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"Raucht nicht!" - Von der Heuchelei der Gesundheitsapostel

Die Kampagne gegen das Rauchen in der Gastronomie ist eine der vielen Heucheleien unserer Tage. Besonders abstoßend ist die demonstrative Haltung einiger ÖVP-Politiker zugunsten der Don’t smoke – Kampagne (Gab es dafür übrigens keinen deutschen Ausdruck?). Damit stellen sie mehr oder weniger explizit das Übereinkommen mit dem – offenbar ungeliebten – Koalitionspartner in Frage. Der kritische Beobachter mutmaßt daher, dass es bei der Kampagne primär gar nicht um den Nichtraucherschutz geht, sondern um etwas ganz anderes.

Wenn man auf die vorauszusehenden Konsequenzen des Rauchverbotes bzw. schon auf die darüber geführte Debatte an sich schaut, dann geht es der Kampagne offensichtlich zunächst darum, bei den Gastronomen Verunsicherung zu verbreiten. Diese ist die nächstliegende Reaktion.

Die Gastronomen sollen offenbar zu spüren bekommen, dass ihr Betrieb nicht ihnen gehört. Vor wenigen Jahren noch hat man ihnen ja gesagt, sie könnten ihren Betrieb in Raucher- und Nichtraucherzone zweiteilen, wenn er groß genug ist. Das wurde dann oft kostspielig durchgeführt.

Aber dann kommt plötzlich die weitere Drohung des totalen Rauchverbotes. Damit ist die Drohung verbunden, dass die finanziell aufwendigen Umbaumaßnahmen umsonst gewesen sein werden. Das kann nur als weiterer Angriff auf die kleinstrukturierte Wirtschaft und auf das Privateigentum verstanden werden.

Die Wirte und Cafetiers sollen wie viele andere klein- und mittelständische Betriebe wohl an den Gedanken gewöhnt werden, daß die Obrigkeit absolut herrscht und dass es keine Rechtssicherheit gibt. Neben dem Steuer- und Auflagendruck ist das also ein weiteres Moment der existentiellen Verunsicherung. Einige Wiener Traditionsbetriebe mussten aufgrund rezenter politischer Schikanen schließen. Man erinnert sich etwa an die Firma Trünkel oder an die Firmen, die der sinnlose Umbau der Mariahilfer Straße in den Untergang getrieben hat.

Da das alles planvoll vor sich geht, handelt es sich um social engineering. Dessen Ziel ist vermutlich ein Staat ohne private Räume. Die Institution der Familie beispielsweise, Ort staatsunabhängiger Privatsphäre, steht seit den Zeiten Kreiskys unter großem ideologischen und legistischen Druck.

Eine Art kommunistisches revival?

Mit dem Druck auf die Gastronomen wird aber noch ein anderes Ziel angestrebt: Wirtshäuser sind bekanntlich besonders am Land Orte der informellen Zusammenkunft und des Gedankenaustausches der autochthonen Bevölkerung. Den Sozialingenieuren sind die Stammtische seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge. Es sind etwa die Bestrebungen der 1999 aufgetauchten (und außerhalb Oberösterreichs längst wieder verschwundenen) Plattform "Land der Menschen" erinnerlich, mittels aufdringlicher Propagandisten die Stammtische zur Akzeptanz von Massenimmigration und Islamisierung zu bringen.

Anschlag auf die freie Rede und den sozialen Zusammenhalt

Die Schikane gegen das Rauchen zielt, nach all dem, was der langjährige politische Beobachter zu vermuten gezwungen ist, offenkundig primär auf die Vernichtung des verhassten Stammtisches.

Die Einheimischen – noch dazu meist Männer – sollen nicht mehr ohne Weiteres zwanglos unter sich sein können. Stammtische sind bekanntlich eine Insel der Redefreiheit im von oben verordneten und legistisch immer mehr erzwungenen Konformismus.

Daher waren sie und sind sie jedem totalitären Regime ein Dorn im Auge.

Es soll hier nicht behauptet werden, dass der Stammtisch an sich immer und zwangsläufig ein Hort von Wahrheit und Bildung wäre. Die Gesellschaft ist, wie sie eben ist. Allerdings wird er von Menschen frequentiert, die auf lokaler Ebene politische oder soziale Verantwortung übernehmen. Die wegen des sozialen Zusammenhalts daher sehr wohl miteinander offen reden können und sollen.

Die Sozialingenieure wollen aber den offenen Meinungsaustausch verhindern, besonders einen solchen, der ohne Aufsicht durch Gender-Kommissare und Rassismusbeauftragte durchgeführt wird. Es soll verhindert werden, dass sich das Volk Gedanken über seine Probleme und seine – allenfalls düstere – Zukunft macht und gegebenenfalls auf die Idee kommt, politische Initiativen zu ergreifen.

Freilich kann sich der Stammtisch auch rauchfrei zusammensetzen, aber der Tabak ist nun einmal Bestandteil unserer Kultur und für manche ein Element der Behaglichkeit.

Wird der Tabakkonsum in der Gastronomie vollständig verboten, dann wird der Stammtisch höchstwahrscheinlich weniger frequentiert – dafür aber dann die Gehirnwäsche der am Wohnort zu empfangenden Hauptstrommedien.

Genau das scheint das Ziel zu sein.

"Gesundheit"? – Wie bitte?

Dass das Rauchen die Gesundheit schädigen kann, hat sich herumgesprochen. Und viele sind froh, dass es rauchfreie Räume in der Gastronomie gibt.

Dennoch ist der fanatische Krieg gegen das Rauchen auch unter dieser Rücksicht eine abstoßende Heuchelei. Denn da "die Wahrheit in der Proportion liegt", muss man sich fragen:

Hat jemand von den aufdringlichen Gesundheitsaposteln 2015 Alarm geschlagen, als Hunderttausende Menschen ohne jegliche medizinische Untersuchung oder Quarantäne in unser Land geströmt sind? Wissen die Behörden überhaupt, welche Art von Viren (abgesehen von den geistigen) eingeschleppt worden sind? Wie man hören kann, machen sich einschlägig informierte Ärzte große Sorgen über neuartige Krankheitsbilder und besonders hartnäckige Infektionen. Das ist aber – wenig überraschend – kein Thema des öffentlichen Diskurses.

Ist darüber hinaus die zunehmende Straßengewalt, als kulturelle Folklore massiv von Ausländern und "Flüchtlingen" ausgeübt, der Gesundheit zuträglich? Deren Opfer werden das verneinen. Aber auch die kommen im öffentlichen Diskurs, einschließlich der ÖVP-Politik, praktisch nicht vor.

Sind die in der U-Bahn und in den U-Bahnstationen verkauften Drogen gesundheitsfördernd? Bestimmt nicht. Dennoch wird vor aller Augen massiv gedealt.

Wie kann das sein?

Wenn es schließlich jemandem in unserem Land wirklich um die Gesundheit ginge, müsste er zuerst die Abtreibung bekämpfen, die bekanntlich das Leben des ungeborenen Kindes beendet und der Psyche aller Beteiligten massiven Schaden zufügt. Die Abtreibung hat unsere Gesellschaft krank gemacht. Hört man dazu etwas substantielles aus der Führungsriege der ÖVP? Äußert sich die Ärztekammer dazu? Nein? Warum nicht?

Fazit

Wenn alle diese Probleme sinnvoll gelöst sind, können wir meinetwegen auch über das Rauchen diskutieren. So aber ist Don’t smoke Heuchelei, ein weiterer Schritt in der Bevormundung der Bürger und Moment einer umfassenderen Verbotsspirale.

Denn was wird als nächstes verboten? Der Alkoholausschank im Ramadan? Schweinefleisch in Schulküchen? Das Fahren mit Dieselautos? Das Äußern einer nonkonformen Meinung zur Gender-Ideologie und "Multikulturalität"? Gut möglich.

Darum sollen die Regierungsparteien bei ihrer Vereinbarung bleiben. Das wäre wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn schon nicht mehr drinnen ist.

Wolfram Schrems, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro Lifer, Nichtraucher

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