Südafrika taumelt in Katastrophe - Putin und Trump als Retter?

Die kontinentale Katastrophe, die Afrika erfasst hat, wird in die Geschichte als eine der größten politisch verursachten Unglücksfälle aller Zeiten eingehen. Hunderte Millionen verarmter Menschen werden laufend ärmer, während eine kleine Elite reicher und reicher wird.

Die Zentralgewalt der meisten Staaten schwindet, die von den früheren Kolonialherren eingeführten Verwaltungen lösen sich auf und das Faustrecht ist zurück. Die Staaten im traditionellen Sinn verschwinden, die Grenzen werden bedeutungslos, weil die Stammesloyalitäten die nationalen Identitäten zum Verschwinden bringen. Warlords und Tyrannen, die als traditionelle Führer auftreten, haben die Kontrolle über einen breiten Streifen Afrikas südlich der Sahara übernommen, wo sie rücksichtslos regieren.

Die Welt schaut jedoch selten auf diese blutigen Barbareien, die regelmäßig vielen armen und wehrlosen Menschen zugefügt werden. Und wenn reagiert wird, dann besteht es bloß im Murmeln von bedeutungslosen Plattitüden. Auch der Schaden, welcher der Umwelt durch eine Schlägern-und-Verbrennen-Landwirtschaft und durch unkontrollierte Abholzen angetan wird, ist zusammen mit der Dezimierung des Wildes bedrückend. Aber die ständigen Warner vor einer globalen Erwärmung schweigen dazu und die Umweltschützer tun kaum etwas anderes, als ihre feuchten Hände zu ringen.

Das alles hat seine Wurzel in der katastrophalen Dekolonialisierungs-Entscheidung nach dem Weltkrieg. Diese kam im Gefolge eines massiven Bewusstseinswandels, durch den die meisten Westeuropäer plötzlich beschlossen, dass sie sich selbst hassen und dass sie sie künftig den Rest ihres Lebens Strafe für das Verbrechen zahlen müssen, weiß geboren zu sein. Die linksliberalen Führer übernahmen die Kontrolle über Nachkriegseuropa und verlangten den Rückzug aus dem Streben nach imperialer Größe.

Die Inszenierung begann, als die britische Königin Elizabeth II. den charismatischen (aber äußerst ratlosen) Kwane Nkrumah aus Ghana unter Tumulten als den ersten Führer einer gerade "befreiten" Kolonie empfing, als Ankündigung einer goldenen Dämmerung und Befreiung eines Landes von seinen "Fesseln". So begann sich die Katastrophe zu entwickeln.

In den nächsten sechs Dekaden waren die liberalen Mainstream-Medien sehr erfolgreich, die große Mehrheit davon zu überzeugen, dass die Afrikaner nur gute Menschen und die Europäer nur böse Menschen sind. Aber wenn du weiß bist und die Tollkühnheit hast zu sagen, dass du durch Geburtsrecht ein Afrikaner bist, der in seiner Heimat bleiben und arbeiten will, und der dieselben fundamentalen Menschenrechte hat wie andere ethnische Gruppen, dann wirst du schnell als Mitglied eines rassistischen Stammes verurteilt, der an die weiße Überlegenheit glaubt. Eines Stammes, der kaum etwas anderes getan habe, als sich auf Kosten der unbedarften schwarzen Bevölkerung bereichert zu haben.

Unter dieser rassistischen Argumentation wurden die Euroafrikaner ab 1957 zu Untermenschen herabklassifiziert, und zwar in dem Sinn, dass normale Menschenrechte für sie nicht galten, die sich auf Grundeigentum und Staatsbürgerschaft beziehen. Sie wurden zu unerwünschten Wanderern, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort waren, die zu vertreiben sind. Außer sie taten etwas Falsches, dann galten auch für sie alle Gesetze – und noch mehr. So löste es wahrscheinlich mehr internationale Aufregung aus, als ein weißer Polizist in Malawi knapp vor dessen Unabhängigkeit einer schwarzen Demonstrantin auf die Füße trat, denn Jahrzehnte später die Ermordung von fast einer Million Tutsis in Ruanda.

Die Entrechtung der Euroafrikaner wurde in fast allen Nachkolonialstaaten Afrikas zur Regel. Sie ist einer der Hauptgründe für den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Kollaps, der die Ära der Unabhängigkeit begleitet hat. Und jetzt findet sie ihr wahrscheinlich letztes, aber wahrscheinlich fürchterlichstes und gewalttätigstes Kapitel in Südafrika mit dem Entschluss der Regierung, die Farmer entschädigungslos zu enteignen.

Das wird in jeder Hinsicht viel schlimmere Folgen als in Zimbabwe haben. Es wird die letzte wirklich funktionierende Wirtschaft in Afrika zerstören. Das wird zu Massenarmut, Hungersnöten und wahrscheinlich einem vielfältigen Bürgerkrieg führen, in dem diverse Stämme Krieg um die letzten Beutestücke einer einstmals blühenden und reichen Wirtschaft führen. Das wird das Signal der Rückkehr des Großteils Afrikas zu jenem gesetzlosen und barbarischen Zustand sein, in dem es bei Beginn der Kolonialisierung gewesen ist. Afrikas Reichtümer werden zerstört und die Mehrheit der Menschen wird in unvorstellbares Elend zurückgestoßen.

Aber am Ende dieser Entwicklung gibt es eine überraschende Wendung: Zwei der mächtigsten Männer der Welt haben begonnen, sich für Afrika zu interessieren.

Aus Russland hört man, dass die Regierung von Wladimir Putin interessiert sei, 15.000 Buren als Farmer aufzunehmen. Das Team um Putin ist raffiniert. Sie wissen, dass diese Buren zu den härtesten und besten Farmern der Welt gehören und dass sie einen großen und befruchtenden Beitrag zur russischen Landwirtschaft leisten können. Das ist freilich auch eine Ironie, wenn man sich daran erinnert, dass vor nicht allzu langer Zeit die Russen, wenn auch unter der Flagge der UdSSR, jene Menschen bekämpft haben, die sie jetzt aufnehmen wollen.

Und auch Donald Trump: Er hat mit der Ängstlichkeit der amerikanischen Vergangenheit gebrochen und sich mit dem Willen, dem Mut und der Macht ins Getümmel geworfen, Südafrika vor der Katastrophe zu bewahren. Er will das Land und viel des ganzen südlichen Afrikas retten. Er warnte in einem Tweet, dass seine Regierung über die Möglichkeit einer Entwicklung wie in Zimbabwe besorgt ist, wo viel Land geraubt worden ist und wo ständig Farmer ermordet werden. Die südafrikanische Regierung ist dadurch überrascht und schockiert.

Nie zuvor hat ein bedeutender Führer des Westens in solcher Weise Südafrika sein Missfallen ausgedrückt. Wie sich diese Erschütterungen auswirken, bleibt noch abzuwarten. Aber wenn die Amerikaner entschlossen dabei bleiben, die südafrikanische Regierung daran zu erinnern, dass die Enteignung einer ethnischen Minderheit Folgen haben wird, kann sich das Blatt vielleicht zum Besseren wenden.

Aber die Linksliberalen freuen sich darüber gar nicht. Ihr Ziel, Afrika zu zerstören, ist noch nicht vollendet. Und um dies zu erreichen, müssen sie also auch Trump vernichten. Ein von den Demokraten beherrschter Kongress wird das wahrscheinlich ab November tun. Die Demokraten werden alles in ihrer Macht tun, dass die Entwicklung in Südafrika im alten Stil weitergeht. Daher werden wir alle, die hier im südlichen Afrika auch künftig leben wollen, die Vorgänge in Washington mit Zittern und Bangen verfolgen.

Hannes Wessels ist ein südafrikanischer Buchautor, dessen Familie schon seit 13 Generationen in Afrika lebt.

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