Fußnote 140: Burgenländerwitze
08. Oktober 2010 10:12
2010-10-08 10:12:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Da bleibt einem der Mund offen: Das Burgenland ist offensichtlich wirklich so, wie es andere geringschätzen.
Ein burgenländischer Bürgermeister wird beim Manipulieren von Wahlkarten erwischt, muss ein volles Geständnis ablegen – und geht am nächsten Tag ins Amt, wie wenn nichts gewesen wäre. Ob er zurücktritt, will er von der Reaktion der Bürger seiner Minigemeinde abhängig machen. Der Mann ist wohl zu tief ins Weinfass gefallen. Schon heute müsste ihn erstens seine Partei, die ÖVP, ausschließen und zweitens die Gemeindeaufsicht des Landes suspendieren. Drittens müsste es demnächst eine exemplarische – generalpräventive – Strafe geben. Denn mit den Abläufen von Demokratie und Rechtsstaat darf nicht einmal im Burgenland gespielt werden – auch wenn die Bundesregierung in Sachen Budget ein ganz übles Vorbild abgibt. Was nicht dadurch besser wird, dass es dafür keine Strafsanktionen gibt und Bundespräsident wie Nationalrat untätig bleiben, die als einzige die Verfassung verteidigen können.
Nachtrag: Inzwischen hat sich der Herr Bürgermeister zu der Erkenntnis durchgerungen, dass es sicher einen Rücktritt geben werde. Aber zurückgetreten ist er damit immer noch nicht . . .
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Die Verlotterung unserer Politiker kennt wohl keine Grenzen mehr.
Wahrscheinlich ist meine Sichtweise von Anstand und Moral nicht mehr zeitgemäß, denn die Beobachtungen lehren, dass die Anständigen auf der Strecke bleiben und die Betrüger u. Korrupten die Vorherrschaft einnehmen, noch dazu oftmals ganz offiziell u. als Vertreter des Staates.
Gar nicht wissen möchte ich, wieviel Schindluder bei der Wien Wahl mit den Wahlkarten, bzw. der Briefwahl betrieben werden wird - man richte seine Augen z.B. nur auf die Pflegeheime.
Allerhöchste Zeit zivilen Widerstand zu leisten!!!
Der Bundespräsident ist Garant für Verfassungsbruch, der Nationalrat ebenso und gemäß dem Sprichwort: 'Der Fisch stinkt vom Kopf' tut das auch der Unterläufel, der Herr Bürgermeister.
Als ÖVP-ler würde ich in dem Dorf den Rücktritt des Bürgermeisters verlangen oder selbst aus dieser Partei austreten.
Wir sind Gesetzesbruch (Ersatzwort für P.C.) schon so gewohnt, daß dem Bürgermeister seine schwere Verfehlung gar nicht mehr auffällt und daß er meint, na, wenn alle Bürger des Dorfes genauso kriminell sind wie ich, dann gleicht sich das ja wieder aus, sind wir ja einer Meinung, oder ?
Was Dr. Unterberger da aufzeigt ist genau der Grund, warum Österreich sich genauso wie Deutschland, genauso wie Europa sich abschafft. Nämlich die völlige Gesetzlosigkeit, die völlige Zersetzung von Moral, Anstand und Gesetz.
Österreich ist offenbar schon auf das Niveau eines Kamarillastaates in der dritten Welt herabgesunken. Auf allen politischen Ebenen scheren sich die Funktionsträger und Mitläufer einen Schmarren um Gesetze, sind korrumpiert und inkompetent. Wir leben offenbar schon im Vorstadium einer Anarchie. Aus den "sauren Wiesen" ist seit Kirchschläger nun bereits kontaminierter Boden geworden. Es wäre zu empfehlen, internationale Beobachter wie bei afrikanischen Bürgerkriegsstaaten bei Wahlen nach Österreich zu senden. Bezeichnend noch, dass zwar der burgenländische Wahlbetrung des ÖVP-Bürgermeisters im streng der Objektivität verpflichteten ORF in jeder Nachrichtensendung erwähnt wird, über die Manipulationen in Wien (Pflegeheime, Immigranten) aber kein Sterbenswörtchen verlautbart wird.
Das ist kein Burgenländerwitz sondern ein weiteres Beispiel des "spätrömischen" moralischen Verfalls unserer Gesellschaft und nur die Spitze eines Eisbergs.
In Wien wurden angeblich mehr als 140.000 Wahlkarten ausgegeben, bei 1,14 Mio. Wahlberechtigten, von denen fast die Hälfte wahrscheinlich gar nicht zur Wahl gehen werden!
Wetten dass, ein Großteil der Wahlkartenwähler am Abstimmungstag nicht in Wien sein und rechtzeitig (vor 17 Uhr) ihre Wahlentscheidung treffen wird!
Wie heißt es so schön: "Mir wern kan Richter brauchn". Und etliche handeln, als ob die Justiz bereits abgeschafft wäre, und viele haben das Gefühl, dass es tatsächlich schon so weit ist, zumindest für einige Gruppen.
In einem Land, in dem Bundespräsident, Regierung, der Staatsfunk usw. auf Gesetze pfeifen, in dem Politiker seit Jahrzehnten von der Justiz sanftest behandelt werden (s. Lucona, AKH u.v.a.m.), wo Illegale nicht nach Gesetzen sondern "humanitären" Einstufungen behandelt werden sollen, ein Land, in dem die Begriffe Moral und Anstand böse sind, weil es einmal Jörg Haider ausgesprochen hat, wo man unter "Handschlagqualität" offenbar nur mehr die Schlagstärke junger Türken meint, in so einem Land kann nichts mehr funktionieren.
Vor einigen Jahrzehnten haben Leute nach einem Konkurs Selbstmord begangen, heute zeigen sie sich am nächsten Tag in den Seitenblicken. Gerichtlich verurteilte Politsaurier vertreten Bevölkerungsgruppen.
Alfons Haider hatte recht: dieses Land ist verlogen und verschi......!
Über die Handlungsweise und Tat-Verniedlichung dieses unglückseligen ÖVP-Bürgermeisters braucht man nicht weiter zu diskutieren: er ist sofort aus seinem Amt zu entfernen, aus der Partei auszuschließen und gemäß gültigen Gesetzen anzuklagen und abzuurteilen.
Dass der Mann von "meiner Partei'' (wie lange noch?) in das Amt berufen wurde, regt mich nicht allzu sehr auf: solche Leute gibt es in allen Parteien "von ganz oben bis unten"!
Möglicherweise spielt ja der gute burgenländische Wein ein wenig bei derartigen unguten "Ausritten" mit; Entschuldigung ist das jedoch keine!
Tatsächlich ein Hohn, dass dieser Herr nicht ohne Wenn und Aber aus der Partei fliegt. Der Schaden, der durch solche Personen angerichtet wird, wird durch das Nichthandeln der Partei nur noch größer.
Es hat halt doch einen Grund, dass die ÖVP im Tiefflug durch Österreich fliegt.