Der Wahnsinn hat hierzulande wirklich Methode. Da kündigt die Wissenschaftsministerin einen Stopp des Fachhochschulausbaus an. Es ist kein Geld dafür vorhanden. So ist es in ganz Austro-Gallien. In einem kleinen gallischen Hauptstadtdorf, wo immer alles anders ist, ist es aber noch viel ärger. Denn in Wien ist ja kein Wahnsinn auf Steuergeld zu teuer.
6,4 Millionen Steuer-Euro genehmigte die SP-Mehrheit im Gemeinderat der Wiener Holding, um in St. Marx eine „Medienakademie“ einzurichten. Da werden dann noch mehr Publizisten in Master-Lehrgängen ausgebildet. Und sie werden richtig ausgebildet. Richtig im Sinn der splendablen Stadtregierung, die offensichtlich auf die Wirksamkeit ihrer täglichen Steuergeld-Investionen in Jubelinserate in bunten und weniger bunten Krawallblättern nicht mehr traut. Da müssen schon eigene Journalisten her, die gelernt haben, was sie zu schreiben haben.
Für unser Geld ist Herrn Häupl & Co nichts zu teuer. Auch nicht die Ausbildung von Parteijournalisten mit Master-Titel.
Es ist besonders schade, dass damit die Fachhochschulen in Verruf kommen.
Ausgerechnet diese Einrichtungen, die sich wohltuend von den alteingesessenen Universitäten unterscheiden: Schon allein deshalb, weil es ein Auswahlverfahren unter den Studenten für die limitierten Studienplätze gibt. Und die Studierenden einen finanziellen Beitrag zu ihrer Ausbildung leisten müssen. Das ist nicht nur international normal, sondern auch bei uns wünschenswert:
- im Sinne des Steuerzahlers, weil ja an den Gratis-Universitäten durch die obsessive Sturheit der Gerechtigskeits-Versprecher in der SPÖ eine ständige Umverteilung von Unten nach Oben stattfindet – schließlich studieren dort die Kinder der Wohlbetuchten - so lang sie wollen – gratis auf Kosten auch der kleinsten Steuerzahler;
- und vor allem im Sinne der Studenten selbst, denn es ist nicht nur unangenehm, sondern auch für die Ausbildung schlecht, wenn man sich mit Hunderten und manchmal sogar Tausenden in die Vorlesungen, geschweige denn in Übungen und Seminare quetschen muss. Zugangsbeschränkungen mit einem Wettbewerb um die Studienplätze würden das entschärfen und die Qualität der Betreuung heben.
Außerdem bieten die Fachhochschulen ihre Lehrgänge auch berufsbegleitend an, was in einer Gesellschaft, die angeblich auf lebenslanges Lernen Wert legt, ein besonderer Vorteil ist. Und ihr Studienangebot ist in den meisten Fällen am Bedarf des Landes orientiert.
Hier wird also all das gemacht, was in der Universitätslandschaft schlichtweg abgelehnt wird. Bei Studiengebühr und Studienplatzbewirtschaftung kann man – solange diese Koalition am Werk ist – ohnehin nur resignieren. Aber nicht einmal über die Mehrgleisigkeiten im Angebot, die teuer und für das Niveau kontraproduktiv sind, darf nachgedacht werden.
Die Studien sind Legion, dass es zu viele parallel geführte Studien in unserem kleinen Land gibt. Jede Uni will alles anbieten, um eine „Volluniversität“ zu sein. Dabei ist nicht einzusehen, warum nicht eine Universität die Lehrerausbildung übernimmt, eine andere dafür die Ausbildung der in die Forschung strebenden Jungwissenschafter. Warum muss Betriebswirtschaft allein in Wien an drei Unis angeboten werden? Es ist auch nicht zu erreichen, dass sich die Medizinuniversitäten Wien, Graz und Innsbruck auf unterschiedliche Schwerpunkte konzentrieren und bei diesen dann Weltniveau erreichen. Die Studenten könnten ja einmal ein innerösterreichisches Gastsemester einlegen, um davon zu profitieren, für die medizinische Forschung und die Versorgung bei schweren Krankheiten wäre das ebenfalls von Vorteil. Aber das darf man schon nicht mehr verlangen.
Es bleibt bei der Devise: Überall alles – dafür nicht in exzellenter Qualität. Ein österreichisches Schicksal.
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Was kommt nach dem Einrichten der "Medienakademie" zwecks massenhafter Produktion willfähriger Jubeljournalisten?
Vielleicht könnte die SPÖ Wien als nächstes ein paar Steuermillionen in die Stammzellenforschung stecken, um langsam mit der Züchtung eingefleischter SPÖ-Wähler zu beginnen?
Die SPÖ hat richtig erkannt, dass die Mehrheit der Bevölkerung nur Dudelradio, Seichtfernsehen und Schmierzeitungen konsumiert. Daher ist es ihr grosses Anliegen, dass (noch mehr) linksorientierte Medienmacher produziert werden, um diese leicht manipulierbaren Massen mit Materiel zu befriedigen. Die Entscheidung der St.Marxer Medienakademie fiel beim Häuptling im Rathaus, die Organisation wurde der stadteigenen Wiener Holding nur 'aufs Aug' gedrückt'. Ob der nächste Schritt vielleicht ein günstiges Raumangebot und somit eine Übersiedlung des ORF vom Küniglberg nach St. Marx sein wird?
Die Saturiertheit und Unverfrorenheit der Wiener SPÖ ist weit fortgeschritten und man fragt sich, ob sie das überhaupt noch wahrnehmen oder bereits automatisch so handeln.
Jede Frechheit - wie beispielsweise die hier zitierte Ausbildung von Parteijournalisten - wird ungeniert in einzelne Teile, die medial wirksam verkauft werden können, zerlegt. "Wir sorgen für die Ausbildung unseres Nachwuchses. Die Master-Initiative der SPÖ!"
Die Jungs und Mädels bei der SPÖ Wien rund um den Michel fahren knallharte Machtpolitik unter bewußter Einschätzung und Ausnutzung von Stärken und Schwächen von Bevölkerung und Opposition.
Eine Akademie für (Be)vordenker tut nicht Not
denn bevor die denken - wählen sie rot.
Die Absicht der Austrokryptomarxisten ist klar: möglichst viele Studienabbrecher in rote Abhängigkeit und Gleichschaltung für ihre Vorfeldorganisationen, VHS, VKI etc. Nicht mehr nur Portiere und Hausmeister, sondern Politologen, Psychologen, Theaterwissenschaftler und Kommunikationswissenschaftler für Streitschlichtung im Gemeindebau als Blockwarte. Alles schon dagewesen bei Lenin & Co. Siehe den Roman "Wir" von 1920 oder "Hundeherz" von Bulgakov. Aber die Amtskirche hat ja ihren Frieden mit der Freimaurerei gemacht, lieber den Himmel auf Erden geniessen aufs Jenseits warten, warum soll dann Prölls Raiffeisen auf die Zinsen verzichten?
Am Beispiel Physiotherapie: In Wien werden jährlich knapp 400 Leute in die Schulen aufgenommen (bei gut 2.000 Bewerbern), das ist auch in etwa der Bedarf an Arbeitskräften. Daher ist es für die Absolventen nicht nötig, Taxi zu fahren oder sonstige artfremde Beschäftigungen solange anzunehmen, bis sie zu weit von der Ausbildung entfernt sind, und sich entgültig anders orientieren müssen.
Allerdings können die im Beruf stehenden ihre Patienten nicht politisch manipulieren, das ist halt bei Journalisten doch etwas anderes, und für die Roten offenbar zukunftsträchtiger als die Behandlung von Kranken.
Die „think tanks“ im Rathaus sind eben weitsichtig und, wozu sie ja da sind, vorausblickend und errechnen auf Grund der rapiden Zerfledderung der Gesellschaft mit einem wachsenden Bedarf an schreibwilligen und kommunikativen, wenn schon nicht arbeits- und leistungsbegeisterten „neuen Menschen“. Neben den bekannten Printmedien gibt es bereits zahlreiche mehr oder weniger lokale Publikationen wie Bezirkszeitungen, Bezirksblätter, geförderte Vereinsbroschüren und viele andere. Im Rahmen bzw. als Folge der erwähnten Zerfledderung wird es einen wachsenden Bedarf an kleinsträumigen „Basisblättern“ zur „guided information“ der „Basis“ geben, die einer „journalistischen“ Betreuung bedürfen und dafür wird man die neuen „Masters“ der Schreibkunst brauchen. Zum Niveau und den Konsumenten siehe posting von SUPA um 07:32.
Nun zur berechtigten Kritik von Dr. Unterberger an der organisatorischen Ausrichtung und Abstimmung untereinander der Universitäten in Österreich: Der aufgezeigte Mangel ist typisch für den menschlichen Faktor in allen Belangen und überall. Säumig und müßig ist aber primär der Gesetzgeber, der bei der Entwicklung auf dem tertiären Sektor schmählich versagt hat. Ansonsten wird er Gesetzgeber für die unnützesten Dinge legislativ tätig, aber bei den Universitäten hat er seit Jahren nur gepfuscht; für Österreich trifft auch zu, dass der Drang für alle Bereiche des menschlichen Daseins legislativ tätig sein zu müssen oder zu wollen, in die Einbahnstraße des Wahnsinns führt. So konnte und musste der menschliche Faktor auch auf den Universitäten wirksam werden; zum Tragen kommen der Drang nach Ruhm, Einfluss, Geld und dem Ego allgemein. Für die Steuerung werden generell überall Kommissionen und wieder Kommissionen eingerichtet, die nicht nur Zeit, sondern vor allem viel Geld kosten. Es gibt z. B. auch eine Kommission zur Wahrung des Lokalradiogesetzes oder eine Presseförderungskommission. Ob es auch eine Parteienförderungskommission gibt, weiß ich nicht. Es gibt auch einen Bundeskommunikationssenat und viele andere, teils unglaubliche Einrichtungen. In der Regel besteht ein Anspruch auf Ersatz von Barauslagen und Sitzungsgeldern. Alles hat natürlich seine gute Ordnung, denn die Sitzungsgelder werden, wie es das Gesetz verlangt, mit Verordnung festgesetzt. Alles sauber, alles legitim!
Honi soit qui mal y pense!