Fußnote 154: Der ORF und die Mächtigen
15. Dezember 2010 00:16
2010-12-15 00:16:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Zuerst wollte ich es nicht glauben, aber nun wird es einem nicht nur aus diplomatischen Kreisen, sondern auch aus dem ORF bestätigt: Der Staatsrundfunk interviewt den chinesischen Botschafter – und entblödet sich nicht, vorher ganz offiziell anzufragen, was er fragen darf.
Das ist nun eine wirklich unglaubliche wie überflüssige Selbstdemütigung, die nicht nur den ORF trifft, sondern auch das ganze Land. Gewiss sind hierzulande auch Vertreter von Diktaturen höflich zu behandeln. Und man soll sie auch zu Wort kommen lassen. Das ist aber etwas ganz anderes als unterwürfiger Byzantinismus nach ORF-Art. Ein Journalismus, der sich selbst ins Gesicht schauen kann, würde sich nie dadurch einengen lassen, was einem ein Gesprächspartner vorschreiben will. Auch wenn das viele gerne versuchen. Aber beim ORF in seinem heutigen ungesteuert dahintreibenden Zustand sollte es nicht wundern, dass da keine journalistischen Grundbegriffe mehr beherrscht werden. Zumindest wenn es um linke Machthaber geht.
Nachträgliches PS: Andreas Pfeifer, der ORF-Journalist, der jenes Interview geführt hat, betont in einer Reaktion auf den Tagebuch-Eintrag, dass es "keinerlei Vorgaben" gegeben habe.
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Der letzte Satz trifft es genau: Diese Posse ist im ORF möglich, weil es sich um eine linksextreme Diktatur handelt. Wer könnte sich ein solches Interview mit einem rechtradikalen Politiker vorstellen?
Aber mehr als bisher kann sich unser Öffentlich-Rechtlicher sowieso nicht mehr entlarven! Alles klar!
ich habe gehört, dass spiegel im orf als politisch unkorrekt gelten und daher überall, auch auf den toiletten entfernt wurden.
man könnte ja geschlecht, alter, schlechtes gewissen und was sonst noch alles darin erkennen.
ich möchte diese ungeheuer qualitätssteigernde massnahme eindringlich auch der presse empfehlen.
Na, das ist beim ORF doch gang und gäbe. Auch unsere linken Politheinis werden vom ORF regelmäßig vor einem Interview von hauseigenen Experten des ORF präpariert. Die können dann sogar die Antworten auswendig...
Ja mei, die linken ORFler versuchen halt prophylaktisch zukunftsorientiert zu handeln.
Man kann ja nie wissen ob der kommunistische Traum nicht doch wahr wird (fürs gewöhnliche Volk versteht sich) - und dann sind diese Leutchen sicherlich gut dafür gerüstet.
Das sind sie seit Jahren so gewohnt.
Da die ORF Journalsiten nichts dürfen und immer vorher fragen müssen, haben sie das beim hohen Besuch auch so getan.
Darum könnte ich dort unter solchen Prämissen niemals Journalist sein.
Der ORF weiß nicht, was der Umgang mit der Wahrheit ist und noch weniger seine Jounalisten, sie müssen fragen, sonst fliegen sie raus.
Mir ist das als Steuerzahler keine 160 Millionen Euro wert, weder der Journalismus dieser Art noch die fetten Pfründeposten, die den Leistungen entsprechend ein Vielfaches überbezahlt sind und nur zu internen Hackelschmeißen benutzt werden.
Ich bin für Privatisierung des ORF und Einstellung der ORF Gebühr.
........"Ein Journalismus, der sich selbst ins Gesicht schauen kann, würde sich nie dadurch einengen lassen, was einem ein Gesprächspartner vorschreiben will"......
naja, vermutlich sind am Küniglberg tunlichst sämtliche Spiegel verhängt worden; wozu ich sagen würde: zu Recht! Denn so kenne ich es aus der alten südlichen Tradition - die Spiegel werden verhängt, wenn ím Haus ein Toter aufgebahrt liegt. Und was ist der ORF schon anderes als ein Leichnam.
Das besonders Schlimme daran ist freilich, daß er auch hartnäckig ein untoter Wiedergänger bleibt.
Rückgrat: ein im ORF unbekannter Körperteil!
Was soll man dazu sonst noch sagen?