Fußnote 139: Die Bahn wird modern
08. Oktober 2010 09:55
2010-10-08 09:55:06
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 1:00
Es ist ja nur eine winzige Kleinigkeit. Aber sie zeigt exemplarisch die Unfähigkeit des milliardenverschlingenden Defizitunternehmens ÖBB, jemals zu einem kundenorientierten Dienstleistungsbetrieb zu werden. Weil es Hunderte solcher Kleinigkeiten gibt.
Angesichts häufiger Schlangenerlebnisse vor Bahnschaltern kauft der vorausblickende Bahnkunde sein Ticket via Internet. Nach einigen Mühen gelingt es ihm, sein Ticket zu buchen. Zuvor hat er gelernt, dass man ein paar Stufen im Vorgang zurückgehen muss, wenn man nicht rechtzeitig eingibt, dass man auch ein Retourticket will. Dann geht es ans Zahlen. Da verkündet der ÖBB-Computer stolz, dass man nun auch via Konto-Abbuchung zahlen könne. Also gibt der Kunde brav alle notwendigen Zahlen ein, schickt alles ab – und bekommt zur Antwort, dass Zahlungen über 30 Euro auf diesem Weg nicht möglich sind. Gefrozzelt sucht er nun den Knopf, wo es zur Kreditkarten-Zahlung geht. Nix da, gibt es nicht. Man muss den ganzen Prozess von vorne beginnen, also Schritt für Schritt wieder eintippen, wohin man will usw. In der wirklichen Wirtschaft würden Manager ob eines so gepfuschten Internet-Auftritts ihren Job verlieren. Aber bei der Bahn doch nicht. Es könnte ja sein, dass der Auftrag an jemanden vergeben wurde, der . . .
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Ich kaufte vor etwa 2 Wochen im Zug beim Fahrscheinautomaten eine Karte um € 7,- . Nachdem ich € 10,- in den Automaten eingegeben hatte, erhielt ich statt des Retourgeldes von € 3- einen kleinen Zettel, auf dem stand NICHTBENÜTZUNGSBESCHEINIGUNG € 3,-. Ich fragte im nächsten Zug (nach dem Umsteigen) den Schaffner, was ich mit diesem Zettel tun solle. Er meinte: "Schmeißen's ihn weg". Ich tat dies nicht und fragte wenige Tage später am FJB den Schalterbeamten, was ich damit machen soll. "Schicken´'s ihn ein". Als ich fragte wollte wohin, schloß er sein Fensterl und deutete mir, daß er mich leider nicht verstehen könne.
Daraufhin schilderte ich via Internet dem Kundendienst der ÖBB diesen Sachverhalt. Seither sind Tage vergangen und keine einzige Reaktion, nichts!
Kann es sein, daß ich leicht frustiert bin? Obwohl, als gelernert Österreicher hätte ich wissen müssen, daß sozialistische Staatsunternehmen (die nur vom Steuerzahler leben) auf Ihre Kunden schei.. (pfeifen).
Ja, die 'interen' Auftragsvergaben sind ein großer Teil unserer Staatsschulden.
Aber vielleicht ist diese Firma vielleicht sogar haftbar für ihre Arbeit und muß den Fehler gratis beheben, wie jede andere auch. Ich fürchte aber das Gegenteil, nämlich, daß das von dieser 'Firma', könnte auch eine interne 'Abteilung' sein, gegen sündteuer Honorare, wenn überhaupt, ein zeites Mal ordentlich ausgeführt wird, quasi als 'Anschlußauftrag'.
Der Fluch der von den Gewerkschaften erreichten 'Arbeitsbedingungen' für lohnabhängige Mitarbeiter ist die 'Verantwortungslosigkeit' des Ausführenden, es haftet ja der Chef. Bei den ÖBB kommt hinzu daß der 'Chef' den Mitarbeiter gar nicht kündigen kann dank der Privilegien errungen durch 'erfolgreiche' Gewerkschaften.
Auch das ist ein Beitrag zu den jährlichen Milliarden, die der Staat, der Steuerzahler, den ÖBB zahlen muß und, wenn das nicht reicht, wird Kredit genommen, so lange das noch geht ...
Da warten aber auf den neuen "Wunderwuzzi" Kern noch jede Menge Managementaufgaben, die er raschest in Angriff nehmen sollte, denn dieses von A.U. beschriebene Chaos kann er nicht mehr auf die schwarz-blaue Koalition schieben, oder wird er es in seiner Hilflosigkeit weiterhin versuchen?
Zuzutrauen ist es diesem "neuen Besen"! :-(
Eine ältere Dame steht verzweifelt in einem schalterlosen Bahnhof vor einem Fahrkartenautomaten und versucht verzweifelt, eine Fahrkarte für eine Fahrt von A nach B zu erstehen. Die Schlange hinter ihr wird immer länger bis ihr jemand hilft die richtigen Tasten zu drücken. Dahinter hört man genervte Stimmen "Na dann kaufens halt Ihr Ticket übers Internet oder beim Schaffner!"
Alltag in österreichischen Bahnhöfen!
Auch das Internet hat seine Tücken und für ältere Menschen ein Buch mit 7 Siegeln.
Bei manchen Verbindungen gibt es verschiedene Preise bei Kauf übers Internet oder beim Automaten, beides mit der selben Vorteilscard!
Die Software zum Betrieb der Fahrplanauskunft und des Verkaufs der Fahrkarten über Automaten und über Internet stammt aus Deutschland und wurde für Österreich adaptiert und da gibt es so manche Probleme!
Zum Vergleich: Auf der Homepage von Air-Berlin ist es (fast) ein Kinderspiel ein Ticket zu buchen, abgesehen von der Kreditkartengebühr die zwangsläufig als Ärgernis anfällt.
Auch das Herausfinden einer Zugverbindung ist kein Honiglecken.
Wünsche mir auch, daß ich die Verbindungen,
wie sie im Kursbuch dargestellt sind, ansehen kann.
Bei VOR funktioniert das, aber natürlich nur für Wien/Niederösterreich.
Übringens: Es gibt auch nette Schaffner, aber die sind eher in Westösterreich
zu finden.
Sporadische Bahnfahrer tun sich mit der Kartenbesorgung bei Automaten und im Internet schwer. Wer die Besonderheiten aber einmal kennt, der kommt damit meist gut zurecht.
So ist es auch mit der Bedienung aller elektronischen Geräte, Bestellungen im Internet, Flugbuchungen. Online-Steuererklärungen usw.
Anfängliche Schwierigkeiten fallen unter Learning by doing, Lehrgeld usw.
Ich bin in den vergangenen 15 Jahren 3x Bahn gefahren (oder besser habe es versucht) . Und jedesmal hat es gröbere Probleme gegeben.
1. Habe Anzeige gelesen, dass Wien - Venedig um 50 % vergünstigt ist. Am Bahnschalter hat man mir dann gesagt, dass die vergünstigten Ticktes bereits alle weg sind. Im Zug nach Vendedig erzählt mir dann mein Sitznachbar, dass er sich im Internet (zwei Tge nach mir!!) die verbilligten Ticktes bestellt hat. Man hat mich wenn ich mich recht erinnere (2 Tickets) um ca 100 Euro betrogen,.
2. Wollte mit Fahrrad mit der ÖBB von Wien nach Passau fahren. Der Schalterbeamte war nicht in der Lage (Wien -Passau mit Rad ist ja wirklich ein "exotischer" Wunsch) mir eine Reise bei der ich und mein Fahrrad gleichzeitig in Passau ankommen zu organisieren.
3. Hatte vor längerer Zeit mal versucht mit der Bahn zu pendeln. Nachdem ich innerhalb eines Monats 5 mal zu spät in die Arbeit gekommen bin, hab ichs aufgegeben.
Seiteher meide ich dieses "Dienstleistungs"-Unternhemen (imZusammenhang mit der ÖBB klingt "Dienstleistung" wie ein schlechter Scherz)