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Man sollte das koreanische Kriegsgeschrei durchaus ernst nehmen

 

Alle Jahre wieder, so scheint es, gefällt es der Führung des restkommunistischen Landes Nordkorea, die Welt mit Kriegsdrohungen zu schrecken. Heuer wird dies besonders intensiv mit Raketentests garniert.                                                      

Die internationale Medienlandschaft hingegen tönt unisono: "Krieg ist keine Option in der Nordkorea-Krise". Da sollte man freilich nicht so sicher sein. Für den Westen gilt das ohnehin seit jeher – auch unter Trump. Aber wie steht es mit dem "Zuckerbubi" (Zitat Trump) Kim? Alle seine Vorfahren – Kim Il-sung und Kim Jong-il – haben die militärische Rückeroberung Südkoreas zu ihrer Staatsräson erklärt.

Fast jedes Jahr sind hochrangige Politiker oder Militärs Nordkoreas übergelaufen. Sie haben berichtet, dass die Vorbereitungen für einen Angriff auf höchster Bereitschaft gehalten werden. Und das unabhängig davon, ob jeweils ein ausgewiesener Schwächling wie Jimmy Carter, ein starker Mann wie Ronald Reagan oder ein Maulheld wie Donald J. Trump im Weißen Haus sitzen.

Merkwürdigerweise berichten die westlichen Medien über diese Tatsache ausgesprochen sparsam. Der letzte Überläufer, von dem zu erfahren war, sitzt in Peking. China weiß also, worum es geht. Sie wissen aber genauso wie unsere Politiker keinen Weg aus der Gefahr. Sollten sie den Nordkoreanern den Ölhahn abdrehen, fürchten sie, dass diese kaltblütig den lange geplanten Angriff auf den Süden starten werden.

Nun weisen alle Kommentatoren zu Recht daraufhin, dass Atombomben eine Rückversicherung des Regimes gegen eine westliche Intervention darstellen (wie z.B. Schweinebucht 1961, Grenada 1983, Baby Doc 1986, Noriega 1989, Charles Tailor/Liberia 1989, Saddam Hussein 1991 und 2003, Haiti 2004, Gaddafi 2012, Ukraine 2014). Was aber total ausgeblendet wird, ist das Indiz, dass es Pjöngjang nicht nur um eine Handhabe gegen Interventionen geht, sondern vor allem um eine Absicherung für den Tag, an dem das Regime beschließt, die Demilitarisierte Zone zu überschreiten und binnen drei Wochen Pusan gegenüber Japan zu erreichen.

Regelmäßig durchgeführte Planspiele der US-Militärs zeigen ebenso regelmäßig, dass die Fünf-Millionen-Armee Nordkoreas (bei voller Mobilisierung binnen zehn Tagen) trotz technischer Unterlegenheit dazu in der Lage ist.

Das Neue im Jahr 2017 wäre, dass für den Norden eine glaubwürdige Abschreckung Amerikas in Reichweite ist. Die jüngsten Raketentests zeigen das. Das gilt freilich genauso für China. 20 Atombomben sind offenbar kein Problem. Aber 100 in der Hand Nordkoreas wären auch für China unerträglich.

Die Zeit zum Handeln ist gekommen. Südkorea hat unter neuer, liberaler Führung Gespräche angeboten. Reaktion Kims: Null. Er will zuerst auf Augenhöhe mit den Amerikanern am Tisch sitzen. Donald J. Trump hat das begriffen und den täglichen Wortschwall aus dem Norden Koreas mit gleicher Münze begegnet. Insbesondere deutschen Kommentatoren steht darob der Angstschweiß auf der Stirne, Angela Merkel inklusive. Aber vielleicht hat der unberechenbare Immobilienmakler doch etwas bewirkt, nämlich, dass Xi Ji Ping zum       Telefonhörer griff.

Auch China muss sich der Frage stellen, ob es ein Terrorregime an seiner Grenze dulden kann. Südkorea hat seit Jahren schon signalisiert, dass es bei einer Wiedervereinigung an der Seite Chinas stehen werde und amerikanische Truppen und Atombomben die Halbinsel in dem Fall zu verlassen hätten.

Worum geht es dann, wenn es hat auf hart geht? Ein James-Bond-Film hat uns gezeigt, was passiert, sollten Panzerverbände den Minengürtel nach Süden durchbrechen. Er ist undurchdringlich. Aber kleine Atombomben könnten Breschen in den Minengürtel schlagen, durch den dann mehrere Panzerarmeen hindurchstoßen würden. 11.000 auf Seoul gerichtete Kanonen würden jenes Chaos erzeugen, in welchem die südkoreanische Armee den Angriff nicht mehr abwehren könnte.

Wegen dieser kleinen Atombomben braucht Nordkorea die großen, um eine internationale Reaktion zu verhindern.

Dagegen haben nun die Amerikaner noch unter Präsident Barack Hussein Obama Bunkerbrecher-Raketen entwickelt, die sich beim Einschlag 100 Meter tief in die Erde bohren, sodass dann ein (kleiner) nuklearer Sprengsatz die Raketenstellungen (und Führerbunker) zerstört, ohne das Land großflächig nuklear zu verseuchen. Genau das haben vor 14 Tagen zwei US-B-1-Bomber in Begleitung mehrerer Rotten südkoreanischer Jäger hart an der Grenze zum Norden geübt. Das wird Kim wohl noch viel besser verstanden haben, als die verbalen Retourkutschen von Donald J. Trump.

Die Zeit für einen Politikwechsel Pjöngjangs ist da. Bevor man sich vor China in den Staub wirft, wird man wohl mit den Amerikanern reden. Zehn Atombomben könnten dabei vielleicht aus Prestigegründen und wohl auch zur vermeintlichen Absicherung in der Hand des Nordens bleiben. Aber die Zahl wird international überwacht, damit die Bomben nicht an Terrorregime weitgegeben werden können.

Wo sollte das Treffen Kim-Trump stattfinden? Ein guter Platz wäre – Guam!

PS: Ein Krieg im Fernen Osten wäre nichts, worüber wir ruhig hinwegsehen könnten, selbst wenn es gelänge, ihn nicht-nuklear zu halten. Eben drohte Irans Präsident Rohani mit einer sofortigen Aufkündigung des Atomabkommens. In dem Fall könnte es zu einer blitzartigen Reaktion durch Israel und Saudi-Arabien kommen. Seit mehr als zehn Jahren planen und üben die Israelis einen Angriff auf die Atomanlagen des Iran. Ihnen fehlte bisher nur die Unterstützung der USA und die 40.000 Cruise Missiles, die 2007 Donald Rumsfeld hat bereitstellen lassen. Damit hätten wir schon einen halben Weltkrieg. Wird da Russland stillhalten? Putin hat eben eine Verteidigungskooperation mit dem Iran bestätigt. Und er könnte Kriege im Nahen und Fernen Osten dazu nutzen, sein Süppchen mit der Ukraine neu aufzukochen. Er schickt Stoßtrupps von Mariupol über Odessa bis Transnistrien und kassiert gleich einmal die gesamte russischsprachige Ostukraine. Auch ein Abstecher nach Kiew wird ihm nicht ganz aus dem Sinn sein. Zuletzt gab es merkwürdige nächtliche Lichterscheinungen über Archangelsk und dem nördlichen Sibirien. Es sieht aus, als testen die Russen magnethydrodynamische Sprengmittel in der oberen Atmosphäre.

Papst Franziskus hat im Frühjahr davon gesprochen, dass die Zündschnüre für einen Dritten Weltkrieg bereits auf den Kontinenten herumlägen.

Paul Fischer ist langjähriger Redakteur, er hat mehrere Bücher geschrieben und ist Mitglied im Vorstand des Wiener Akademikerbundes.

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