Statt „Bevölkerungsaustausch“ sollte es „Ersatz(Migration)“ heißen

Recht hat er, der Herr Bundeskanzler, wenn er den Begriff "Bevölkerungsaustausch" für "sachlich unrichtig" hält, weil kaum Leute "in die Gegenrichtung" ziehen würden. Selbst dann, wenn man die Wanderungsbewegungen in die andere Richtung miteinbezieht. Der Duden definiert nämlich "Austausch" mit "durch Entsprechendes ersetzen". 

Bislang aber ist mir verborgen geblieben, dass die gut ausgebildeten und tüchtigen Österreicher, die es in Richtung "Westen" zieht, im Rahmen der vom Bundeskanzler selbst zugegebenen "Massenmigration" "durch Entsprechendes ersetzt" würden. Wo sind sie denn geblieben, die angekündigten "Facharbeiter und Universitätsprofessoren"? 

Der Begriff "Bevölkerungsaustausch" selbst ist eine unglückliche Eindeutschung von "replacement migration" und wäre in diesem Zusammenhang tatsächlich besser mit "Ersatz(migration)" zu übersetzen gewesen.

Dieses "typisch rechtsextreme Wort" wurde vor fast zwei Jahrzehnten von einer für diese Geisteshaltung sattsam bekannte Einrichtung geschöpft – der Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (New report on "Replacement Migration” issued by the Population Division of the UN Department of Economic and Social Affairs (Presseaussendung  DEV/2234 / POP/735 vom 17.3.2000)).

Dr. Harald W. Kotschy war lange Jahre österreichischer Botschafter.

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