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Der Traum von einer vernünftigen Energiepolitik für Österreich

Ein Bericht im "Standard" – nicht meine bevorzugte Lektüre – betrachtet den Ausbau der erneuerbaren Energiesiesysteme und deren Kosten. Günther Strobl fasst darin unter "Strompreise bleiben wohl lange Zeit hoch" die Ergebnisse einer Untersuchung der Beratungsfirma E-Venture zusammen. Gleich als Anfangsstatement wird man belehrt: "Der Ausbau erneuerbarer Energie geht nicht automatisch mit günstigerem Strom einher, ganz im Gegenteil." Hm, dachte ich, da waren doch Nachrichten in den Medien, dass erneuerbarer Strom viel billiger als Strom aus Kernkraftwerken sein wird, ja ist! Wirklich?

Dann wird man auch informiert, dass der vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) unter Leitung von Frau Gewessler entworfene und von der Regierung abgesegnete Plan, obsolet ist. Bisher hat es geheißen, dass bis 2030 bilanziell 27 TWh zusätzlichen grünen Stroms hauptsächlich mit dem Einsatz von Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft produziert werden sollen. Laut dem zitierten Artikel ist das aber nicht vor 2035 möglich. Aber es kommt noch besser: Wir benötigen 2035 bereits 43 TWh zusätzlichen Stroms.

Auch die Ursachen des erhöhten Strombedarfs werden angegeben. Es ist die Dekarbonisierung, die E-Mobilität und die Heizung mit Wärmepumpen. War alles offenbar für die grünen Kapazunder nicht vorhersehbar, als man die Energiepolitik präzisierte.

Bis 2025 seien für die geplanten Kraftwerke und Speicher 36 Milliarden Euro nötig (Nehme an, dass dies ein Druckfehler ist). Rund 30 Milliarden Euro müssen zusätzlich für die Netzinfrastruktur aufgebracht werden. Vorläufig sind das einmal zusätzlich zu den Stromkosten 7245 € pro Seele, die in Österreich lebt. Ich kann mich entsinnen, dass ursprünglich von Frau Gewessler und anderen grünen Politikern weniger erschreckende Ziffern lanciert worden sind.

Aber das ist eben Politik. Der Bürger vergisst, so rechnet man, solche Angaben sowieso, und wenn man die Angaben zizerlweise erhöht, fällt das auch gar nicht mehr auf.  Außerdem können wir uns erinnern, dass uns Corona schon mal 40 Milliarden gekostet hat, von Nachfolgekosten ganz zu schweigen. Und wieviel steht uns ins Haus für die zusätzlichen angegebenen 16 TWh?

Aber das reicht bei weitem noch nicht, um zu 100 Prozent grünautark zu werden. Neben den Gaskraftwerken, die wir ja (trotz aller grünen Beteuerungen, kein russisches Gas mehr zu kaufen) nach wie vor mit russischem Gas betreiben, kaufen wir ja auch noch Strom aus dem Ausland zu. Richtig erkannt im Artikel wurde, dass Tschechien, Polen, Ungarn oder Slowenien mit Atomstrom aushelfen müssten, die wir zugleich wegen ihres Atomstroms gerichtlich verfolgen.

Wie sich die Angaben ändern innerhalb kurzer Zeit! Was ist davon glaubwürdig? Angenommen, die genannten Kosten beruhen auf guten, seriösen Untersuchungen, dann sollte man die Meinung von Bundeskanzler Karl Nehammer ("Das Thema Kernenergie ist kein Thema") ernsthaft hinterfragen.

Betrachtet man nämlich die Höhe der Kosten, die durch den Bau von Ökostromerzeugungskapazitäten und den dadurch erforderlichen zusätzlichen Netzausbau anfallen werden, so wird der Gedanke zwingend, ob Atomstrom nicht eine günstigere Lösung anstelle erneuerbarer Energie im klassischen Sinne wäre. Die bis 2030 geplanten erneuerbaren Systeme und notwendiger Infrastruktur, um 27 TWh zu erzeugen, könnten in zwei herkömmlichen Reaktorblöcken erzeugt werden, wie sie soeben in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) in Betrieb genommen worden sind. Der Netzausbau dazu ist, verwendet man den Standort Zwentendorf, bereits vorhanden und muss eventuell nur erneuert werden.

Zwei Reaktoren der 1400-MW-Klasse könnten ausgehend von einem geschätzten Angebot von 18 Milliarden Euro und inklusive Finanzierungskosten (8 Prozent) für einen Gesamtbetrag von 28 Milliarden innerhalb von 10 Jahren, wie das Beispiel in der VAE zeigt, in Betrieb gehen. Die Koreanische Firma KEPCO wäre dazu als Bau-Ausführende in der Lage, diese Idee zu realisieren.

Die Vorteile sind ersichtlich:

  1. Kostenersparnis um etwa 38 Milliarden Euro;
  2. Kein Flatterstrom, womit keine Unterstützungskraftwerke erforderlich sind;
  3. Keine Abhängigkeit von unseren Nachbarn als Stromlieferanten im Winter und in Flaute-Perioden;
  4. Keine zusätzlichen Stromtrassen;
  5. Und die Schönheit unserer Landschaft würde nicht beeinträchtigt.

Ein Traum? Ich hoffe damit eine Diskussion anzustoßen.

 

Dr. Gerhard Kirchner ist Bergingenieur und liebt die Umwelt.

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