Fischlers sinnloser Kampf
26. Juni 2011 16:23
2011-06-26 16:23:46
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 2:00
Franz Fischler wird also nicht Chef der FAO, der UNO-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung, sondern ein Brasilianer. Das spricht zwar nicht grundsätzlich gegen Fischler, aber sehr gegen die EU. Und für die Naivität aller jener, die ihn aufgestellt haben.
Denn es war mehr als naiv zu glauben, dass irgendein Kandidat aus der EU ausgerechnet den Bereich Landwirtschaft im globalen UNO-System übernehmen kann. Bilden die Europäer in der UNO ja nur eine kleine Minderheit. Die EU-Landwirtschaftspolitik mit ihren hohen, wettbewerbsverzerrenden Subventionen ist in der ganzen Welt, vor allem der Dritten verhasst. Noch mehr als bei den geduldigen europäischen Steuerzahlern.
Und Fischler steht nun einmal als Symbol sehr direkt für diese Landwirtschaftspolitik, hat er doch die letzte Reform zu verantworten gehabt. Diese ging zwar prinzipiell in die richtige Richtung, war aber angesichts der europäischen Machtverhältnisse viel zu zaghaft. Notgedrugen, denn insbesondere Frankreich würde eher aus der EU ausscheren, als eine Beschneidung seiner Bauern hinzunehmen.
Wenn das durchschnittliche Einkommen eines österreichischen Bauern zu zwei Drittel aus (überwiegend europäischen) Steuergeldern kommt, wenn die EU mehr als 42 Prozent für direkte und getarnte Agrarausgaben aufwendet, dann ist das Ergebnis klar: Vor allem die Bauern der Dritten Welt werden dadurch in Grund und Boden konkurriert. Müssten die EU-Agrarpreise hingegen ohne Subventionen auskommen, dann würde das den schmerzhaften Strukturwandel in Europa noch einmal beschleunigen.
Dann würden sich aber die armen Länder in Übersee – ohne teure Entwicklungshilfe! – landwirtschaftlich und sozial viel besser entwickeln können. Ihre Bauern wären auch ohne Großtechnik auf Grund der niedrigen Löhne und des meist günstigen Klimas konkurrenzfähig. Sie müssten nicht in so großer Zahl die Dörfer verlassen und könnten ihr eigenes Land ohne Importe aus Europa ernähren. Ja, sie könnten sogar exportieren.
Die europäische Agrarpolitik scheint sich aber trotz aller Geldknappheit jeder Änderung zu entziehen. Wer aber glaubt, dass die Nichteuropäer diesen Egoismus unserer Bauern auch noch durch ein Avancement für einen der prominentesten EU-Agrarier belohnen würden, der muss schon ziemlich ahnungslos durch die Welt gehen.
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Ach wissen Sie, Herr Dr. Unterberger, wenn ein 13ha-Betrieb pa 1500 Euro Betriebsprämie, ds 125 Euro im Monat bekommt, bringt das keinen Landwirt in der dritten Welt um.
Wenn Agrarindustrien und Investmentgesellschaften, die Landwirtschaften auch wegen der Subventionspolitik und der Überschuldungen der Landwirtschaften übernehmen und die Märkte fluten, dann ist es wettbewerbsverzerrend.
Beispiel: Bereits 1995 zum Zeitpunkt des österr. EU-Beitritts waren viele der größeren französischen Landwirtschaften von Banken übernommen. Auch das ist Teil der heutigen Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Banken und Investmentgesellschaften haben ihre Kompetenzen mit Hilfe willfähriger, korrupter und dummer Politiker und Beamten eindeutig überschritten.
Fischler ist Teil der Nomenklatura, die an wichtigen Positionen ungesunde Entwicklungen zuließen bzw. nicht eingriffen. Der Job war diesen Herrschaft eben wichtiger.
Und wer kämpft gegen Raiffeisen-Ware, Credit Agricole-Sümpfe in Frankreich, Parmalat in Italien, gegen die Fleischmafia in Argentinien, brasilianische Agrarindustrielle, amerikanische Grossbauern mit Flächen grössser als Niederösterreich und so weiter und so fort.
Da lobe ich mir die österreichischen Kleinbauern mit deren Direktvermarktung - obwohl hier die EU auch schon schikanöse Auflage herbeigezaubert hat. Von diesen nimmt sicher niemand einem Dritteweltbauern einen Dollar weg.
Kandidaten aus Österreich scheinen im Moment nicht sehr erfolgreich zu sein.
Liegt das vielleicht auch an dem derzeitigen, unfähigen Führungsduo Fischer/Faymännchen?
Dann hat man sogar schon international erkannt, daß mit diesen beiden Politikern kein Staat zu machen ist!
Damit macht es erst wieder Sinn jemanden aus unserem Land zu nominieren, wenn sich an der Spitze etwas geändert hat!
P.S.: Dieser Beitrag kommt zwar vom Herzen, soll jedoch ein bißchen zur Auflockerung eines absolut zutreffenenden A.U.-Kommentars dienen, dem man fast nichts mehr hinzufügen muß!
Grundsätzlich sollte sich jedes Land die Basisgüter an landwirtschaftlichen Produkten selbst schaffen - und nicht die Waren quer durch die halbe Welt - oder nur durch Europa - karren. Für Ausnahmen gelten andere Regeln - Feigen oder Datteln nach Österreich, zum Beispiel. Ist aber kein Muß - man kommt auch ohne diese Dinge 'gut über die Runden'.
Das wäre aus meiner Sicht auch ein sinnvoller Beitrag für den Umweltschutz - direkt und indirekt: Belastende Transporte fallen weg und Länder, wo nichts gedeiht, die nicht einmal die Grundversorgung für alle Bürger sicherstellen können, dürften auch die Welt nicht mit unnötiger Überbevölkerung belasten.
Im Übrigen bin ich der Meinung, Integrationsunwillige und
Integrationsunfähige sollen Österreich verlassen.
Die Agrarförderung der EU führt zum Beispiel dazu, dass bayerische Milchkonzerne ihre Produkte um die halbe Welt nach Indien transportieren können und die dortigen Milchbauern in den Ruin stürzen, da sie mit ihren Preisen nicht mithalten können.
Haben da unsere linken EU Vertreter kein schlechtes Gewissen? Wo bleiben die Bedenken und Sorgen? Wie schon im Beitrag angesprochen, vor den Franzosen kuschen sie alle.
Oder die geförderte Fischerei-Industrie der EU: die Gewässer vor Westafrika werden leergefischt, die Lebensgrundlage der dortigen Fischer wird zerstört, die Afrikaner leiden Hunger und machen sich auf den Weg Richtung EU.
Trotz und wegen Berlusconi scheint Italien auf der Siegerstraße zu sein:
1) Vorsitz der OSZE
2) Vorsitz der EZB
Und Österreich? Bedeutungslos wie seine Staatsmänner!
o.t.:
was sich heute dieser kerl schilcher von der övp steiermark im fernsehen geleistet hat ist unglaublich.
es ist zu hoffen,dass sich spindelegger diesen knülch nicht mehr gefallen lässt.
hoffentlich ist das auch a.u. noch einen blog wert.denn ich schäume.