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Blutige Lehrjahre

Die meisten deutschsprachigen Journalisten sind konditioniert wie ein pawlowscher Hund. Nach jedem neuen Massaker starten sie wie auf Knopfdruck ihre Relativierungs-, Verschleierungs- und Beschwichtigungsmaschinerie. Das jeweils (tages)aktuelle Blutbad, der jeweilige Attentäter wird solange durch die mediale Experten-, Talkrunden- und Psychomühlen gedreht, bis nur noch inhaltsleerer Sprachschrott (Blitzradikalisierung etc.) und politisch-korrekter Meinungsbrei herauskommt. Die Bürger werden von diesem Schwall an byzantinischem Geschwurbel völlig verwirrt und sediert.

Man konzentriert sich auf Nebensächlichkeiten, Befindlichkeiten und legt falsche Fährten, um ja nicht in die Nähe des eigentlichen Problems zu kommen. Das wäre für die Propagandisten der gescheiterten Willkommenskultur und der Multikulti-Ideologie fatal. Das gilt es zu vermeiden.

Wie lange sie ihre dümmliche Taktik angesichts der immer schnelleren Abfolge von Attentaten – die in Wahrheit Kriegshandlungen sind – und der Eskalation des Clash of Cultures durchhalten können, haben sie sich wahrscheinlich noch nicht überlegt. Wie Herr Biedermann hoffen die Gutmenschen, dass sich doch noch alles in Wohlgefallen auflösen wird.

Derzeit versucht man den Heiligen Krieg, der gegen uns geführt wird, mit völlig untauglichen Mitteln zu analysieren. Man ignoriert das große Ganze, jedes Massaker wird als singuläres Ereignis betrachtet und dargestellt. Mal war es ein psychisch Gestörter, dann wieder ein Racheakt, eine Verzweiflungs- oder Beziehungstat und wenn es gar nicht mehr anders geht, eben auch ein islamistischer Anschlag, aber immer sind es ganz unterschiedliche Motive und Ursachen. Zusammenhänge müssen ignoriert werden, damit in der Öffentlichkeit kein beängstigendes Gesamtbild entstehen kann.

Die unzähligen Hofschranzen, sprich Experten, versuchen eine Dampfmaschine mit Uhrmacherwerkzeug zerlegen und wundern sich, warum sie jedes Mal kläglich scheitern, warum ihre Prognosen und Analysen immer daneben liegen. Diejenigen, die schon seit Jahren all das, was derzeit passiert, präzise vorausgesagt haben, gelten nicht nur nicht als Experten, sondern als Aufwiegler und Hetzer. Politisch-korrekte Logik.

Über ihren eurozentristischen Tellerrand schauen unsere geschwätzigen Politiker und TV-Experten selten. Es ist nämlich vollkommen egal, ob der jeweilige Attentäter direkt vom IS beauftragt worden ist, sich „blitzradikalisiert“ hat oder ob er einfach gemäß den Zielen der islamistischen Ideologie gehandelt hat. Europa befindet sich im Krieg, auch wenn Politiker und Medien alles daransetzen, diese Tatsache solange zu verschleiern, so lange es irgendwie geht. Unseren Feinden ist das egal, ja, sie haben dieses duckmäuserische Verhalten längst in ihre Kriegsstrategie erfolgreich miteinbezogen. Wahrscheinlich sind selbst die Islamisten über die ausbleibenden Reaktionen und die ausbleibende Gegenwehr überrascht.

Die Stärke der Islamisten liegt vor allem in der Schwäche Europas. In einem Krieg fragt man im Übrigen nicht, ob Soldat XY eine schlechte Kindheit, psychische Störungen oder Neurosen hat. Das ist völlig unerheblich. Er ist ein gegnerischer Kämpfer. Punkt. Die Heerschar an Experten, Psychologen, Feministen, Soziologen und all die anderen Schwätzer versuchen irrelevante Nebenaspekte mit untauglichen Mitteln zu analysieren. Sie sind damit Teil des Problems, die fünfte Kolonne der Islamisten.

Schuld an den Blutbädern sind, wenn man nicht mit psychischer Störung durchkommt, in der Regel soziale Ungerechtigkeiten und Ausgrenzung, etwas Anderes hat man in den linken Schulen, Universitäten und von seiner Peergroup nie gelernt. Darüberhinausgehende Überlegungen finden nicht statt, alle anderen Aspekte werden ausgeblendet. Zumindest noch.

Denn mit jedem neuen Blutbad wird die politisch-korrekte Elite ein bisschen klüger. Hatte nach Würzburg etwa Renate Künast noch die Polizei für ihren Einsatz kritisiert, hat sie nach München und Ansbach einfach ihren Mund gehalten. Ein gewaltiger Fortschritt. Mehr ist von solchen Leuten ohnehin nicht zu erwarten. Alle anderen haben geradezu überschwänglich den Polizeieinsatz im München gelobt. Langsam bemerken selbst Gutmenschen und andere Linke, dass sie ohne „faschistische Bullenschweine“ doch ziemlich wehr- und hilflos dastehen.

Nach mehreren Blutbädern mit vielen Toten und Verletzten gibt die Politelite nun zumindest zu, dass wir ein kleines Problem haben könnten; eventuell. Selbst das hat man bis vor kurzem noch abgestritten.

Innenminister de Maizière hat angekündigt, man wolle nun das „subjektive Sicherheitsempfinden“ der Menschen erhöhen. Sprich, es sei zwar eh alles mehr oder weniger in Ordnung, aber mit ein paar symbolischen Handlungen (etwa leere Polizeiautos in Fußgängerzonen abstellen) und anderen Alibiaktionen sollen sich die Leute etwas sicherer fühlen. Wohlgemerkt fühlen, nicht sein. Das ist zwar angesichts der vielen echten und nicht gefühlten Opfer extrem zynisch, aber für die abgehobene poltisch-korrekte Elite ist selbst das ein Schritt nach vorne.

Noch ein paar Massaker, noch ein paar Dutzend Tote und wir sprechen vielleicht nicht mehr von subjektiven Ängsten und Gefühlen, sondern darüber, wie man die Sicherheit im Land ganz konkret erhöhen kann und davon, dass „wir“ nicht mit Terror und Massakern leben müssen. Bis dahin werden aber noch viele Menschen in Europa in die Luft gejagt, überfahren, geköpft, erstochen, erschossen und vergewaltigt. 

Werner Reichel ist Journalist und Autor aus Wien. Kürzlich sind seine neuen Bücher „Die Feinde der Freiheit“ und „Das Phänomen Conchita Wurst: Ein Hype und seine politischen Dimensionen“ erschienen.

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