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Das fäkale Ende der Staatskünstler

Als bildungsfern geborene Proleten-Staatskünstler (StaKü) sich ein Leben lang aus tiefster sozialistischer Überzeugung heraus in der real-existierenden Sozialstaats-Verfassung geflissentlich abmühten, bildungslos in der Generation Stipendium-Staatskünstler versorgt zu werden, überkam sie plötzlich die Angst, ihres Hofschranzen-Künstlertums verlustig zu werden, um sodann zu ihren Ursprüngen zurückzukehren: Zur Proleten-Gossen-Sprache, ins "Oarschlochtum". (Turrini)

"Die Kondolenz-Karikaturen von den Blaun(!)en für die wunderbare Chr. Nöstlinger mögen scheißen (!) gehen. Alles, was sie schrieb, ist das Gegenteil von dem, was ihr vorvegetiert, ihr Arschfiguren (!)." (Der Staatskünstler Kabarettist Chmelar, 13.7.18)

Besonders erboste es einen dieser Proletenkult-StaKüs aber, wenn (aus der Ungunst eines traurig-rührseligen Todesfalles heraus) auch sozial Artfremde ihren vereinnahmten Säulenheiligen heuchelnd kondolierten: "De mortuis nil nisi bene". (Über die Toten soll man nur Gutes reden.)

Da die meisten der (bildungs-biographisch gescheiterten) StaKüsfreilich nichts von der Wortmächtigkeit lateinischer Sprichwörter ahnen, reagierte dieser aber umso eskalierend-primitiver via Twitter. Aus den dunkelsten Tiefen des Freud’schen Unterbewusstseins lösen sich so die entlarvendsten Proleten-Schimpfwort-Kaskaden ab. Was ist ein "teilalphabetisierter Dumpfbrunztrottel") (Chmelar beschimpfte einen User) – Sozusagen ein nicht ganz der deutschen Sprache Mächtiger, der sogar zu primitiv fürs "Brunzen" (also beim Urinieren) ist. Die Psychoanalyse deutet solches Verhalten als Projektion, also"das Verfolgen eigener Wünsche in anderen".(S. Freud)

   Auf Kritik ("So eine primitive Ausdrucksweise. Ist das bei Linken so üblich?") reagieren linke StaKüs freilich immer konsterniert-aggressiv, indem sie rechts-faschistische Verschwörungen (t)wittern: "One-Follower-Bot. Das ist bei den Rechten (miese) Methode." (Chmelar). Dann war aber schon wieder Schluss mit geistiger Anstrengung.

In jeder Psychositzung würde jetzt die Urschrei-Therapie greifen. Was bedeutet: "gg" ? – Chmelar: "geh gacki!" (Twitter-Kommunikation)

Was? Sie kennen die Urschrei-Therapienicht? "Frühkindliche katastrophale schmerzhafte psychobiologische Erlebnisse" sollennämlich "die gesamte Entwicklung von Menschen nachhaltig negativ beeinflussen." – als sogenannter "primal pain" ("Urschmerz").

Weil Urschrei-Therapie nicht von heimischen Krankenkassen übernommen wird, dürfte Chmelar wahrscheinlich nie an einer solchen teilgenommen haben. Eine solche vierwöchigeBasisbehandlung kostete in Los Angeles schon im Jahr 2000 (sage und schreibe!) 12.000 US-Dollar, bei einer Gesamtdauer von zwei bis vier Jahren. Als Absolvent der Maturaschule-Dr.-Roland (ein Pseudonym für Schulabbrecher) dürfte Chmelar somit auch noch die mathematischen neben den Wohlfahrts-Staats-Grundrechnungsarten für seine Generation Staatskünstler-Stipendium gelernt haben. Ersteres Versagen käme nämlich teuer…

Eine der wichtigsten Regeln im StaKü-Showbuisiness lautet: Immer Wind machen! Am besten mit dem Outen von Psycho-Abartigkeiten, was bisher immer zu einem ORF-Schlagzeilen-Interviewführte: "Ex-TV-Star Chmelar spricht erstmals über seine Spielsucht."Dessen Gejammere über seine damalige "Existenzbedrohung" war freilich nichts anderes als ein Wink-mit-dem-Zaunpfahl-Werbeaufruf in eigener Sache an seinen Brotgeber, den ORF als Auffangtopf für StaKü-Sozialismus-Günstlinge (von Köhlmeier bis Lendvai): "Seine Spielsucht macht der Journalist auch in seinem ersten Solokabarett-Programm(….) zum Thema." (ORFs.o.)

Jeder Secondhandshop-Händler könnte mit so einem Outing sofort Konkurs anmelden. Für ORF-StaKüs war es (bis vor der politischen Wende 2017) erst aber die Voraussetzung für weiteres Wirken. – Panta rhei! (Alles fließt!)

Noch einmal Urschrei-Therapie: Psychotische Verhaltensweisen (wie etwa Spielsucht) wären nicht anderes als Verdrängungsmechanismen, um Erinnerungen an schmerzhafte Erfahrungen aus dem Bewusstsein zu vertreiben. Vielleicht ist Chemlars "gg – geh gacki!" jenes Ur-Trauma, unter dem wir eigentlich alle leiden müss(t)en: Als uns nämlich einmal vor langer Zeit unsere (noch nicht geschlechts-umgewandelte) Mami (unter dem Druck eines Hunderttausende Jahre alten schmerzhaften Hominisierungs-Prozesses) nötigte, urplötzlich auf dem Topf ab-zu-kacken… Also: "Geh Gacki!"

Leider ist Chmelar’sZwang zur Koprolalie (krankhafte Neigung zum Aussprechen obszöner Anal-Wörter)keine Ausnahme: "Hat das Arschlochtum einen Siegeszug durch die österreichischen Lande angetreten?" (P. Turrini)

Doch selbst solchen Verfolgungswahn kann ein StaKü noch in wortgewaltige Poetik kleiden: "Schreiben heißt auch, immer eine Vorstellung von Vollendung in sich zu tragen, und dass das, was tatsächlich am Papier landet, das Scheiterndieser Vorstellung ist." (Turrini) Dampfplaudertum zur Rettung vor der Klapsmühle: "Die wenigen Male, als ich wirklich sprachlos war, bin ich buchstäblich in der psychiatrischen Klinik gelandet. (…) Folglich werde ich schreiben, bis ich vom Sessel falle."  Was eigentlich durchaus vernünftig ist, weil es (wenn schon nicht CO2- so) immerhin sozial-neutral ist… Doch sind wir vorsichtig: "Panta rhei!"…

Großes Lob aber gebührt Turrini für seine schonungslose Selbstkritik: "Ich kann ja nicht einmal richtig Deutsch, sondern brauche ständig Lektoren, die mich korrigieren. Ich habe die neue Rechtschreibung nie verstanden",weil"ich schon die alte nicht konnte. Mit solchen Voraussetzungen zu dichten ist pure Selbstüberschätzung." (ebenda)

Richtig zuhause fühlen sich die meisten österreichischen StaKüsaber erst wieder back-to-the-roots, in ihrer alten Heimat: Der Gossen-Anal-Genital-Sprache. Somit aber ängstigen sie sich immer mehr vor der Verlustigkeit von alten Sicherheiten. Frage-Antwort, ob er der "Aussage’Daheim ist überall, wo etwas wartetzustimmen" könne: "Nein. Mir tun sofort die leid, auf die nichts und niemand wartet." (Turrini) Aus einem einzigen, nämlich finanziell-wirtschaftlichen Grund heraus: Würden "wir(doch alle) in einer mörderischen Gesellschaft leben. Der Boden unter unseren Füßen schwankt immer mehr. Alle Sicherheiten lösen sich auf, in den Beziehungen und im Beruf. Wir hecheln nur noch." (Turrini)

Natürlich meint Turrini damit in erster Linie nur sich selbst als elitärer Angehöriger der Generation Staats-Künstler-Stipendium. Für die Zerstörung nachhaltiger familiärer Bindungen hat allerdings gerade er als Alt-68er ein Leben lang gekämpft. Denn bisher war es reinste post-postpubertäre Koketterie, mit der Single-Beliebigkeit zu jonglieren: "Für mich ist entscheidend, wo sich ein Mensch zu Hause fühlt. Für einen Moment, für eine Weile, für längere Zeit. Dieses Gefühl kann man bei einem anderen Menschen empfinden."(Turrini)

Jetzt macht er sich vor den Konsequenzen einer drohenden totalen Alterseinsamkeit in die Hose. Keine schöne Aussicht nämlich dies: Als Fleisch gewordenes Gespenst durch die Verglasungen eines Wiener Altersheims seinen Blick in den Nebel spuren zu müssen: "Aber noch viel mehr wünsche ich mir etwas anderes. Ich lebe seit Jahren in einer glücklichen Beziehung, und da die Liebe ein Kind der Freiheit ist, wünsche ich mir eine Fortsetzung dieser Liebe." (Turrini) – Hoffentlich ist des alten 68er-Greises Freundin nicht wesentlich jünger als er und möchte ihr Leben nicht als kostenlos-liebende Altenpflegerin beenden… Vielleicht ist er aber auch deshalb an die tschechische Grenze gezogen, weil von dort die besten und vor allem billigsten Krankenpflegerinnen ins post-linke Wohlfahrtsparadies Österreich einpendeln.

 Maßlos enttäuscht ist Turrini mittlerweile auch vom ORF: Hatte doch dieser tatsächlich seit langem zwei StaKü-Genies brüskiert, indem er zwei ihrer Refjutschie-Rührstücke kurzerhand gestrichen hatte. Turrinis spatzenhaftes Gezetere:"Das kann von eine paar Feiglingen ausgegangen sein, die sich im Geiste der neuen Herren verhielten, oder wir sind einfach nicht gut genug für die qualitativ so besonders hochstehenden Maßstäbe des ORF." – Für den Dichter spricht aber auch hier, dass er selbst immer schon bezüglich der Qualität des mittlerweiligen links-grünen Oppositions-Funk immer geschwiegen hatte - Panta rhei! eben…

 Immer seltener nämlich gehen nämlich dessen schräge, nie enden wollende Sexual-Obsessionen als Kunst durch: "Männer haben einen Hang zum Schwanzvergleich. Das war schon in der Schule so, wir haben unter der Bank mit dem Lineal gemessen und geprahlt. Das ist auf Dauer nicht sehr ergiebig." (Turrini)

 Die Psychoanalyse kennt auch hier die Ursache: Sublimation, nämlich die Verschiebung von (sexueller) Triebenergie in (pseudo-)künstlerische Tätigkeiten. Selbst Turrinis Leib-Blatt unterstellt ihm, "immer noch vorrangig deshalb (zu) schreiben, um, ‚zwischen die Beine einer Frau zu geraten‘ (T. über  T. in "Profil")?" Sogleich brennen bei Turrini die Sicherungen durch:"Sicher kennen Sie das Gemälde mit dem Titel ‚Vom Ursprung der Welt‘. Es zeigt die Scham einer liegenden Frau."Dann aber wird’s abartig pervertiert-katholisch:"Für mich hat das weibliche Geschlecht schon immer Monstranz(!)-Charakter gehabt, und das Knien vor dieser Monstranz hat meine wesentlichsten Energien freigesetzt."

Vielleicht wäre Turrini als Gynäkologe glücklicher geworden: Beten, knien und weihräuchern vor unzähligen weiblichen Vaginas…:"Die Gier ist der Neugier sehr nahe und insofern eine Gewerbsvoraussetzung für den Dramatiker. Wie soll man über den Menschen schreiben, wenn man nicht an den Ursprung des Lebens heran will? Ich kann mir kein edleres Motiv für die Kunstausübung vorstellen." – Sigmund Freud vom Feinsten und vom Vulgärsten zugleich: Der greise Anti-Heimat-Dichter Turrini mit regressiv-manischem Ödipuskomplex. Literarische Vorbilder männlich geprägter Kunst gab es aber schon vor Turrini: "Mann: Keine Götter mehr zum Bitten, keine Mütter mehr als Schoß – schweige und habe gelitten, sammle dich und sei groß!" (Gottfried Benn)

 Aber was soll man von einem Provinzialst-StaKü halten, der (vor mehr als einem Jahrzehnt in einem seiner manisch-fixierten Themeninterviews) einmal meinte: "Ich fühle mich zwischen den Busenhügeln meiner Freundin mehr zu Hause als in der Heimat."Die Psychoanalyse dazu: Regression, indem also bereits erworbene Positionen der Reife aufgegeben werden und sich das Ich auf frühere Positionen zurückzieht. Noch einmal Sublimation: "Ich käme bis heute nicht auf den Gedanken, Frauen würden sich in meine männliche Erscheinung verlieben, wenn ich nicht mindestens mit fünf Gedichten (…) protzen könnte. Dieser Gedanke beherrscht mich seit meinem fünfzehnten Lebensjahr. ( Turrini).

 Was freilich nicht immer gelingen mochte: "Als Jugendlicher habe ich im Klo onaniert, und plötzlich schaute der liebe Gott bei der Oberlichte herein. Ab und zu schaut er noch immer herein." (Turrini) – Pfui Gagg!

 Wobei Turrini gar nicht so unrecht hat: Auf die Frage des ehemaligen Chemlar-Intimus (und Ex-FPÖ-Justizministers Krüger): "Weißt no, die Miss Vienna?" kam der linke StaKü-Kabarettist genital-fixiert ins vulgär-primitive Schwärmen: "Mein Gott, was haben wir geschnackselt! Die haben wir uns geteilt. Zuerst ich im Schlafzimmer, dann du im Wohnzimmer." – Heute, einige Jahrzehnte später, schaut freilich auch Chmelar (aus biologischen und Existenz-Ängsten heraus) mehrfach alt aus. – Freu mich schon auf eine "me-too"-Fortsetzung!

 Längst vergessen auch die Zeiten, als man auf StaKü-Vernissagen stolz das Understatement ausstreuen konnte: "Ich bin freischaffender Künstler!" Die damit einhergehenden "Widersprüche der künstlerischen Existenz" (Profil)wurden damals einfach weggeprostet: "Man lebt in der Welt, will von ihr leben, und gleichzeitig will man ihr künstlerisch auf die Nerven gehen. Man muss die Hand beißen, die einen füttert." (Turrini)

 In Wirklichkeit versteckt sich hinter all dieser vulgären Banalität eine mehrfach banale Fixiertheit, die aus tiefster Provinzialst-Herkunft resultiert: "Ihre großen Themen: NS-Vergangenheit, Künstlertum, Sexualität, Kärnten." (Profilüber Turrini) Letzteres ein Synonym für Provinzialismus:"Kärnten ist tatsächlich eine Wunde, die sich nicht und nicht schließt."

… sowie nicht-bewältigte Kindheits-Traumata im Sinne eines biographischen Versagens vor Ewig-Gestrigkeit: "Ich habe ein ganz merkwürdiges Verhältnis zur Zeit. Das Vergangene und das Gegenwärtige fallen in mir ineinander, als wäre nichts erledigt. (…). Die Traurigkeiten und Ausgrenzungen der Kindheit beschäftigen (…) nachhaltiger als vor vierzig Jahren."– Selten so geweint!

Wie aber war es möglich gewesen, dass eine ganze Generation Staatskünstler-Stipendium mit solchem Blender-Nonsense kulturpolitisch jahrzehntelang hausieren gehen konnte? Nicht zuletzt deshalb, weil viele dieser Alt-68er eine tiefe Abneigung gegen Bildung gestreut hatten:

Cohn-Bendit: Als ich 23 war, wurde ich innerhalb von sechs Monaten von einem No-Name, von einem netten Kumpel, den alle mochten, zu einer Ikone. Ich fühlte mich tatsächlich unverwundbar. Es war das Gefühl: Du schreibst gerade Geschichte! Mit 23! Dieses Selbstbewusstsein begleitet mich bis heute. Ich brauchte keinen Doktortitel von der Uni mehr. Ich habe meinen Doktor auf der Straße gemacht. Auf der Straße 68. Und jeder weiß, dass ich nicht abgeschrieben habe.

Diese Bildungsverachtung findet sich in den meisten der StaKü-Biographien. Und sie ist auch eine Erklärung, warum der Westen moralisch, geistig, kulturell, politisch und religiös so abgewirtschaftet hat.

"Sie leben seit Jahren in der Nähe von Retz. Betrachten Sie das als "Exil" oder Zweitheimat?"

Turrini: Weder das eine noch das andere. Hier ist eine ruhige Gegend, in der ich gut arbeiten kann. Außerdem wird hier Wein getrunken und das macht die Leute weniger aggressiv als in Bier- und Schnapsgegenden.

Dr. Elmar Forster ist Lehrer und lebt(e) seit 1992 als Auslandsösterreicher in Ungarn, Prag, Bratislava, Polen, Siebenbürgen (Rumänien).

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