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Linke Angsthasen

„2013 von links und rechts zu reden und etwas anderes als geografische Richtungen zu beschreiben, ist aus der Zeit gefallen. Heute kann man doch fast nur mehr Menschen mit Angst und solche ohne unterscheiden.“ Das hat unlängst die linke Autorin Sybille Berg in ihrer Kolumne auf Spiegel Online behauptet. Es braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden, wer die Menschen voller Ängste und wer die Mutigen und Zukunftsorientierten sind und zu welcher Gruppe sich Frau Sybille und ihre Schwestern im Geiste zählen.

Schließlich arbeiten die politisch korrekten Opinion Leader und ihre journalistischen Hilfstruppen seit Jahren daran, Andersdenkenden irrationale Ängste und Phobien einzureden und zu unterstellen. Das gehört mittlerweile zu den Standardvorurteilen der Gutmenschen und ins Repertoire jedes braven und staatlich subventionierten (Klein)Künstlers und Geisteswissenschaftlers.

Wer gegen die politisch korrekten Regeln verstößt, der kann nur von irrationalen Ängsten getrieben und gesteuert sein, ein armer kranker Tropf eben. Wer sich für eine intelligente und zukunftsorientierte Zuwanderungspolitik ausspricht, wer die Einwanderung bildungsferner und integrationsresistenter Schichten in die europäischen Sozialsysteme kritisiert, ist schlicht xenophob. So einfach ist das. Wer die zunehmende Diskriminierung der klassischen Familie und den modernen Homokult ablehnt und nicht auf Knopfdruck in Begeisterungsstürme ausbricht, wenn ein prominenter Fußballer unter tagelangem medialem Getöse verkündet, er sei schwul, der ist homophob. Punkt. Und wer dem Islam mit all seinen unschönen Auswüchsen skeptisch gegenübersteht und vor der drohenden Islamisierung Europas warnt, der ist islamophob.

Nun ist eine Phobie eine „zwanghafte Angsstörung“ und es gibt laut Wikipedia-Definition „keine realen Gefahren in der Außenwelt, die einen solchen Angstzustand gegebenenfalls rechtfertigen könnten.“

Ja die Angst vor der islamischen Politreligion und vor Islamisten hat trotz der Nachrichten und Bilder aus Nigeria, Syrien, Afghanistan, dem Irak, dem Libanon, Ägypten, Pakistan oder dem Sudan natürlich keinerlei realen Hintergrund, ist also völlig unbegründet. Schließlich haben all diese vielen Konflikte, Kriege, Massaker, Anschläge und Verfolgungen immer ganz unterschiedliche Gründe und Auslöser. Nein, da gibt es keinen roten blutigen Faden. Ganz bestimmt nicht!

Es gibt auch kaum jemanden, der Angst vor Schwulen hätte, lediglich Menschen, die die schrille Zurschaustellung der eigenen Sexualität bei diversen Paraden und Großevents (Lifeball etc.) inklusive der hymnischen medialen Berichterstattung darüber als übertrieben, nervig oder auch abstoßend finden. Viele lehnen den von der politisch korrekten Elite inszenierten Homokult ab, mit Schwulen hat kaum ein autochthoner Europäer ein Problem.

Aber darum geht es gar nicht. Andersdenkenden, Dissidenten, Freigeistern und Abweichlern Geisteskrankheiten oder asoziales Verhalten zu unterstellen hat in Diktaturen eine lange Tradition. Mit Geisteskranken braucht man nicht zu diskutieren, wer nicht richtig im Kopf ist, den kann man, wenn es notwendig ist, in Umerziehungsprogramme, -lager oder in die Psychiatrie stecken.

Aber in der fortschrittlichen, toleranten und demokratischen EU doch nicht, schon wieder so eine phobische Störung eines „rechten“ Paranoikers. Naja, vielleicht. Andererseits gibt es den „Europäischen Rat für Toleranz und Versöhnung“. Das klingt nicht ganz zufällig nach „Ausschuss der öffentlichen Wohlfahrt und der allgemeinen Verteidigung“ Der gute Robespierre hatte seinerzeit auch versucht „das Volk durch Vernunft zu leiten und die Feinde des Volkes durch terreur zu beherrschen“. Rund 40.000 „Unvernünftige“ mussten dabei ihr Leben lassen.

Die Neo-Jakobiner aus Brüssel haben jedenfalls ein Statut vorgelegt, das vom EU-Parlament verabschiedet werden soll. Das Ziel des Statuts: „konkrete Maßnahmen zu ergreifen zum Kampf gegen Intoleranz, vor allem im Hinblick auf Rassismus, Farb-Voreingenommenheit, ethnische Diskriminierung, religiöse Intoleranz, totalitäre Ideologien, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antifeminismus und Homophobie.“

Darunter fällt auch das sich „lächerlich machen“ etwa über Feministinnen. Verstöße gegen die Toleranz wie etwa die Kritik am Feminismus müssen laut Statut der EUdSSR-Moralwächter „wie gefährliche Körperverletzung behandelt werden“. Also ab in den Knast mit dem intoleranten Abschaum. Und sollten Jugendliche einen Witz über Alice Schwarzer oder Thomas Hitzlsperger reißen, dann müssen sie „ein Rehabilitations-Programm durchlaufen, das dazu geschaffen ist, ihnen eine Kultur der Toleranz beizubringen“

Da haben wir es, das Rehabilitations- das Umerziehungsprogramm. Jeder, der nicht im Zug der politisch korrekten Lemminge mit marschiert, und auch nur die leiseste Kritik an der politisch korrekten Ideologie und ihren Apologeten übt, der kommt hinter Schloss und Riegel, wird in Umerziehungsprogramme gesteckt und sonst wie amtsbehandelt. Ja in der EU ist man jetzt ganz tolerant und wenn endlich alle autochthonen Untertanen tolerant gemacht worden sind, dann ist alles gut. Und die Unverbesserlichen, die besonders schweren Fälle und unheilbar Kranken, die muss man eben dauerhaft internieren.

Wovor sich Linke fürchten

Doch halt. Sind nicht gerade jene, die allen Ängste einzureden versuchen, die nicht im politisch korrekten Morast herumkriechen, selbst von solchen zerfressen?

Da wäre etwa die allgegenwärtige Gefahr von rechts. Wer europäische Mainstream-Medien konsumiert, bekommt den Eindruck, dass rechte Horden drauf und dran sind Städte, ja ganze Landstriche zu übernehmen. Ohne Unterlass warnen die politisch korrekten Toleranzwächter vor dem Wiederaufkeimen des Nationalsozialismus. Adolf Hitler ist als untotes Schreckgespenst Dauergast in Medien, Schulen, Universitäten, Romanen, Debatten und Theaterstücken, ohne Unterlass wird die nationalsozialistische Vergangenheit „aufgearbeitet“.

Die politisch korrekte Elite ruft: „Haltet den Dieb!“ – um vor aller Augen Schritt für Schritt die Rechte und Freiheiten ihrer Untertanen einzuschränken. Und weil man in den vergangenen Jahren das politische Koordinatensystem immer weiter nach links verschoben hat, gilt alles, was nicht mehr dezidiert links oder gerade noch als „politische Mitte“ akzeptiert wird als rechts und das wiederum als rechtsextrem, denn zwischen diesen beiden Begriffen wird nicht mehr differenziert. Toleranz und Meinungsfreiheit sind in der EU offenbar unvereinbar.

Die linken Lemminge stört das nicht. Man fühlt sich wohl in der politisch korrekten Einöde und man pflegt und kultiviert seine Neurosen und Ängste. Die neosozialistische Avantgarde, die Grünen, haben es darin zur Meisterschaft gebracht, ihre leichtgläubigen Anhänger im Jahresrhythmus mit immer neuen Katastrophenszenarien in Angst und Schrecken zu versetzen. Den Gutmenschen wird immer etwas geboten. Das hat nicht einmal die katholische Kirche einst so geschmeidig hinbekommen. Gegen Claudia Roth oder Eva Glawischnig war selbst Pieter Brueghel der Ältere mit seinen Höllendarstellungen ein Anfänger.

Einer der ersten großen Hypes der grünen Untergangspropheten waren das Waldsterben und der saure Regen. Danach ging es munter weiter: Atomkraft, Ozonloch, verseuchte Böden, Klimaerwärmung, Gentechnik oder Peak Oil. Erst in letzter Zeit tun sich die politisch korrekten Hirtenhunde etwas schwerer mit ihrem Gebell, die Schafherde zu steuern. Beim Feinstaub hat die ansonsten gut bewährte grüne Panikmache nicht mehr wie erhofft funktioniert. Selbst die gutgläubigsten Öko-Schafe sind angesichts des grünen Katastrophenstakkatos schon etwas abgestumpft.

Auch bei der Klimahysterie mussten die grünen Apokalyptiker zurückrudern. Man gibt es angesichts der seit Jahren stagnierenden Durchschnittstemperaturen etwas billiger. Die Mainstream-Medien, die noch vor Kurzem unisono vor der Klimaerwärmung warnten, sprechen nur noch vom Klimawandel, auch den Meeresspiegel, der zeitweise angeblich über 50 Meter ansteigen hätte sollen, erwähnt kaum noch jemand.

Aber kein Grund zur Panik. Denn das Reservoir an Katastrophen und Ängsten scheint unerschöpflich. Der durchschnittliche Mitteleuropäer, der dank Wohlstand, Wissenschaft, Schulmedizin, moderner Landwirtschaft, Lebensmittel- und Pharmaindustrie selbst bis ins immer höhere Alter gesund und vital bleibt, fürchtet sich vor einer Unzahl an Giften, Strahlen, Technologien, Lebensmitteln und Chemikalien. Für die wirklich gläubigen Ökos sind zudem auch Handys, Mikrowellen oder moderne Medizin oder Autos Teufelszeug.

Der politisch korrekte Mitläufer wird in dieser Öko- und Politik-Geisterbahn täglich unzähligen Gefahren, Katastrophen und Ängsten ausgesetzt. Das geht soweit, dass Deutsche und Österreicher angesichts des Fukushima-Zwischenfalls auf der anderen Seite des Erdballs in Panik gerieten. Vielen blieb angesichts der hysterischen Berichterstattung das Sushi im Hals stecken. Und als Japan vor kurzem die Olympischen Spiele für 2020 zugesprochen bekommen hat, war die erste Reaktion der deutschen und österreichischen Mainstream-Medien: Und was ist mit Fukushima? Soviel zu den Phobien und Ängsten der „Rechten“.

Für den gut dressierten politisch korrekten Untertanen ist mittlerweile jede Technologie, die komplexer als die ca. 4.000 Jahre alten Windräder ist, eine potentielle Gefahr für die Umwelt und unseren Planeten. Nicht gerade die beste Einstellung, um im globalen Wettkampf mithalten zu können. Die allgemeine Technik- und Fortschrittsfeindlichkeit der Europäer wird fatale Folgen haben. Mit Psychotherapeuten, Streetworkern und Gender-Beauftragten wird es dauerhaft schwer sein, den Wohlstand in Europa zu erhalten.

Aber die Modernisierungsverlierer sind immer die anderen, die tumben „Rechten“, die mit den rezenten Entwicklungen nicht Schritt halten können. Das gilt allerdings nur solange, solange die europäischen Sozialstaaten all ihre politisch korrekten Handlanger mit Jobs in der Sozial-, Psycho-, Intergrations-, Bildungs- oder Asylindustrie versorgen können. Da trifft es sich gut, dass der gemeine Gutmensch von Ökonomie keinen blassen Schimmer hat, das erspart ihm seine Zukunftsängste. Dafür jagen ihm Gentechnik, Kapitalismus, Großkonzerne, CO2, Neoliberalismus, Eigenverantwortung oder Leistungsorientierung wohlige Schauer über den Rücken. Irgendwie lässt es sich mit den Ängsten vor weitgehend selbst erfundenen Gefahren doch leichter leben, man muss nur ganz fest die Augen vor den realen verschließen.

Werner Reichel ist Journalist und Autor aus Wien. Ende Jänner erscheint sein neues Buch „Die Feinde der Freiheit“ (eBook/Kindle Edition).

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