Das Scheitern der Gesinnungsschulen

Wir erleben die Abdankung der Schulen als Wissens- und Bildungsunternehmen. Zahlreiche steuerfinanzierte Weltanschauungs- und Gesinnungsschulen haben sich zu Institutionen entwickelt, in denen eine Aushöhlung der (bürgerlich-liberalen) offenen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung praktiziert wird.

Lehrende wurden durch selbsternannte und überforderte (Kultur-)Konfliktmanager, durch Sozialtherapeuten und durch Sozialingenieure abgelöst, die die "Erfahrung des Scheiterns" eliminieren und den neuen Menschen für eine neue multikulturelle und multizivilisatorische Gesellschaft schaffen wollen.

Die Personalausgaben für diese Gesinnungsschulen sind hoch, aber die Qualifikationen der Schüler werden immer geringer. Die weltanschaulichen Konstruktivisten fördern den Analphabetismus. Den Gesinnungspädagogen geht es weder um die Vermittlung noch um den Erwerb von Errungenschaften der europäischen Zivilisation. Sie wollen eine bürgerliche Identität verhindern. Als kulturelle und zivilisatorische Relativisten proben sie die "Kultur- und Zivilisationsrevolution".

Individuelle Freiheit, Eigenverantwortung, geistiger Wettstreit, Widerspruch, Kritik, Argumente, Lernprozesse und Wissen werden im Interesse der Gesinnung durch "richtige Begriffe", durch absolute Wahrheiten und durch permanentes Moralisieren ersetzt.

Die an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierten, lernenden, fragenden, erörternden und lehrenden Lehrer sind in den Gesinnungsschulen unerwünscht. Gesinnungspädagogen sind an ihre Stelle getreten. Sie behaupten, zu wissen, was richtig/falsch und gut/böse ist.

In diesen Umerziehungsschulen leben die Schulleiter, ihre Höflinge und die zahlreichen gleichgeschalteten Gesinnungsgenossen ("Lehrer") schon sehr lange in Scheinwelten. Nun hat sie die (lange ausgeblendete) Wirklichkeit eingeholt. Bürger mit Hausverstand haben erkannt, dass die Gesinnungsschulen gescheitert sind.

Es ist offensichtlich an der Zeit, dass eine an den realen Problemen orientierte "Philosophie der schrittweisen Verbesserung" den weltanschaulich von Harmonisierungs- und Gleichschaltungsmythen geprägten rationalistischen Konstruktivismus der Gesinnungspädagogen in den Schulen ablöst.

Beginnen wir doch damit, die parteipolitische Bestellung von Schulleitern abzuschaffen! Die "Bewusstseinsrevolutionäre unter den Günstlingen" sind ja nicht nur für die (rokokosozialistischen) höfischen Strukturen in den Schulen, sondern auch für immer mehr Konformität und Abhängigkeit der Lehrer an "ihrer" Schule verantwortlich.

Wir benötigen wieder mehr selbstbestimmte, fachliche sowie freiheits- und wettbewerbsfördernde Autoritäten unter den Lehrern, denen es unter den Bedingungen eines allgemeinen Rahmenlehrplanes möglich ist, eigenverantwortlich ihre eigenen Wege zu gehen und auch die Individualität, den Nonkonformismus sowie den Leistungswettbewerb ihrer Schüler zu fördern.

Die gleichgeschalteten Gesinnungsschulen sind ein Irrweg. Persönlichkeitsbildung verlangt Vielfalt und Wettbewerb zwischen den einzelnen Schulen, zwischen den Lehrern und zwischen den Schülern!

Josef Stargl ist AHS-Lehrer in Ruhe und ein Freund der Freiheit.

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