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Der Kampf gegen Männer und Männlichkeit ignoriert die Forschung

Der Innsbrucker Erziehungswissenschaftler Josef Christian Aigner hat schon vor zwölf Jahren vor "dumpfer, pauschalierender Männlichkeitsverachtung" gewarnt, mit der Probleme nicht zu lösen sind. Die Männerpolitik in Österreich steht auf dem Abstellgleis. Minister Rudolf Anschober hat im Vorjahr die männerpolitische Grundsatzabteilung im Sozialministerium aufgelöst.

Der Stand der internationalen Forschung wurde seinerzeit (2007/2008) auch von der damaligen Frauenministerin Doris Bures ignoriert, als mit öffentlichen  Geldern eine Kampagne "Verliebt, verlobt, verprügelt" losgetreten wurde, von der sich damals auch namhafte Frauen distanzierte.

Obwohl sich bisher wiederholte feministische Vorhersagen nicht bewahrheitet haben, Lockdowns würden zu einem starken Anstieg der Männergewalt führen, wurde jetzt von den "Autonomen Frauenhäusern" im gleichen Fahrwasser (vermutlich wieder mit Geldern aus dem Frauenministerium) eine neue Kampagne gegen "toxische Männlichkeit" gestartet: "Gewalt an Frauen ist ein Männerproblem". In politisch "korrekter" Weise wird der Ausländeranteil dabei nicht eigens erwähnt/untersucht. Über Morde an Frauen wurden bei der Vorstellung der Kampagne Zahlen hervorgehoben, obwohl diese für das Jahr 2020 noch gar nicht vorliegen. Unterstützung gibt es unter anderem von dem profeministischen DMÖ, einem Zusammenschluss österreichischer Männerberatungsvereine, die sich mehr Steuergelder erhoffen. Auch Frauenorganisationen erneuerten die Forderung nach mehr Fördergeldern. In einem neuen Video heißt es: "In Österreich wendet mindestens jeder fünfte Mann Gewalt gegen eine Frau an".

"Jede fünfte Frau in Österreich ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt, ergab eine Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte", wie dazu "Standard-Online" schreibt.

Der körperliche Gewaltbegriff bei der  Umfrage ist weit gefasst und umfasst auch "schubsen", zudem hätte es korrekt statt "ist" "war ... ausgesetzt" heißen müssen.

Tatsächlich aber liegt Österreich dieser Umfrage zufolge unter 28 EU-Staaten am 27. (vorletzten) Platz, also am zweitbesten, was die Gewalthäufigkeit anbelangt. Die Umfrage der EU (Durchschnittswert 33%) wurde immer wieder zitiert, wobei jedes Mal das vergleichsweise gute Abschneiden Österreichs (20%) unerwähnt blieb. 

Immer wieder taucht auch die Behauptung auf, Gewalt in Beziehungen sei zu 90% Männersache. Wenn nicht gar zu 95 bis 98%, wie anlässlich der Vorstellung der neuen Kampagne behauptet wurde. Hier wird ein Tabu gepflegt oder vertieft, das zuletzt Angela Geißler in ihrem Buch "Weibliche Gewalt in intimen Paarbeziehungen – Impulse für eine Enttabuisierung" gebrochen hat. Das Buch basiert auf ihrer Abschlussarbeit an der Hochschule Coburg über häusliche Gewalt von Frauen, wofür sie mit dem bayrischen Kulturpreis ausgezeichnet wurde. Die "Süddeutsche" berichtete am 26. November 2020 darüber unter dem Titel "Auf der Suche nach Täterinnen". Untersuchungen in den USA haben übrigens schon vor längerer Zeit eine ungefähre Gleichverteilung der Geschlechter bei Partnergewalt ergeben.

Viktor Pölzl ist Obmann des geschlechterpolitischen Vereins Freimann in Graz.

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