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In Wien ist nix unmöglich

Am 18. Oktober 1909 sprach der Wiener Bürgermeister Dr. Karl Lueger wieder einmal vor einer Wählerversammlung in Wien.

Er begann mit einem Hinweis auf die in Wien zu sprechende Sprache und sagte:

„Es ist die Pflicht eines jeden Wieners und Niederösterreichers, dafür zu sorgen, dass hier die deutsche Sprache aufrecht erhalten wird. Dies unser Bestreben bedeutet keineswegs irgendeine Feindseligkeit gegen andere Nationen. […]

Aber es ist unsere Pflicht und Schuldigkeit, dafür zu sorgen, dass Wien und Niederösterreich einsprachig bleibt. Wenn ein Ceche hierher kommt, so muss er halt die deutsche Sprache lernen, wenn ich nach Czaslau ginge, so müsste ich die czechische Sprache lernen.

Wessen Brot du isst, dessen Lied du singst, dessen Sprache du sprichst.

Hier in Wien und Niederösterreich gilt und herrscht die deutche Sprache. Sie dürfen nicht glauben, dass ich vielleicht damit einverstanden bin, dass man Fenster einwirft oder mit Knütteln herumgeht oder Keulen schwingt oder andere solche Dummheiten macht.“

Dr. Lueger kam dann aufs Parlament zu sprechen und polemisiert gegen die Sozialdemokraten, denen er vorwarf, dass sie immer auf die slavischen Stimmen in der Stadt Wien rechnen:

 „Die Christlichsozialen werden mit aller Entschiedenheit für die Arbeitsfähigkeit des Parlaments eintreten.“

Diese Worte Dr. Luegers passen zwar auch in das heutige Wien und die derzeitigen Zustände im Parlament. Ich will hier aber nicht historische Merksätze aus der Geschichtskiste herausgraben. Etwas ganz anderes veranlasst mich, diesen Auftritt Dr. Luegers und seine damalige Rede hier zu erwähnen.

Es geht um den Ort, wo der von Rot-Grün seines Rings beraubte Wiener Bürgermeister gesprochen hatte. Er hielt seine Rede im Rahmen einer Wählerversammlung im Hause Penzingerstraße 72, damals dem 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing zugehörig.

In dem 1890 erbauten Miethaus mit sieben Wohnungen befand sich im ersten Stock ein noch heute existierender großer Saal, in dem Dr. Lueger sprach. Das Haus wurde 1919 von der Stadt Wien erworben und 1945 wurde es ein SPÖ-Bildungsheim, das später den Namen des sozialistischen Justizministers Christian Broda erhielt und bis heute so heißt.

 

Und bis heute prangt an der Außenfront im ersten Stock eine künstlerisch gestaltete Gedenktafel mit dem Bild des Bürgermeisters Dr. Lueger und folgendem Text:

 

„IN DIESEM HAUSE SPRACH DER GROSSE VOLKSBÜRGERMEISTER
EXCELLENZ DR. KARL LUEGER
AM 18. OCT.1909 ZUM LETZTENMALE IN
EINER ÖFFENTLICHEN WÄHLERVERSAMMLUNG
GEWIDMET VOM VEREIN DER HAUSBESITZER
IM XIII. BEZIRK IN WIEN.“

Am sozialistischen Dr. Broda-Bildungshaus wird der Excellenz Dr. Lueger, dem großen Volksbürgermeister gedacht! Vom Verein der Hausbesitzer! Und ganz ohne Zusatztaferl mit Hinweisen, was für ein Antisemit dieser christlichsoziale Politiker war!

Ist der Kämpfer für Lueger-Umbenennungen und -erklärungstafeln, der sozialistische Kulturstadtrat Maillath-Pokorny noch nie dort vorbei gefahren? Hat die sozialistische Penzinger Bezirksvorsteherin das bisher wirklich übersehen?

Die Wiener Grünen kümmern sich momentan ja nur noch um Hochhäuser in der City, da bleibt keine Zeit mehr für kleine Häuser im Vorort mit Luegerbildtafeln.

 Und da soll noch einer sagen, dass in Wien nix unmöglich ist ...

Dr. Günter Frühwirth ist Jurist und begeisterter Bahnfahrer. Die gesellschaftspolitische Entwicklung Österreichs verfolgt er mit aktivem Interesse.

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