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Seltsames von Ortner, Faymann und Niessl

Was sonst noch diese Woche passierte: Seltsames von Claudia Bandion-Ortner, Werner Faymann und Hans Niessl, Weises von einem erfahrenen Lehrer und Enthüllendes über Felix Mitterer.

Der von mir an sich durchaus geschätzte Autor Felix Mitterer ist nach 15 Jahren in Irland wieder nach Österreich übersiedelt. Aber er entblödet sich nicht, als Grund „Regen und Nässe“ in Irland zu nennen, was auch brav von all den blauäugigen Kulturjournalistinnen nachgebetet wird. Dass Mitterer Regen und Nässe nach 15 Jahren ausgerechnet genau zu dem Zeitpunkt entdeckt, seit es Irland rapide schlechter geht und seit dort alle Menschen in vielfältigsten Formen den Gürtel enger schnallen müssen, wurde natürlich nirgendwo erwähnt. Von ihm schon gar nicht. Ebenso die Tatsache, dass man in den letzten Jahren in Irland steuerlich sehr milde behandelt worden ist, während progressive Schriftsteller hierzulande öffentlich immer für noch mehr Staatsausgaben eintreten. Daher bleibt es unseren Gedanken überlassen, was wir von Mitterer und vom hiesigen Kulturjournalismus halten.

„Es steht keineswegs die Kompetenzfrage im Fordergrund“, so der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl mit einem leibhaftigen „F“ in einem Brief an alle Gemeinden. Fielleicht hätte man den Vauxpas als lässlichen Vehler übersehen können, wäre nicht das Thema von Niessls Brief ausgerechnet Pisa und die burgenländischen Schulen. Fielleicht.

Den weisesten Spruch zu Pisa hörte ich dieser Tage von einem erfahrenen Lehrer: „Dürften die Lehrer so unterrichten wie noch vor 20 Jahren, dann wäre Pisa mit Sicherheit viel erfolgreicher abgelaufen.“ Er begründete das mit vielen Beispielen, wie politische und pädagogische Reformen die Schulen immer leichter, immer leistungsfreier, immer kaputter gemacht haben. Der Pisa-Test hingegen erfordert zwei Stunden ununterbrochene Konzentration. Würde das ein Lehrer bei einem Test von 15-Jährigen verlangen, bekäme er sofort disziplinäre Schwierigkeiten.

Sehr verwunderlich agiert wieder einmal die Justizministerin. Kaum ist es der grün-radikalen Lobby der in Wiener Neustadt vor Gericht stehenden Tierfanatiker gelungen, wieder einen extrem einseitigen Bericht im ORF zu platzieren, reagierte Claudia Bandion-Ortner. Sie forderte umgehend einen Bericht der Staatsanwaltschaft zu diesem Verfahren. Was mitten in einem laufenden Prozess gelinde gesagt mehr als ungewöhnlich ist.

Und schließlich hat Werner Faymann für die Gesamtschule geworben. Was sein gutes Recht ist. Dass er das in einer Schule und einer Klasse getan hat, ist aber nicht mehr sein gutes Recht. Und schon gar nicht, dass er sich dazu Journalisten mitnimmt. Denn zu Recht werden Schulen seit jeher von solchen Politikerbesuchen freigehalten. Das gilt aber offenbar unter dieser roten Ministerin und im roten Wien nicht mehr. Freilich schadete das im konkreten Fall den Schülern nicht. Denn Faymann hat ausgerechnet die Kandlgasse besucht, die seit vielen Jahren den Ruf als schlechteste AHS Wiens hatte und die daher als einzige AHS bereit war, sich in eine Gesamtschule zu verwandeln, um die eigene Weiterexistenz zu retten. Und, oh Wunder, alle den Journalisten vorgeführten Lehrer waren begeisterte Gesamtschulanhänger, weil sie nicht mehr „selektieren“ müssen. Was bekanntlich sehr angenehm für die Schüler ist, die dann nur noch „Rudolph, das Rentier“ auszuschneiden hatten. Damit man gleich erfährt, was in Gesamtschulen auf Kindergarten-Niveau alles gelehrt wird, und damit ein Faymann-Besuch niveaumäßig nicht abfällt.

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