Ich möchte Dir mein Bedauern ausdrücken, dass es bei der steirischen Landtagswahl nicht so geklappt hat, wie Du es Dir vorgestellt hast. Ich weiß, wie sehr Dir die Steiermark am Herzen liegt und wie viel Energie Du in diesen Wahlkampf eingebracht hast.Wenn Du nach den Ursachen für dieses Ergebnis suchst, lass den Blick diesmal nicht in die Ferne schweifen.
Die brüske Entfernung des Spitzenkandidaten knapp vor der Wahl und diese Geschichte mit den Unterstützungserklärungen musst Du Dir selbst und Deiner kleinen Prätorianergarde zuschreiben. Das können Dir die Wähler unmöglich verzeihen.
Ich kenne Deine Neigung, Dich ungerecht behandelt zu fühlen. Hast Du schon überlegt, ob Du Dein Ohr wirklich bei den Wählern hattest? War es klug von Dir, Dich mit lauter Ja-Sagern zu umgeben? War es fair von Dir, wie Du Deine Mitstreiter behandelt hast?
Wir beide sind uns nie nahe gekommen und ich war bekanntlich nie Mitglied Deiner Partei. Du wolltest im Nationalratswahlkampf meinen Namen, ich einen politischen Einstieg ohne Ochsentour. Mir erschien dies fair für beide und wir haben einander nichts vorzuwerfen.
Dass ich kein Parteimitglied wurde, habe ich nie an die große Glocke gehängt. Im Zuge der Umstellung im November 2014 hat dies irgendein Journalist recherchiert und veröffentlicht. Ich war ehrlich immer froh, dass ich einer Partei, die neun Millionen Euro Schulden bei Dir hat, nicht angehöre. Es wäre mir schade um den Mitgliedsbeitrag gewesen.
Die Darlehenskonstruktion habe ich übrigens für alles andere als in Ordnung gehalten. Im Wahlkampf hast Du behauptet, dass die gesamte Finanzierung aus privaten Mitteln erfolgt. Danach hat man erfahren, dass es diverse Darlehensverträge gibt und die Rückzahlung über die Parteienförderung – also Steuergeld – an Dich erfolgen soll. Das widerspricht Deinen berühmten Werten.
Dennoch muss man sagen, dass das Projekt kein Schlechtes war und Du tatsächlich Türen aufgemacht hast. Es wird nun an den Mitgliedern des Nationalratsklubs liegen, das Beste daraus zu machen. Von der Partei als solcher können wir nichts erwarten und müssen uns lösen. Damit sage ich nichts Neues. Schon vor fast einem Jahr habe ich Dir an dieser Stelle Deinen Rückzug nahe gelegt. Es geht einfach nicht, dass Du mit Deinem Verhalten nicht nur Deine, sondern auch unsere Reputation immer wieder beschädigst.
Die Herausforderungen in der Politik sind ebenso vielfältig wie Angriffe auf die offene Gesellschaft. Der Finanzminister will mit der Steuerreform das Bankgeheimnis abschaffen, der Justizminister mit der Strafrechtsreform die Meinungsfreiheit beschneiden und der Sozialminister mit dem Gleichbehandlungsgesetz die Privatautonomie einschränken. Es ist sowieso schwer, hier Widerstand zu leisten – mit Deiner Partei von ein paar ausgesuchten Gefolgsleuten und hohen Schulden bei Dir ist es unmöglich.
Lieber Frank, ich freue mich, Dich kennengelernt zu haben, wünsche Dir alles Gute und viel Gesundheit und hoffe, dass Du – außerhalb der Politik – einen interessanten Lebensabend verbringst!
Beste Grüße
Georg Vetter
(Dr. Georg Vetter ist selbständiger Rechtsanwalt in Wien. Er ist seit der letzten Nationalratswahl Abgeordneter auf der Liste des Team Stronach.)
Die rund 1,6 Prozent für die Strohsack-Truppe haben den Freiheitlichen in der Steiermark vermutlich den zweiten Platz gekostet.
"Danke", Frank.
Es wurde bereits gepostet und dennoch nochmals: Das ganze Projekt Stronach war selbstverständlich von Anfang an eine einzige Heckenschützenaktion gegen die FPÖ; wie schon so unendlich viele seit Gründung des VDU/der FPÖ. Zahllos sind die Namen der Versucher/Versager/Torpedierer am politischen Wegesrand. Aber sei's drum. Nicht die wahltaktischen Glücksritter bestimmen das Geschehen in einer Demokratie -> es sind die Wähler mit ihrem feinen Gespür für Lug und Trug.
Dabei haben wir in Österreich einen 100-% verläßlichen Indikator: Wen der ORF hofiert, der schadet Österreich, und wen der ORF bekämpft, der arbeitet für Österreichs Bürger. Solange Stronach stramm Anti-FPÖ argumentierte, war er "everybodies darling" am Küniglberg. Erst als er sich erdreistete, mit seinen "Werten" die politische Nomenklatura anzupatzen war's vorbei mit lustig. Die Ideen Grüner und sonstiger Linker können nicht wirr genug sein, um nicht von unserer staatlichen Medienorgel hochgelogen zu werden.
Daher ist für mich das Erfreulichste am vergangenen Wahlergebnis: die schallende Ohrfeige für das zwangsfinanzierte Lügenmedium "Österreichischer Staatsfunk".
Was für ehrliche Worte. Zutreffend und voller Erkenntnis.
Die hatte ich aber schon früher. Mit Geld und Pfründen geköderte Politiker ekeln mich an. Wer das Volk vertreten will, soll sich dem Volk stellen. Das scheint aus der Mode gekommen zu sein. Tut dabei nichts zur Sache ob es die Stronach-Gruppe oder die von diesem Haselsteiner bezahlten Pinklinken sind. Die Systemparteien sind ohnedies von den Bankstern und Bilderbergern gekauft und die Ökobolschewiken sollen im Sold der "atlantic partners" offenbar den Morgenthau-Plan an uns vollstrecken uns desindustrialisieren, von der Energieversorgung abschneiden und uns in eine präindustrielle Agrargesellschaft verwandeln. So hat eben jeder seine Finanziers für seine Ziele...
Österreich braucht endlich ganz andere Leute, die auf niemandes Payroll stehen!
Aber manche glauben eben mit Geld geeignete Staatsmänner zukaufen zu können.
Dafür bekommt man aber eben nur abgehalfterte, gesinnungslose Politiker.
1,8% in der Steiermark sind ein würdiges Ergebnis für diese Truppe. Der gute Frank hatte mit ehrlichen Leuten, die hart arbeiten, weil ihnen die Grundsätze etwas bedeuten und einem Bruchteil des Geldes Besseres bekommen. Nach der nächsten NR-Wahl ist diese Randnotiz der österr. Parlamentsgeschichte auch vorbei.
Der einzige gute Ansatz des TS war der für ein liberaleres Waffengesetz! Für diesen Antrag waren offenbar andere zu feig.
Seltsamer Brief. Warum wird diese Schmutzwäsche vor unseren Augen gewaschen? Warum legt man sein NR-Mandat nicht einfach nieder und geht? Es ist so einfach.
Frankie Strohfeuer, was zu erwarten war.
Schade nur um einige engagierte und gute Mitstreiter.
Sehr geehrter Dr. Vetter,
ich habe Ihnen bei der letzten NR-Wahl meine Stimme gegeben, sogar eine Vorzugsstimme, hauptsächlich aufgrund Ihrer Beiträge in diesem Blog.
Ich habe, als selbständiger Einzelunternehmer und Vater von 4 Kindern, bewusst NICHT mehr die ÖVP gewählt. Ihren Wechsel zum ÖVP-Club betrachte ich damit als Verhöhnung.
Sie schreiben: "Der Finanzminister will mit der Steuerreform das Bankgeheimnis abschaffen, der Justizminister mit der Strafrechtsreform die Meinungsfreiheit beschneiden und der Sozialminister mit dem Gleichbehandlungsgesetz die Privatautonomie einschränken. Es ist sowieso schwer, hier Widerstand zu leisten ..."
Tja, welcher Partei gehören denn einige der Angesprochenen an ? Ist es jetzt leichter für Sie, hier Widerstand zu leisten ?
Nächstes Mal werde ich zum ersten Mal in meinem Leben die FPÖ wählen. Und das Interessante ist, genau diesen Satz höre ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis immer öfter ...
Viel Glück bei Ihrer parlamentarischen Arbeit bei der "liberalen" ÖVP !
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Michael Schmid
Nur einigermaßen Charakter eben. Schade.