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Amerika feiert seine Party ohne Obama

Fast amüsant, mit welcher Betroffenheit die Außenwelt auf den Wahlerfolg der amerikanischen Republikaner und das Debakel der US-Demokraten reagiert. Den Medien ist es gelungen, diese in so negativem Licht darzustellen, dass in Europa überhaupt niemand begreifen kann, warum jemand republikanisch wählt.

Man erinnere sich nur: Was waren die Hauptvorwürfe gegen den vor zwei Jahren abgewählten George W. Bush? Das rechtlich umstrittene Gefangenenlager Guantanamo, zwei Kriege, die nicht zu gewinnen sind, und ein exorbitantes Budgetdefizit. Das waren durchaus gute Gründe, Bush abzuwählen.

Das sind aber auch gute Gründe, gegen seinen Nachfolger Obama zu stimmen. Denn Guantanamo ist noch immer ein rechtlich bedenkliches Gefangenenlager, obwohl Obama dessen Sperre binnen eines Jahres versprochen hat. Im Irak gibt es weiterhin grässliche Anschläge – die aber unsere Medien nicht sonderlich berühren, obwohl zuletzt  50 Christen von Moslems abgeschlachtet worden sind (völlig unvorstellbar, es wäre umgekehrt). In Afghanistan sind die Amerikaner tiefer denn je in eine vielleicht edle, aber jedenfalls aussichtsarme Kriegsführung involviert. Und das Budgetdefizit ist noch viel exorbitanter als unter Bush, es läuft völlig aus dem Ruder, sodass US-Dollar-Noten bald nur noch zum Tapezieren von Wänden gut sind.

Frappierend ist nur: In praktisch allen europäischen Medien wurden diese Dinge Bush zum Vorwurf gemacht, Obama werden sie aber nicht vorgehalten, obwohl sich vieles verschlimmert hat. Hängt das einfach damit zusammen, dass Obama der viel bessere Rhetoriker ist? Oder damit, dass er ein sehr linker Rhetoriker ist? Oder damit, dass in Europa so viele gute Menschen leben, für die ein Schwarzer automatisch gut und unkritisierbar ist?

Die europäischen Medien haben sich noch in etwas getäuscht: Sie haben prophezeit – genauer gesagt: gehofft –, dass die weitgehende Übernahme der Republikaner durch die basisrevolutionäre Tea-Party-Bewegung den Republikanern schaden würde. Die Tea Party sei zu radikal. In Wahrheit stimmt das Gegenteil: Nur durch diese teilweise feindliche Übernahme der Republikaner sind diese den wenig anziehenden Geruch der Bush-Ära losgeworden. Nur so konnten sie gewinnen, weil die Amerikaner verzweifelt nach neuen Antworten suchen.

Wer Amerika kennt, weiß, dass dort seit Ronald Reagan, dem erfolgreichsten Präsidenten der letzten Jahrzehnte, der Wind von rechts weht. Und Obamas Politik hat diesen Wind noch verstärkt, hatte er doch geglaubt, die Absage der Amerikaner an Bush würde auch eine linke Politik autorisieren. Mit unvorstellbaren Summen rettete die US-Regierung marode Autofabriken – halt bis zur nächsten Krise. Das gleiche galt für große Hypothekeninstitute. Und die dennoch ausbrechende depressive Stimmung wird nun mit ununterbrochenem Drucken neuer Dollars bekämpft. Freilich erfolglos.

Die Amerikaner haben vor allem deshalb die Regierung abgewählt. Der Durchschnittsbürger leidet unter der Krise, weiß zugleich um die Entwertung seiner Ersparnisse, und sieht unvorstellbare Summen zu den Großen fließen. Der wichtigste Ruf der Tea Party lautete daher: Small Government! Also sparen, nicht durch großzügige Rettungsaktionen die Zukunft zubetonieren, und nicht zuletzt: Weg mit der Gesundheitsreform, die weitere große Kosten verursacht.

Die Krankenversicherung für alle wollen die Alten nicht, weil die ohnedies zu hundert Prozent versichert sind und daher um die künftige finanzielle Basis ihrer eigenen Versicherung bangen. Und die gesunden Jungen wollen sie erst recht nicht, weil sie sich die Versicherungsbeiträge gerne erspart hätten.

 

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