Das Projekt Überleben

Eine Krise als Reinigungsprozess? Als Reflexionsphase über die bisherigen Fehler der Regierenden, über negierte Fehlentwicklungen und tolerierte Missstände? Oder die Prolongierung von Sinnkrise, Depression und Suizidneigung der Europäer? Die optimistische Interpretation: "Die EU wächst aus der Krise" als Motto des europäischen Einigungsprozesses. Die negative Auslegung: das Ende unseres Kulturtyps, der schon von Oswald Spengler prophezeite "Untergang des Abendlands".

Mit dem Virusangriff wird kontinentübergreifend sichtbar, wie fragil die Konstruktion von Rechtsstaat, Amtskirche, Gesellschaft, Wirtschafts- und Finanzordnung geworden ist. Ein unsichtbarer Feind ist imstande, blitzschnell ein systemisches Versagen herbeizuführen. Die Risse, die sich im westlichen Europa nach 1945 gebildet hatten, wie Abkehr vom Christentum, Überalterung der Bevölkerung, Kinderlosigkeit, Immigration und verlorenes Kulturbewusstsein, brechen auf. Wir stehen vor einem Trümmerfeld, und vor uns liegt die Generalsanierung des Staates, wenn wir nicht von einer globalen Ordnung überrollt werden wollen.

Die erste Frage ist, ob wir den Willen zum Überleben haben. Als Individuen, als autochthone Gruppe, als Volk, als Christen, in einem europäisch geprägten Kulturraum? Oder ob wir uns angstverstört, willenlos, obrigkeitshörig, unkritisch und kampflos aufgeben?

Weil wir im "Friedensprojekt" verlernt haben, unsere persönliche Wehrhaftigkeit und die unseres Heeres zu trainieren? Weil wir im Sinn der Politik von "Respekt, Offenheit und Toleranz" nicht nur die Staatsgrenzen, sondern auch unser Sozialsystem für alle weit geöffnet haben? Weil wir die Dominanz der Ökonomie bedenkenlos akzeptieren und ihr unser Leben unterordnen? Weil wir einem Schuldkult verfallen sind und Verantwortung für die ganze Welt tragen wollen? Weil wir in unserem Hedonismus Kinder als Belastung, ja, als CO2-Schädlinge ansehen(!) und daher die Fortpflanzung verweigern oder entstandenes Leben töten? Weil die Lehre Christi nicht mehr als Erfolgsprojekt ("In hoc signo vinces!") und als spirituelle Stütze in Leid und Notsituationen empfunden wird? Weil die Amtskirche die Glaubensvermittlung vernachlässigt und sich mit säkularen Themen beschäftigt? Weil sie die Nächstenliebe (caritas) universell interpretiert, statt sie auf die tatsächlich Nächsten, die eigenen Gläubigen (Mt. 15, 21-28) zu beziehen? Will sie damit bewusst als Pull-Faktor der Migration aus anderen Kulturen wirken? Sich damit selbst zerstören?

Signifikant: Corona versiegelt die Kirchen. Auch signifikant: Die sogenannte "Verfassung für Europa" enthält keinen Gottesbegriff. Die transzendentale Dimension, das Prinzip Gottes, werden wir wohl zwangsweise vom Islam übernehmen müssen... Werden wir unter diesen Aussichten weiterleben wollen? Es ist die Entscheidung zwischen "Lemming oder Phönix".

Daher betrifft die zweite Frage angesichts dieser düsteren Bilanz die Chancen einer Systemkorrektur. Von den im Buch von Heinrich Birnleitner "Das Projekt Überleben – anstelle uns abzuschaffen" angeführten Lösungsansätzen seien die zwei strategisch wichtigsten herausgegriffen: die Wiederentdeckung der Lehre Christi als sinnstiftende Frohbotschaft und als Fundament des Abendlands sowie die Sicherstellung von eigener Nachkommenschaft, um die Lebenskette der – bisherigen – Mehrheitsbevölkerung fortzusetzen.

Europa war immer zu erstaunlichen Rehabilitationsprozessen fähig, man denke an das "Wirtschaftswunder" nach 1945 oder an Marco d’Aviano, den Retter Wiens im 17. Jahrhundert. Wir wollen keine Kulturtransformation, die unser christliches Wertesystem, unsere Rechtsordnung und unsere Gesellschaftsstruktur beseitigt.

(das zitierte Buch: Dr. Heinrich Birnleitner, Das Projekt Überleben – anstelle uns abzuschaffen. BoD. ISBN: 978-3-7481-3639-2)

MMag. DDr. Edith Pekarek hat Kulturgeographie, Germanistik, Pädagogik und Rechtswissenschaft studiert

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