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Zur Energiewende in Österreich

Die Zukunft spielt anderswo, meint Andreas Koller in den "Salzburger Nachrichten". Wie recht er hat. Er äußert berechtigte Bedenken für unsere Zukunft. In seinem Beitrag zur europäischen Klima- und Energiepolitik zeigt er sehr klar auf, was wir nicht wollen oder können, aber dass wir der Meinung sind, als Zuchtmeister der ganzen Welt funktionieren zu müssen.

Hier nur einige Beispiele, wogegen sich – manchmal auch zu Recht – die Bevölkerung wehrt:

  • Gasexploration in Niederösterreich: Nein
  • Gasexploration in Oberösterreich (Molln): Nein
  • Windpark in der Steiermark (Gaal): Nein
  • Speicherkraftwerk auf der Koralm: Nein
  • Speicherkraftwerk Tirol (Kaunertal): Nein
  • Lithiumbergbau in Kärnten (Koralm): Nein
  • Atomkraftwerke: Nein

Aber die Politik ist sehr dafür, dass Staaten in Afrika erneuerbare Energien ausbauen sollten, mit dem Hintergedanken, grünen Wasserstoff zu produzieren, der in Österreich und Deutschland nicht in erforderlichen Mengen erzeugt werden kann. Auch die Handelsinteressen von Windmühlen- oder Photovoltaikpaneelen-Produzenten nicht zu vergessen. Allerdings ist man sehr schweigsam, die mit dem Bergbau verbundenen Probleme aufzuzeigen, wenn es darum geht, Kobalt, Kupfer, Diamanten und andere Bodenschätze in Staaten Afrikas abzubauen. Kaum jemand weiß, wie diese gewonnen werden und denkt daran, dass damit gewaltige Umweltschäden verbunden sind. Wichtig ist nur, dass in Österreich keine Bohrungen auf Erdgas durchgeführt werden und der Bergbau auf Lithium in Frage gestellt wird.

Wohl soll der Rohstoff geothermale Wärme mittels Tiefbohrungen ausgenützt werden, aber der Rohstoff Erdgas aus ebensolchen Bohrungen darf nicht gefördert werden. Auch denkt man daran, Wasserstoff im Untergrund zu speichern, aber nicht Kohlendioxyd. Als Argument wird die Gefahr des Entweichens von CO2 angeführt, scheint aber kein Problem zu sein, wenn das Gas Wasserstoff ist.

Das sind die Probleme, mit denen sich unsere Politiker aller Ebenen beschäftigen, die aber auch verständlich sind, wenn man die vielen irreführenden, vielleicht bewusst irreführenden Berichte in den Medien liest. Sie sind meist bewusst eindeutig negativ verfasst, denn positive Nachrichten scheinen nicht interessant zu sein.

Wir setzen auf erneuerbare Energien (EE) und sind der beinahe religiösen Meinung, unsere Energieversorgung damit zu sichern. Dabei kommt immer wieder das in Stein gemeißelte Datum 2030 ins Spiel. Aber ist das Datum 2030 realistisch?

Medien meldeten einen großen Fortschritt in der Installation von EE. Zum ersten Mal wurde 1 GW Solarkraft 2022 installiert. Soll die Energiewende realisiert werden können, so ist gemäß unseren Grünen der Bau von Solarkraftwerken, die zusätzlich 11 TWh bis 2030 liefern können, erforderlich. Sollte das gegenwärtige Ausbautempo beibehalten werden, so können diese frühestens im Jahr 2033 erreicht werden.

Die Ausbaupläne von Photovoltaik sehen vor, dass 2040 ungefähr 50 GW PV-Kapazität installiert werden. Ein weiter Weg von den gegenwärtigen 3,79 GW. Um dieses Ziel zu erreichen wären 2,7 GW im Jahr zu installieren. Also fast dreimal so viel wie im letzten Rekordjahr.

3.570 MW Windenergie-Leistung sind in Österreich aktuell installiert. Bis 2030 soll in Österreich ein Windkraft-Ausbau von weiteren 4.000 MW erfolgen. Um das Windkraft-Ausbauziel von 10 TWh bis 2030 zu realisieren, muss ein jährlicher Zubau von 500 MW erfolgen. Das sind rund 120 Windkraftanlagen pro Jahr. Gegenwärtig werden 53 Windkraftanlagen im Jahr errichtet, damit wird man wohl erst 2039 das Programm erfüllen.

 Eine beliebte Aussage von Frau Minister Gewessler im Hinblick auf Atomkraft ist: Bauzeit viel zu lang, viel zu teuer, viel zu gefährlich. Und Erneuerbare? Hier müsste man noch den wahnsinnigen Land- oder Ressourcenverbrauch je TWh erzeugter Energie, die versiegelten Zufahrtsstraßen und andere Umweltschäden anführen, wie Schlägern von Wald und zerstörter Landschaft, die bei Anwendung von Kernkraft nur in sehr verminderten Umfang auftreten.

Dem gegenüber will ich hier kurz gefasst das Programm einiger Staaten beleuchten. USA, aber auch die Kanadier haben erkannt, dass Kernkraft CO2-freien Strom auf einer kleinen Landfläche erzeugt. Sie wollen weg von der fossilen Grundlasterzeugung zu CO2-armen Systemen. Die Notwendigkeit, die Stromproduktion von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Enerrgieproduktion und Atomenergie umzustellen, wird in den USA sowohl von den Republikanern als auch von den Demokraten unterstützt. Milliarden von Dollars werden in Forschung über den "Inflation Reduction Act" investiert. Small Modular Reactors (SMR) stehen dabei an vorderster Stelle (die von den österreichischen Grünen mit lächerlichen Argumenten ins Abseits gestellt werden), aber auch der Weiterbetrieb bestehender Atomkraftwerke neben massivem Ausbau der klassischen erneuerbaren Energiesysteme. Kurz, eine ganzheitliche Sicht der Energieversorgung steht im Vordergrund.

Seit 2013 wurden in den USA 13 Reaktoren stillgelegt. Doch nunmehr geht der Trend verstärkt dahin, auf Kernenergie zu setzen. Eine Renaissance der Kernindustrie ist weltweit offenkundig. So plant man in den USA bis 2050 rund 300 GW und in China bis 2060 rund 400 GW zu installieren. Diese neue Generation von Reaktoren sollen in den USA mit hochangereichertem Uran geladen werden, welches kommerziel gegenwärtig nur in Russland produziert wird. Ein Problem, dem sich der Westen dringend widmen sollte.

 Die USA haben immer noch das Problem der Endlagerung. Der Streit um Yucca Mountain als Ort der Endlagerung geht weiter. Unverständlich ist, dass die in Belgien entwickelte Methode, die u.a. von Werner Gruber in "Pragmaticus" vorgestellt worden ist, wonach sehr radioaktiver Atommüll durch schnelle Neutronen in minderaktiven Abfall umgewandelt wird, nicht zur Anwendung gelangt. Dieses aufbereitete Material muss nur fünfzig Jahre unter viel weniger notwendigen Auflagen gelagert werden. In Belgien existiert bereits eine funktionsfähige Anlage. Russland verarbeitet Atommüll seit 2016 in Schnellen Brütern. Allerdings müssen zuvor in einer Wiederaufarbeitungsanlage Uran und Plutonium vom wirklichen Atommüll getrennt werden. Was einen entscheidenden Vorteil hat: Was übrig bleibt, strahlt nur noch ein paar 100 statt 100.000 Jahre.

Indien, mit der zweitgrößten Bevölkerung der Welt, erzeugt gegenwärtig nur bescheidene 3.1 Prozent des Strombedarfs in Atomkraftwerken. Jedoch als drittgrößter Emittent von Treibhausgasen hat sich Indien zum Ziel gesetzt, bis 2070 ein Null-Emissionen-Staat zu werden. Um das zu erreichen, sollen 500 GW an nicht-fossiler Kapazität zur Stromerzeugung bis 2030 gebaut werden. Zur Zeit hat Indien nur 6,8 GW an Kernkraft installiert. Es ist geplant, die installierte Leistung an Kernenergie mit dem Bau von zehn baugleichen 700 MW-Reaktoren in etwa zu verdoppeln (Wikipedia: Energiewende nach Staaten). Doch auch diese Pläne nehmen sich bescheiden aus, verglichen mit anderen Staaten.

Ein anderes Beispiel ist Schweden. Schweden hat erkannt, dass eine starke Elektrifizierung ohne bestehende Atomkraft, Offshore-Windkraft und neuer Atomkraft nicht möglich ist. Alle diese Systeme werden als langfristig rentabel angesehen, stellt die schwedische Energieagentur fest.

Die Schweiz ist Nettostromexporteur und produziert den Strom aus Wasserkraft und in Atomkraftwerken.

Die beiden Industrienationen Deutschland und Österreich sind anderer Meinung. Mit dem Ausbau nur erneuerbarer Energiesysteme steigen die Stromkosten auf ein Niveau, dass die Produkte gewisser Industrien nicht mehr konkurrenzfähig machen.  Deutschland verzeichnet neben Dänemark die höchsten Stromkosten. Österreich zieht nach. Für Bundeskanzler Karl Nehammer ist Atomkraft kein Thema. Vielleicht ist es in Zukunft verboten, dieses Thema anzuschneiden. Ein Verbot wie in Deutschland, wo Gedanken und Meinungen zum Klimawandel unter Strafe gestellt werden sollen, könnte durchaus auch unserer grünen Justizministerin Alma Zadić hinsichtlich Kernenergie einfallen.  Tendenzen Richtung Verbotspolitik sind auch bei Sozialminister Johannes Rauch zu sehen, der andenkt, Institutionen, die nicht gendern, die Subventionen zu streichen.

Leider hat keiner der Parlamentarier in unserem Parlament den Mut, dieser von den Grünen bestimmten Energiepolitik zu widersprechen. Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass alle Politiker dringend einen Psychiater benötigen, um sich einer Behandlung wirrer religiöser Wahnvorstellungen zu unterziehen.

Es ist nur zu hoffen, dass, nach der Wahl 2024 in Österreich Abgeordnete das Parlament bevölkern und eine Regierungsmannschaft installiert wird, die dieser wirren, irren Politik ein Ende bereitet. Beispiele vernünftiger Regierungen gibt es genügend. Wir brauchen nicht nach China, die USA oder andere Staaten mit Atomenergie wie Schweden zu blicken. Ein Blick über die Grenze in die Schweiz wäre ausreichend.

Dr. Gerhard Kirchner ist Bergingenieur und liebt die Umwelt.

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