China, eines der ältesten Kulturländer, ist auf vielen Ebenen dabei, weltweite Nummer eins zu werden. Nach der Zahl der Köpfe und ihren industriellen Exporterfolgen und der Anhäufung der weltgrößten Devisenreserven sind sie es schon. Nun setzen sich die Chinesen auch bei den CO2-Emissionen an die Spitze. Alle Hoffnungen, dass China auch eine verantwortungsbewusste Nummer eins wird, haben sich aber in den letzten Tagen zerschlagen.
Denn das von seiner Arbeits-Einstellung – und vielleicht auch Genen – tüchtigste Volk der Erde, wird noch immer von einem hermetischen Klub rückständiger Diktatoren beherrscht, die keine weltweite Verantwortung zu tragen bereit und imstande sind. Das zeigte sich daran, dass China den nordkoreanischen Amokläufern nicht das Handwerk legt, die ständig mehr provozieren und eskalieren. Obwohl Nordkorea gegen den Willen Pekings nicht eine Woche überleben könnte.
Das zeigt sich aber auch an der dümmlichen und peinlichen Reaktion Chinas auf die Nobelpreis-Verleihung an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo. Alle internationalen Fernsehstationen, zahllose Internet-Verbindungen wurden gestört, nur damit die Chinesen nicht die Ehrung Lius erfahren. Ein kindischer Versuch. Denn dadurch erregen die Chinesen nur noch mehr Aufsehen für den Dissidenten – und sie müssen sich nahtlos mit den deutschen Nazis vergleichen lassen, die in ähnlicher Weise auf einen Nobelpreis für einen Regimekritiker reagiert haben.
So wurde jedenfalls alle Welt – und mit Sicherheit auch viele Chinesen – auf Liu überhaupt erst aufmerksam, nachdem der Nobelpreis etwa mit der skurrilen Auszeichnung für Barack Obama in dessen erstem Dienstjahr fast schon tot gewesen war. Nun wissen wir, was für ein herausragender Mensch Liu ist, der sich auch durch jahrelange Repressionen nicht unterkriegen lässt und menschlich wie unbeirrbar bleibt. Das sieht man etwa auch an einer – alten – Rede Lius, die bei der Überreichung verlesen wurde. Einige Ausschnitte:
„Ich möchte diesem System, das mich meiner Freiheit beraubt, noch sagen, dass ich zu meinen Überzeugungen stehe, die ich schon vor zwei Jahrzehnten in meiner "Erklärung vom 2. Juni zum Hungerstreik" (Anmerkung: während der Demokratiebewegung 1989) geäußert habe: Ich habe keine Feinde und keinen Hass. Keiner der Polizisten, die mich beobachtet, verhaftet und verhört haben, keiner der Staatsanwälte, die mich angeklagt haben, und keiner der Richter, die mich verurteilt haben, sind meine Feinde.“
„Eine Feindmentalität vergiftet den Geist einer Nation, zettelt einen brutalen moralischen Kampf an, zerstört die Toleranz einer Gesellschaft und die Mitmenschlichkeit und behindert den Fortschritt einer Nation in Richtung Frieden und Demokratie. Deswegen hoffe ich, über meine persönlichen Erfahrungen hinauszugehen, während ich auf die Entwicklung unserer Nation und den sozialen Wandel schaue, um der Feindseligkeit des Regimes mit äußerst gutem Willen zu begegnen und Hass mit Liebe zu zerstreuen.“
„Es gibt keine Macht, die das Streben der Menschen nach Freiheit stoppen kann, und China wird letztendlich eine Nation werden, wo das Recht herrscht, wo Menschenrechte an höchster Stelle herrschen.“
„Die glücklichste Erfahrung in den vergangenen 20 Jahren war die selbstlose Liebe meiner Frau Liu Xia. Ich sitze meine Strafe in einem konkreten Gefängnis ab, während du in dem unfassbaren Gefängnis des Herzens wartest. Deine Liebe ist das Sonnenlicht, das über hohe Mauern springt und die Gitterstäbe meines Gefängnisfensters durchdringt, jeden Zentimeter meiner Haut streichelt, jede Zelle meines Körpers wärmt und mir erlaubt, immer Frieden, Offenheit und Helligkeit in meinem Herzen zu bewahren, und jede Minute meiner Zeit in Haft mit Bedeutung erfüllt.“
„Ich sehe dem Tag entgegen, an dem meine Nation ein Land ist mit Meinungsfreiheit, wo die Äußerungen eines jeden Bürgers gleich behandelt werden, wo verschiedene Werte, Ideen, Glaubensrichtungen und politische Ideen sowohl miteinander im Wettbewerb stehen als auch friedlich koexistieren können, wo sowohl die Ansichten der Mehrheit als auch der Minderheit gleich garantiert werden, und wo insbesondere die politischen Ansichten, die sich von denen gegenwärtig an der Macht unterscheiden, umfassend respektiert und geschützt werden, wo alle politischen Ansichten unter der Sonne ausgebreitet werden, damit die Leute wählen, wo jeder Bürger seine Meinungen ohne Angst äußern kann, und wo niemand unter keinerlei Umständen politische Verfolgung erleidet, weil er abweichende politische Ansichten geäußert hat.“
„Ich hoffe, dass ich das letzte Opfer der endlosen geistigen Inquisition Chinas sein werde und dass von jetzt an niemand mehr wegen seiner Äußerungen beschuldigt wird. Meinungsfreiheit ist die Grundlage der Menschenrechte, die Quelle der Menschlichkeit und die Mutter der Wahrheit. Die Meinungsfreiheit zu strangulieren, tritt die Menschenrechte mit Füßen, erdrosselt die Menschlichkeit und unterdrückt die Wahrheit.“
Ein bewegender Text.
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Was soll das China-bashing?
a.Warum sind die CO2-Emissionen Chinas verantwortungslos, jene der USA aber nicht. Vertritt A.U. nicht sowieso die Auffassung, dass die gesamte CO2-Diskussion nur Klimahysterie ist.
b.Natürlich ist China eine Staatsform, die für uns eine Diktatur ist.Jedes System bekämpft eine Änderung mit allen Mitteln.
c.Warum sollte die chinesische Führung Nordkorea fallen lassen? Die Existenz dieser Extremdiktatur bindet in Südkorea,Japan und USA hohe menschliche und finanzielle Resourcen. Nordkorea ist daher für China ein Pluspunkt im weltweiten Wirtschafts- und Machtkampf.Ein vereinigtes Korea wäre im übrigen ein starker wirtschaftlicher Konkurrent.
d.Ob Ehrungen für den Dalei Lama oder nun der Nobelpreis an Liu Xiaobo - beides Provokationen aus der Sicht Chinas. Wäre die Auszeichnung eines inhaftierten Islamisten,der unsere Form der Demokratie beseitigen will, keine Provokation?
e.Letzlich,und hier wird es zynisch,verdanken wir auch unter anderem den armen chinesischen Wanderarbeitern die Bewältigung der Krise 2008.Und ohne größeres Wirtschaftswachstum mit CO2-Emissionen, hier schließt sich der Kreis,kommen diese nie zu einem Lebensstandard,der für uns selbstverständlich ist.
Bravo, ein wirklich großartiger Mensch und Kämpfer, welcher seinesgleichen sucht >>>> dieser Dissident Liu Xiaobo.
Wenn der wüßte, daß er auch im fernen, angeblich freien, jedoch sozialistisch dominierten Österreich ein Aufgabengebiet vorfände, würde der glatt die Welt nicht mehr verstehen.
Man liest seine Zeilen und erkennt, daß sich diese so manche Gutmenschen dick hinter die Ohren schreiben sollten, denn auch bei uns ist es allzuoft nicht weit her mit der Meinungsfreiheit.
Ein Jammer!
Dass die Volksrepublik China auch heute noch - trotz eines gleichzeitig blühenden Wirtschaftskapitalismus - eine grausliche Diktatur ist, liegt auf der Hand.
Wir müssen jedoch damit rechnen, dass China - neben Indien - in den nächsten Jahrzehnten drauf und dran sein wird, die USA und Europa wirtschaftlich nicht nur zu überholen, sondern schlussendlich auch "in die Tasche zu stecken".
Die ungeheureen Menschenmassen, straff erzogen, fleissig und überaus ehrgeizig, werden uns müde Westler spielend überdribbeln und ein Tor nach dem anderen schiessen.
Wir reden hier über die "Neue Mittelschule", eine Nivellier-Missgeburt sondergleichen! Die chinesische Jugend wird hochgetrimmt; Eliteausbildung für die Tüchtigen und Talentierten ist dort selbstverständlich, bei uns wird über Nichtsitzenbleiben und andere Lehrerleichterungen ernsthaft diskutiert.
Das sind die Gefahren, die uns Westler vom Osten her drohen. In aufsteigenden Ländern ist Leistung Voraussetzung für persönliches Weiterkommen; bei uns leben auch Faule und Untüchtige - dank eines immer noch engen Sozialnetzes - weiterhin recht gut.
„Ich sehe dem Tag entgegen, an dem meine Nation ein Land ist mit Meinungsfreiheit, wo die Äußerungen eines jeden Bürgers gleich behandelt werden, wo verschiedene Werte, Ideen, Glaubensrichtungen und politische Ideen sowohl miteinander im Wettbewerb stehen als auch friedlich koexistieren können, wo sowohl die Ansichten der Mehrheit als auch der Minderheit gleich garantiert werden, und wo insbesondere die politischen Ansichten, die sich von denen gegenwärtig an der Macht unterscheiden, umfassend respektiert und geschützt werden, wo alle politischen Ansichten unter der Sonne ausgebreitet werden, damit die Leute wählen, wo jeder Bürger seine Meinungen ohne Angst äußern kann, und wo niemand unter keinerlei Umständen politische Verfolgung erleidet, weil er abweichende politische Ansichten geäußert hat."
Und was sagen das offizielle Österreich, die EU-Manipulierer und westlichen Gutmensch-Diktatoren zu diesen Worten? Oder verstehen sie diese nicht?
Man muß dem tapferen Liu Xiaobo für seinen unermüdlichen Kampf um die Menschenrechte und gegen das kommunistische Gewaltregime in China Respekt, Dank und Anerkennung zollen.
Einen besseren Preis hätte er sich jedoch schon verdient. Er steht zwar in einer Reihe mit beispielsweise Henry Dunant, Albert Schweitzer, Mutter Teresa und dem Roten Kreuz, aber Preisträger wie Henry Kissinger, Jassir Arrafat oder wie zuletzt die Anti-Bush-Preisträger Jimmy Carter, Al Gore und Barack Obama haben diesen "Friedens"-Nobelpreis bereits sehr in einen "politischen Oscar" eines ziemlich fragwürdig-linken Komitees gerückt.
Trotzdem, herzlichen Glückwunsch Liu Xiaobo, wir leiden mit Ihnen!
Zuwenig und zuviel.
Zuwenig Liebe nennen wir lieblos, zuviel Liebe kann es nie geben.
Zuwenig Disziplin nennen wir Chaos, zuviel Disziplin, wenn sie verlangt wird, Diktatur.
Ich habe mit Managern von internationalen Firmen gesprochen, die mit China und chinesischen Firmen arbeiten. Sie bestätigen alle, daß der Umgang mit der Wahrheit dort zu wünschen übrig läßt. Wie das bei uns ist im Vergleich, im Mitbewerb, da gibt es auch Lüge und Denuziation, aber gegen uns selbst gerichtet.
Meine Tochter hat Ihre Diplomarbeit in Beijing bei einer chinesischen Firma ausgeführt und damals gesagt (2001/2002), daß es nicht mehr lange dauern wird, bis China die erste Stelle einnehmen wird. So weit sind wir jetzt. Eine ihrer Seminararbeiten zurück in England war das Thema, warum die chinesischen Studenten, die in Europa studieren, nicht versagen. So was gibt es dort nicht, denn die Studenten werden von der Großfamilie gesponsert und tragen diese Verantwortung, wie sie diese Verantwortung auch dann später in ihren Firmen und Arbeitsplätzen übernehmen. Ich habe selbst einen Absolventen aus Shanghai gesprochen, der in Großbritannien sein Studium mit einer bemerkenswerten Arbeit abgeschlossen hat, und dem vor laufender TV Kamera die lukrativsten Angebote gemacht wurden. Er hat gesagt, daß er wieder nach Großbritannien kommen wird, aber in anderer Form. Er hatte zu dieser Zeit bereits 4 Firmen in Shanghai zu übernehmen und wusste natürlich, was er wollte.
Ich selbst habe einen Studenten, der neben seinem Studium in Österreich eine Firma in Wien und eine in der CSR gegründet hat und betreibt. Er ist einer der besten und verlässlich.
Der Umgang mit der Wahrheit, mit der Natur, der wird den Chinesen auf lange Sicht gesehen, genauso auf den Kopf fallen, wie die Lüge uns auf den Kopf gefallen ist, nur wir beginnen es jetzt erst zu bemerken, daß wir Fehler gemacht haben, sehr schwere und irreversible.
Zuerst aber werden die Chinesen die Früchte ihres Fleißes genießen und wir die Früchte unserer Faulheit, politischer Selbstverleugnung und Destruktion.
Auch bei uns - und vor allem bei den Deutschen - sitzen viele Menschen in Gesinnungshaft. Dieses Geheuchel bei dem Freimaurer-Preis ekelt mich an!