Armer Westerwelle!

Jeder muß mal Urlaub machen,
und für Guido war’s schon Zeit,
gab’s zuletzt ja nichts zu lachen,
nur Polemik, Zank und Streit.

Also ging er auf die Reise
nach Ägypten an den Strand
und da steckt auf seine Weise
er das Köpfchen in den Sand.

Dem Bedürfnis angemessen
bleibt er gleich zwei Wochen lang -
aber wird er unterdessen
keinem abgehn, fragt man bang.

Durchaus nicht, denn in der einen
Hinsicht ist er konsequent,
hat er mit dabei ja seinen -
wie auch immer man es nennt.

Manche sind indes verdrossen:
Gleichsam wider die Natur
finden es Geschlechtsgenossen,
daß er nach Ägypten fuhr.

Und was stört sie an dem Lande?
Nein, nicht das System gottlob,
sondern sehr zur eignen Schande
sind die Leute homophob!

Nun, wie generell auf Erden
kommt’s auch dort drauf an allein,
nicht flagrant erwischt zu werden -
oder gut vernetzt zu sein.

Doch für Guido ist’s wohl schlimmer,
daß ihm fast, als wär’s bestellt,
aus den eignen Reihen immer
jemand in den Rücken fällt!

 

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