Ehrerbietung für das Grab des Engelbert Dollfuß

Engelbert Dollfuß wurde 1892 in Niederösterreich als Sohn eines Bauern geboren; im 1. Weltkrieg war er K.u.K. Oberleutnant und erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaille. Er war ein bei seinen Leuten überaus beliebter Offizier. 1923 promovierte er an der Universität Wien; 1931 wurde er Minister und von 1932 bis 1934 war er Bundeskanzler.

Er verteidigte mit außerordentlichem strategischem Weitblick und großem Mut das Land sowohl gegen die Bedrohung durch die rote als auch durch die braune Seite. Dank seiner Entschlossenheit war Österreich das erste Land der Welt, das sich bewaffnet und zunächst auch erfolgreich gegen Hitler zur Wehr setzte. In diesem Abwehrkampf fielen die Sozialisten, einmal mehr ihre völlige Unzuverlässigkeit unter Beweis stellend, der Regierung Dollfuß durch ihren Putschversuch vom Februar 1934 in den Rücken.

Schon lange hatte die „Sozialdemokratie“ auf eine gewaltsame Machtübernahme spekuliert und über Jahre hinweg landesweit ausgiebige Vorbereitungen dafür getroffen. Sie scheiterte an der Konsequenz und Unnachgiebigkeit des Bundeskanzlers, der den gefährlichen Aufstand rasch und mit relativ geringem Blutvergießen beenden konnte. Hätte sich die rote Seite durchgesetzt, so wäre aller Wahrscheinlichkeit nach Österreich unter Einsatz revolutionären Terrors in eine Rätediktatur verwandelt worden, um dann wohl schon 1934 in national-sozialistische Hände zu fallen.

Das hätte dreieinhalb Jahre mehr der politischen Verfolgung durch den National-Sozialismus bedeutet. 1943 hätte es dann wohl auch keine „Moskauer Deklaration“ zur Wiederherstellung Österreichs als souveränen Staat gegeben und 1955 keinen Staatsvertrag – und statt des Abzuges der Besatzungstruppen die dauerhafte Teilung des Landes in eine Ost- und eine Westzone. Dollfuß, der ungeachtet aller gegen ihn gerichteten Drohungen die Freiheit Österreichs wirkungsvoll weiter verteidigte, wurde im Sommer 1934 beim braunen Putschversuch ermordet; die schon damals angestrebte national-sozialistische Machtübernahme scheiterte trotzdem.

Die geniale Politik des Engelbert Dollfuß sicherte ungeachtet seines Todes dem Land bis zum März 1938 die Unabhängigkeit; maßgeblich durch das Ungeschick und den Verrat der Westmächte konnte dann das international völlig alleingelassene und dem „Appeasement“ ausgelieferte Österreich „angeschlossen“ werden. Das Opfer seiner selbst, das Engelbert Dollfuß für Österreich gebracht hatte, wirkte aber fort und zeigte seine segensreiche Wirkung für die Menschen des Landes gerade auch nach 1945. Dollfuß ist, seinerzeit zu Recht als Held und Märtyrer bezeichnet, der bedeutendste Bundeskanzler in der bisherigen Geschichte Österreichs.

Dass sein Grab derzeit der öffentlichen Verächtlichmachung durch die Sozialisten und Linksalternativen der Wiener Stadtregierung ausgesetzt ist, dass keine Briefmarken, Denkmäler und Straßenamen an ihn erinnern, zeugt von der Gehässigkeit der Linken gegenüber einem Mann, von dem sie historisch widerlegt wurde und beweist darüber hinaus den grotesken Undank dieser Republik gegenüber einem der wenigen wahrhaft Großen in der politischen Geschichte des Landes seit 1918.

Alber Pethö, Dr. phil., Jahrgang 1956, ist Historiker und Buchautor sowie Herausgeber der Zeitschrift „Die Weiße Rose – Zeitschrift gegen den Zeitgeist“ (http://www.die-weisse-rose.at)

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