Jeden Sonntag Kindergarten
19. Juli 2011 00:49
2011-07-19 00:49:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:00
Eigentlich ist es ein typisches Sommerthema, mit dem Politiker halt irgendwie versuchen, auch in mageren Zeiten in die Zeitungsspalten zu kommen. Aber es zeigt doch paradigmatisch die Doppelbödigkeit der Politik.
Gabriele Heinisch-Hosek, ihres Zeichens Frauenministerin, fordert kürzere Ferien der Kindergärten. Eine Forderung, die man nur unterstützen kann – sofern man sie nicht bezahlen muss. Wozu auch die Ministerin nichts sagt. Sie konkretisierte ihre Forderung in Interviews aber auch noch durch den Zusatz: Die Öffnungszeiten der Kindergärten sollten unabhängig von der Arbeitszeit und Urlaubslänge der Kindergärtnerinnen gesehen werden. Auch da natürlich volle Zustimmung.
Nur bitte: Warum gilt das gleiche logische Prinzip nicht auch für den Handel? Dort wird vor allem von SPÖ-Seite so getan, als ob längere Öffnungszeiten auch zum Oktroi längerer Arbeitszeiten und zu Ausbeutung führen müsste. Was natürlich ein absoluter Unsinn ist. Das nicht nur deshalb, weil gleichzeitig recht widersprüchlich immer wieder behauptet wird, die Frauen würden im Handel in Teilzeitjobs gedrängt, weil ihnen zu wenige Vollzeitangebote gemacht werden. Funktionärinnen wie Heinisch-Hosek können einfach nicht begreifen, dass fast jeder Mensch andere Bedürfnisse hat. Viele Handelsangestellte wollen gar nicht mehr Stunden arbeiten und dadurch mehr verdienen. Für andere hingegen wäre bisweilen ein Sonntag ein schöner Zusatzverdienst. Aber die Partei weiß es offenbar immer besser als die Menschen selber.
Dabei gäbe es in so manchen Handelsgeschäften zum Unterschied von den Kindergärten sogar jemanden, der sich darum drängt, die Mehrkosten zu bezahlen: nämlich so manche Unternehmer, die sich etwa am Sonntag zusätzliche Umsätze erwarten. Im Handel wäre das Problem also signifikant kleiner als bei den Kindergärten.
Im übrigen ist Heinisch-Hosek auch für den öffentlichen Dienst zuständig. Auch da wäre es mehr als verdienstvoll, wenn die Ämter viel länger offen hielten, als die reine Arbeitszeit ermöglicht. Aber auch da macht die Ministerin – natürlich – nichts.
Glaubt sie etwa wirklich, für die Bürger seien die den Bedarf ignorierenden Öffnungszeiten nur im Kindergarten ein Problem? Dann lebt sie halt wie viele Politiker auf dem Mond und nicht in diesem Land.
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Als ich gestern im Mittagsjournal die Jammertiraden der widerwärtigen Heinisch-Hosek hörte, die beklagte, daß in Ferienzeiten zu wenige (hochsubventionierte) Kindergartenplätze zur Verfügung stünden und es überhaupt an (hochsubventionierten) Tagesmüttern fehle, dachte ich nur eines:
............. ICH MÖCHTE HEUTZUTAGE KEIN KIND SEIN!.......................................
Ist es nicht hirnrissig, Tagesmütter aus Steuermitteln zu subventionieren, wenn die Mutter des Kindes die Betreuung und Erziehung des Kindes selber viel besser machen kann?
Warum gibt man das Geld nicht den Müttern in die Hand, damit sie, wenn sie das natürliche Bedürfnis verspüren, sich um den Nachwuchs selber zu kümmern, dies auch ohne finanzielle Belastung tun können?
Warum ist eine Frau, wenn sie sich OHNE BEZAHLUNG um die Erziehung der EIGENEN Kinder kümmert, DUMM, während die für die Erziehung FREMDER Kinder BEZAHLTE Tagesmutter GEACHTET ist? Was kann diese bezahlte Frau besser als die Mutter des Kindes, der das EIGENE Kind doch sicherlich näher steht?
Warum sollte die BEZAHLTE Kindererziehung besser sein?
Die Kinder MÜSSEN doch heute ständig das Gefühl haben, den Eltern IM WEGE ZU STEHEN, der Mutter die berufliche Karriere zu verbauen!
Kinder sind in den FERIEN im Wege, Kinder sind, wenn sie KRANK sind, im Wege. Die Kinder SPÜREN das, und WIE!
Fragen wir uns doch einmal ehrlich: Warum sind Kinder heutzutage vielfach PSYCHISCH GESTÖRT? Mir fällt dazu nur der eine Grund ein: Den Kindern fehlt das WARME NEST! Stattdessen werden sie ständig ABGESCHOBEN: In die Krabbelstube, zur Tagesmutter, usw.
In der kleinen Stadt, in der ich lebe, sehe ich oft etwas ---auf den ersten Blick---ganz Entzückendes: An einem Seil halten sich acht Kleinstkinder fest; vorne und hinten wird das Seil von je einer Frau gehalten. Manchmal sind es drei solcher kleinen Kindergruppen. Den meisten dieser Kinder sieht man an, daß sie erst knapp zuvor das Laufen gelernt haben! Auf den zweiten Blick kommen einem dann die Bedenken: Diese Kleinstkinder werden wohl spazieren geführt, trotten und stolpern aber genaugenommen ziemlich TEILNAHMSLOS dahin.
Wenn ich mit meinen Kindern spazieren gegangen bin, habe ich mich mit ihnen unterhalten, habe sie auf dies und das aufmerksam gemacht. Es war immer vergnüglich--sowohl für die Kinder als auch für mich. Ich tat das, was meine Eltern mit mir gemacht hatten. Meine schönsten Kindheitserinnerungen sind die Spaziergänge und später die Wanderungen mit meinem Vater, aber auch mit Mutter und großem Bruder.
Ich hatte als Kind immer in dem sicheren Gefühl gelebt, GELIEBT zu werden, obwohl ich mich nicht erinnern kann, daß, wie im FILM, die Eltern mir dauernd versichert hätten, daß sie mich lieben. Das war nicht nötig; ich WUSSTE und FÜHLTE es, ganz ohne große BETEUERUNGEN!
Warum gibt man jenen Müttern, denen die Erziehung der eigenen Kinder wichtiger ist als eine berufliche Karriere, nicht das, was ein Kinderbetreuungsplatz kostet, auf die Hand? Das ist wohl eine NAIVE FRAGE! Der STAAT will ja über die KINDERSEELEN VERFÜGEN können und das so früh wie möglich. Außerdem müssen ja die Legionen vom Staat künstlich gezüchteten Psychologen und Psychiatern auch von etwas leben!
ICH MÖCHTE HEUTZUTAGE KEIN KIND SEIN!
Brauchen wir überhaupt eine Frauenministerin ? Genügt nicht ein Familienministerium ?
Dass unsere Politiker viel Blödsinn labern, weil ihnen fad ist vor allem im Sommer, wo doch 'Ferien' angesagt sind bis Oktober in der österreichischen Politik, wo nun schon seit Jahrzehnten Ferienstimmung herrscht, allerdings nur unter den Privilegierten, die sich herausnehmen, was ihnen nicht zusteht, nach meiner Meinung.
Die gleiche Frau Heinisch - Hosek weiß offenbar nicht, dass es derzeit viel zu wenig Kindergartenpersonal gibt, dass diese Forderung Öl ins Feuer des augenblicklichen Überbedarfs ist.
Klar, hätte ich noch kleine Kinder im Kindergartenalter, wäre eine Sommeröffnung so mancher Kindergärten sehr wünschenswert und eine ernste Diskussion wert, auch die Bezahlung der Sache, für Frau Heinisch - Hosek sicher 'kein Problem', sie meint sicher den Steuertopf.
Generell würde ich der Politik sagen, der Steuertopf wurde schon überstrapaziert in diesem Jahr, er ist daher geschlosssen, der Steuertopf. Entweder, die Politik kann kostenneutrale oder billigere Lösungen vorstellen oder sie lässt es sein.
Generell gibt es zu sagen, überall, wo sich die Politik einmischt, wird es teuer und kompliziert, sogar bei der Bundeshymne, die niemand ändern will außer ein paar Emanzen. Warum lässt man denn nicht den freien Markt ? Es gibt sicher genug Private, die Kindergärten auch im Sommer offen halten wollen und können.
Aber ich unterstelle noch viel Schlimmeres unter den Absichten, die staatlichen Kindergärten auch im Sommer offen zu halten, nämlich in Wien, die Erhöhung der 'Präsenz' von 'Onkel Oxonitsch' und 'General Häupl' bei den Kleinen, damit sie wissen, dass auf dem roten Fahnchen auch das Bildl von diesen herzallerliebsten Genossen drauf ist und die kann man sammeln ... ... wer mehr 'Oxonitsche' auf der Karte hat, bekommt ein Parteibuch und gleich die Matura dazu ...
Doppelbödigkeit?? Ich würde das eher nur Billigkeit nennen!
Denn, es scheint grad große Mode in der österreichischen Politik zu sein, kürzere Sommerferien von irgendwas zu fordern. Die Schmied prescht mit den Schulferien vor, der Amon zieht mit kürzeren Universitätsferien nach, und die Heinisch Hosek folgt logischerweise mit den Kindergartenferien. Jeder seinem geistigen Niveau entsprechend.
Damit will ich aber nicht sagen, daß der Amon ein universitäres Niveau hat......
Beim Thema Ladenschlußzeiten überläßt die ÖVP einmal mehr das Feld der SPÖ und ihrer Vorfeldorganisation = der Gewerkschaft.
Und die lassen diese Gelegenheit zu weiterer Profilierung natürlich nicht aus.
Wenn die Schwarzen einen echten Durchbruch für die Wirtschaft erzielen wollten, so könnte ich mir vorstellen, daß dies mit Zustimmung der beiden Oppositionsparteien FPÖ und BZÖ sehr rasch durchzuziehen wäre.
Aber offensichtlich geht Koalitionsdisziplin vor Freiheit des Handels und so wird die ÖVP immer mehr von der SPÖ diszipliniert.
Das wird sich 2013 bitter rächen!
Was führt viele verdienstvolle Diskutanten eigentlich dazu, dauernd von einer angeblichen Disziplinierung der ÖVP seitens der SPÖ zu sprechen?
Nichts für ungut, werte Damen und Herren, doch sehen Sie nicht auch die Gräben, die zwischen den Auffasungen der beiden Mittelparteien liegen? Da ist nicht nur Kuschelei und Unterwerfung, da sind auch echte Gegensätze, die natürlich im Interesse des Regierungszusammenhalts nicht bis zum Äußersten getrieben werden.
Kompromisse und gegenseitige Zugeständnisse haben natürlich den Hautgout der Packelei und der Nichtdurchsetzung eigener Werthaltungen!
Aber wo sind die Alternativen?
Alleinregierungen sind derzeit wohl ausser Reichweite; Diktaturen (Gottbewahre!) wollen wir nicht einmal andenken!
Also was bleibt uns übrig, als unvollkommene Regierungen "zu erleiden"!
Deren Schwächen anzuprangern, ist legitim; sich davon allerdings Wunder zu erwarten, ist eher unrealistisch.
Geneigten Hauptes erwarte ich Ihre Schelte!
(mail to: gerhard@michler.at)
Politiker stellen stets Forderungen marktschreierisch in den Raum. Forderungen stellen kann man aber nur an jemanden, der diese Forderungen erfüllen soll, will heißen, an die Gesetzgebung, welche die Forderung gefälligst per simplen Federstrich beschließen soll. Im Hintergrund schwingt in der Öffentlichkeit der Gedanke mit, daß "der Staat" dafür aufkommen solle, gleichsam eine anonyme Institution, mit unendlichen Geldmitteln ausgestattet.
Angesprochen fühlen von sämtlichen derartigen Forderungen sollte sich aber vorrangig jeder einzelne österreichische Steuerzahler, der jegliche Forderung zu berappen hätte, dies bis dato - nahezu widerspruchslos - immer tat, und auf diese Weise in den letzten Jahrzehnten eine ungeheuerliche Schuldenlast aufgebürdet erhielt.
Fordernden Politikern sämtlicher EU - Staaten müßte daher stets die Standardfrage entgegengestellt werden, mit welcher neuen Steuer seine "in die Luft geplärrte" Forderung zu bezahlen wäre, bzw., welche Leistungen des Staates er im Gegenzug kürzen wolle, um die ruinösen Staatschulden zu reduzieren.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß die Direktdemokratie zu stärken wäre, damit die manischen "Forderpolitiker", die Österreich und ganz Europa an den Rand des wirtschaftlichen Ruins geführt haben, in die Schranken gewiesen würden.
Die "Öffnungszeiten" des Parlamentes sollten unabhängig von der Arbeitszeit und Urlaubslänge der Parlamentarier gesehen werden. Wozu benötigen die Politiker 74 Ferientage?
Naja, irgendwie ohnehin egal, wann die Politiker ihren Blödsinn absondern, Steuererhöhungen und Knebelungen haben zu jeder Jahreszeit Aktualität.