran und in den vielen, wachsenden Handwerks- bzw. Dienstleistungssparten fehlen jede Menge Arbeitskräfte.
Einem ausgebildeten Akademiker sind solche Arbeitsplätze jedoch gesellschaftspolitisch nicht zumutbar.
Wie geht man an die Lösung heran? Man suggeriert uns, daß diese Lücke mit Migration gefüllt werden muß und holt jede Menge Zuwanderer samt Familienzuzug ins Land sowie in das Sozialsystem und schon steht der Staat vor der doppelten Kostenschere = viel Geld fließt in die Ausbildung und die Erhaltung eines womöglich arbeitslosen Akademikers und ebenso viel in die Einwanderung, wobei wir jeden Tag hören, daß beide noch mehr finanzielle Zuwendungen benötigen.
Das kann sich auf die Dauer kein Staat der Welt leisten und ist natürlich bei den weiterwurstelnden Politiker ein Tabuthema und zwar solange, bis das System bricht oder besser gebrochen wird!
Wir alle sind gefordert!
Zu diesem komplexen Thema werden sich echte Fachspezialisten wie Karl Rinnhofer und andere kompetent äussern; da schweige ich lieber.
Ich gestatte mir - nicht wirklich o.t. - eine zum aktuellen Drama in Norwegen passende persönliche Stellungnahme:
"WO ABER GEFAHR IST, WÄCHST DAS RETTENDE AUCH" (Hölderlin / Patmos).
Die Welt ist weiterhin ein gefährlicher Ort! Wo man hinschaut, gibt es Unfrieden, Zwist, Ungerechtigkeit, Terrorismus, Finanzdebakel und vieles mehr!
Denken wir heute an Norwegen: Verrückte, Fehlgeleitete, Fanatiker gab es immer, so auch heute (ganz sicher auch bei uns!).
Aber es sollte uns auch bewusst sein, dass auch in früheren Zeiten nicht alles Wonne und Waschtrog war; unsere Vorfahren mussten vielfach noch ganz andere Plagen erleiden, ertragen und überstehen!
Daher, liebe Mit-Diskutanten, der gute Rat eines alten, immerdar positiv getrimmten alten Zeitgenossen: bitte jammert und wehklagt doch nicht immer so viel!
Wir bekritteln und verurteilen viele der negativen Auswüchse unserer Zeit, machen Gegenvorschläge, glauben sie mit unseren Meinungsäußerungen und Aktivitäten verbessern zu helfen; merken natürlich immer wieder, dass die schicksalhaften Welt- und Zeitentwicklungen durch unsere gutgemeinten, aber im Endeffekt wirkungslosen Absichtserklärungen und Aktionen kaum wirksam bekämpft und abgestellt werden können.
So können wir eigentlich nur auf die Selbstheilungskräfte der Menschheit hoffen, wie sie in dem schönen Hölderlin-Gedicht angesprochen werden!
Ja, im Kleinkosmos unseres Landes sind unsere Bemühungen sinnvoll; da können kleine Verbesserungen, nach Überwindung der Mühen der Ebene, doch auch hin und wieder schlagend werden: da weiterzutun, ist sehr sinnvoll!
Aggressive und vermeintlich wirksame pseudorevolutionäre Heilsrezepte, sei es von links oder rechts, sind jedoch keinesfalls zu befördern, sondern schärfstens abzulehnen und im Keim zu ersticken.
Die großen und schicksalhaften Ereignisse unserer Welt (Finanzdesaster, Schuldenkrisen, Wanderungsbewegungen, Terrorismus u.a.) werden jedoch über uns hinweggehen, ob wir nun wollen oder nicht!
Insgesamt glaube ich aber auch weiterhin an eine gute Zukunft für die Menschheit; möglicherweise mit drastischen Einschränkungen des in unseren Bereichen erreichten Lebensniveaus: aber es wird und muss weitergehen!
Und wenn anders kommt, werden wir, vor allem aber unsere Nachkommen, die dann bestehenden Realitäten auch zu ertragen und zu überwinden haben.
Freunde, das Leben ist hart genug! Täglich wiederholte Schwarzmalereien und Weltuntergangs-Szenarien verdüstern unser Gemüt, vergraulen uns den Lebensmut und die Lebensfreude!
Also Kopf hoch und durch!
Erfreuen wir uns am Leben, leben wir glücklich in und mit unseren Familien, gehen wir in unsere schöne Natur, und danken wir Gott, dass wir hier in Österreich immer noch eine Situation vorfinden, die ein sinnvolles und gutes Leben in weiterhin friedlichem Mit- und Nebeneinander möglich macht!
(mail to: gerhard@michler.at)
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Aber alles, was unsere politischen Spitzenkräfte von sich geben, hinkt! Und zwar unabhängig davon, von welcher Couleur der Sager gerade stammt.
Aber, bitte, nicht verzweifeln! Denn die Lage ist hoffnungslos aber nicht ernst. Wie gewohnt wird dieser Staat heiteren Gemüts untergehen.
[mailto: horst.rathbauer@gmx.at]
Lieber Herr Dr. Unterberger,
Heute sind Ihnen selbst zwei grausliche Genderworte passiert: "Lehrende" und "Studierende". Mir verdreht es schon den Magen, wenn ich dieses Gewäsch in den herkömmlichen Medien und vor allem an meinem Arbeitsplatz (Universität) hören und lesen muss (eigentlich muss ich es auch schreiben - dazu verpflichtet uns die Universitätssatzung).
Es ist leider auch ein Beispiel, wie seuchenhaft sich diese Genderideologie in unserer Gesellschaft ausbreitet. Ich bin überzeugt, dass Ihnen diese Ausrutscher auch nicht bewusst unterlaufen sind.
Mit besten Grüßen,
Erwin
OT - Verzeihung. Im Fall Golowatow scheint es massive politische Interventionen gegeben zu haben und glaubt man dem Staatsanwalt, kommt man zu dem Schluß, dass uns Faymann, Karl u. Spindelegger anlügen, dass sich die Balken biegen!
http://derstandard.at/1310511948417/Causa-Golovatov-Polizeibericht-zeigt-Russland-uebte-massiven-Druck-aus
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