Nach der Nationalratswahl droht Österreich politische Lähmung

Autor: Stefan Beig

Warum Babler Kanzler einer Zweierkoalition werden kann

Autor: Klaus Lange

Die sexuelle Revolution frisst unsere Kinder

Autor: Werner Reichel

Wind und Atom – die Gegensätze

Autor: Gerhard Kirchner

Wie die Politik Betriebe schädigt

Autor: Andreas Tögel

Frohe Ostern!

Autor: Markus Szyszkowitz

90 Jahre Februar-Aufstand – 90 Jahre Juli-Putsch

Autor: Herbert Kaspar

Wer die Mär von der Frau als Opfer weitererzählt, ist kein Feminist

Autor: Christian Klepej

Nicht Messer, sondern Menschen töten

Autor: Andreas Tögel

Und wieder eine Print-Zeitung weniger ...

Autor: Günter Frühwirth

Alle Gastkommentare

„Wir stehen in einer großen Schlacht“

Durch eine beispiellose internationale Hass- und Diskreditierungs-Kampagne (ORF-Weltjournal: "Ungarn – Orbans demokratische Diktatur") im Stile des Goebbel´schen Diktums "Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Menschen sie am Ende  glauben", hätte Ungarn sturmreif geschossen, die ungarischen Wähler eingeschüchtert und dem Gutmensch-Diktat nihilistischer EU-Eliten unterworfen werden sollen.

In der ersten Frühlingsnacht des Jahres 2018, am 8. April, konnte Viktor Orban vor einer frenetischen Menge jedoch verkünden: "Wir haben gewonnen! Ungarn hat heute einen großartigen Sieg eingefahren. Ich möchte auch den Auslandsungarn danken, dass sie uns geholfen haben, dass das Mutterland gewonnen hat. Auch den polnischen Freunden, dass sie uns unterstützt haben. Auch den Wahlkämpfenden: Es war wunderschön mit euch zu kämpfen!  Im Besonderen möchte ich auch meiner Ehefrau Anikö danken. Wir stehen in einer großen Schlacht, wir haben große Möglichkeiten erhalten, damit wir Ungarn schützen. Zusammen werden wir diesen Weg zu Ende gehen. Wir danken mit "Soli deo Gloria" (Gott allein gebührt die Ehre)."

Die Rede klang mit dem ungarischen Hymnus aus: "Herr segne den Ungarn. Beschütze ihn mit deiner Hand, wenn er sich mit deinem Feind schlägt. Denn dieses Volk hat schon gebüßt für Vergangenes und Kommendes."

Mit dem dritten Wahlsieg Orbans in Folge, in einer für westliche Demokratien unvorstellbarem Ausmaß, geht auch die westliche Alt-68er-Ära ihrem Ende entgegen. Selbst die linke Hass-Presse ist baff: "Orbán bleibt absoluter Alleinherrscher in Ungarn. Die Opposition hat auf ganzer Linie verloren, In Summe gewinnt Orbáns Partei noch ein Mandat mehr und holt sich die Zweidrittelmehrheit zurück." (Pesterlloyd)

 Der Osten hat die Deutungshoheit übernommen: "Ich glaube an die einfachen Dinge. An die Arbeit, an die Familie und an die Heimat. Ich glaube daran, dass Ungarn ein Land ist, in dem die harte Arbeit belohnt wird, dass die Familien – gleich einem Rückgrat – das Land halten, dass die Mütter respektiert und hochgeschätzt werden müssen, dass wir Ungarn dann eine Zukunft besitzen, wenn wir Ungarn bleiben. Wir pflegen unsere Sprache, verteidigen unsere ungarische und christliche Kultur, bewahren die Unabhängigkeit und die Freiheit Ungarns.” (Orban: "Rede zur Lage der Nation" – 18.2.18)

Es ist ein gerade ketzerisches Gegenprogramm zu den verkommenen Werten von 1968 (Gewalt, Sexualität und Vergötterung der "Verdammten dieser Welt"). Genau aus diesem Grunde fürchten die mittlerweile gebrechlich gewordenen Alt-68er-Führungseliten Viktor Orban (1963 geboren – 55 Jahre jung) wie einen säkularisierten Teufel. Verkörpert er doch die spiegelverkehrte Anti-"68er"-Revolte aus dem Osten gegen die senil gewordenen, geistig ausgebluteten, dekadent-nihilistisch-pervertierten 68er-Nomenklateure der Cohn-Bendits (geboren 1945, heute 73 Jahre alt), der von Le Pen als Pädophiler geoutet wurde…

"Unsere schlimmsten Alpträume werden wahr. Der Westen fällt, während Europa nicht einmal bemerkt, dass es besetzt wird. Anscheinend haben sich die Entwicklungsrichtungen zwischen West- und Mitteleuropa voneinander getrennt. In Westeuropa sind die alten, großen europäischen Nationen zu Einwanderungsländern geworden. Die Umwandlung der kulturellen Grundlagen, die Abnahme der Bevölkerung christlicher Kultur, die Islamisierung der Großstädte schreitet voran, und ich sehe jene politischen Kräfte nicht, die die Prozesse aufhalten wollten oder könnten, oder diese umzukehren." (Orban: "Rede zur Lage der Nation" – 18.2.18)

Doch Orbans Osten blieb gegen diese postmoderne kulturelle Implosion immun, weil er als ausgesetztes Randgebiet immer in einem Zustand der fortgesetzten Bedrohung von außen verharrte. Daraus ergibt sich das Paradoxon vom "Vorteil der (zeitlichen) Rückständigkeit": Die Völker des Ostens konnten Vorgänge, die im hoch entwickelten West-EU-Kerngebiet Chaos auslösten (muslimische Einwanderung – Parallelwelten), in Ruhe studieren und schlussendlich verwerfen (Abschottung); aus den ehemaligen Randgebieten entsteht so ein neuer Hegemonial-Kernraum: Die Visegrad-4-Staaten.

 Nietzsche prophezeite mit dem "letzten Menschen" gespenstisch die real existierende Existenz des "christlich-demokratisch-sozialistischen" Gut-Menschen voraus, als schwächliche Dekadenz-Entartung im Sinne einer Gleichmacherei der Menschen untereinander und ihrer Sehnsucht nach einem möglichst risikolos-angenehmen Leben ohne den "Struggle of life". Nietzsches "letzter Mensch" konnte sich im Osten nie durchsetzen.

 Als Historiker habe ich gelernt vorsichtig zu sein im Gebrauch von Zitaten großer Männer: "Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen." (Goethe: Kanonade von Valmy 1792). Jetzt wage ich, dieses Zitat in diesem Zusammenhang zu verwenden:

 Alles begann mit Orbans mutiger Rede vor knapp 30 Jahren, im Juni 1989, als er den Sowjet-Truppen nahelegte, Ungarn zu verlassen. In der ersten Frühlingsnacht dieses Jahres, am 8. April 2018, haben Orban und das ungarische Volk endgültig bewiesen, dass auch die Alt-68er-Nihil-Eliten sich an Ungarn die Zähne ausgebissen haben. Sie haben hier nichts zu suchen und nichts zu melden…

Und man muss in keine Glaskugel sehen, wie die langen Gesichter jener Cohn-Bendits im fernen Brüssel lang und länger werden, und wie die Finger der Gutmenschen-Leitartikler Lendvai und wie sie alle heißen mögen sich winden, um Worte zu finden für das – aus ihrer Sicht heraus – einfach Unfassbare…

Denn eine Parallele muss sich auch ihnen förmlich aufdrängen: Die ungarische Revolution von 1956 gegen die Stalinisten in Moskau hat wohl ihre Fortsetzung gefunden. Verstehen kann man die Cohn-Bendits freilich nicht: Denn Ungarn schützte immer auch an seiner östlichen Flanke das ganze Europa.

Dr. Elmar Forster ist Lehrer und lebt(e) seit 1992 als Auslandsösterreicher in Ungarn, Prag, Bratislava, Polen, Siebenbürgen (Rumänien). 

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print



© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung