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Kerns Widersprüche rund um Peter Puller

Zumindest drei Personen haben erwiesenermaßen von der schwer rechtslastigen Facebook-Seite gegen Sebastian Kurz gewusst: der SPÖ-Berater Tal Silberstein, der langjährige, treue SPÖ-Mitarbeiter Paul Pöchhacker und der PR-Experte Peter Puller. Silberstein und Puller haben das auch offen zugegeben.

"Der Auftrag war so, wie er war", unterstreicht Puller, der für Silberstein die geheime "Spezialeinheit" für Facebook-Dirty-Campaigning geleitet hat. Eine Person bestreitet aber energisch mit den Facebook-Seiten irgendetwas zu tun zu haben: der "Kanzler himself". "Faktum ist, dass die Facebook-Seiten von uns nicht gewünscht waren", sagte Christian Kern während einer Wahlkampftour durch die Obersteiermark.

Einzig Silberstein und dessen Mitarbeiter Puller, der eben kein Mitarbeiter Kerns gewesen sein soll, seien gemäß dieser Darstellung die Hauptschuldigen. Kürzlich äußerte sich Kern auch bei einer Wahlveranstaltung in Oberwaltersdorf vor hunderten Besuchern zu diesem Fall. Ein SPÖ-Video zeigt seinen Aufritt, und dort hört sich die Geschichte plötzlich anders an.

Zunächst bezeichnete Kern die "Facebook Geschichte" als "unangenehm" und als "großen Fehler": "Ich habe persönlich gestern Strafanzeige einbracht." Und: "Ich möchte wissen, wer dahinter steckt." Kurze Anmerkung: Laut den Medienberichten wissen wir eigentlich schon, wer dahinter steckt: Peter Puller und Kerns Berater Tal Silberstein. Aber bitte. Kern muss es offensichtlich erst herausfinden.

Danach erwähnte Kern eine "beispiellose Hetzkampagne, die von etlichen Medien gegen uns geführt wird", und landete schließlich bei jenem Thema, das ihm offensichtlich am meisten unter den Fingernägeln brennt. Beim Durchlesen der jüngsten Pressemeldungen sei er darauf gestoßen: "Und siehe da: Da schreibt eine Zeitung doch glatt, dass der Pressesprecher von Sebastian Kurz, dem Außenminister, einem Mitarbeiter unseres Teams (sic!!) 100.000 Euro angeboten haben soll, damit er unsere (sic!) Kampagne verrät. […] Wenn das so war, liebe Freunde und Freundinnen, dann werden wir das nicht auf uns sitzen lassen. Und dann garantiere ich allen, die mit dem ganzen Dreck gespritzt haben, dass wir uns damit noch lange, lange auseinandersetzen werden".

Wir halten fest: Peter Puller, der die Behauptung in die Welt gesetzt hat, der Pressesprecher von Kurz habe ihm 100.000 Euro Bestechungsgeld angeboten, ist sehr wohl ein Mitarbeiter von Kerns Team und hat auch dessen Kampagne betrieben. Das hat der Bundeskanzler hier mit eigenen Worten so festgehalten.

Na bitte, Herr Bundeskanzler, vielen Dank für diese Auskunft! Damit haben Sie uns erstmals gesagt, dass Puller, der Leiter der schmutzigen Social-Media-Kampagne gegen Kurz, Ihr Mitarbeiter war und Ihre Kampagne durchgeführt hat – und nicht nur seine eigene oder die von Tal Silberstein. Bisher haben wir das aus Ihrem Mund nicht gehört.

Übrigens: Sollte Puller dennoch gegen Ihren Willen und ohne Ihr Wissen die Facebook-Seite "Die Wahrheit über Sebastian Kurz" betreut haben, dann müssten Sie ihn eigentlich schon längst klagen. Mir an Ihrer Stelle würde das am meisten unter den Fingernägeln brennen.

Im Moment scheint Sie das aber nicht zu interessieren. Puller hat seine Verantwortung für die Seiten bereits offen zugegeben. Eine Anzeige gegen Unbekannt ist damit eigentlich nicht mehr nötig.

Mag. Stefan Beig, Jahrgang 1978, lebt als freier Journalist in Wien.

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