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Wiener Tagebuch: Das Zeitungsparadoxon

Wenn ich öffentlich unterwegs bin, dann in der Regel oberirdisch. Mit Bus oder Straßenbahn. Ist mir sympathischer. In letzter Zeit ließ es sich nicht vermeiden, wieder öfters in den Untergrund abzusteigen. Dorthin, wo man das moderne rot-grün-multikulturelle Wien so richtig einsaugen kann. Die Szenerie in den U-Bahnwaggons und Stationen hat sich in den vergangenen Jahren merkbar verändert. Und damit meine ich nicht, dass Wien jetzt viel "bunter" geworden ist. Darum geht es hier nicht.

Was sich ebenfalls verändert hat: Noch vor einigen Jahren sah man, wenn die Menschen morgens in die Arbeit fuhren, unzählige Zeitungsleser. Die meisten von ihnen blätterten in den beiden Gratiszeitungen "Heute" und "Österreich". Wobei erstgenannte stets deutlich stärker vertreten war. Die Waggons und Bahnsteige waren mit den Zeitungen versaut, weil man sie nach kurzer Lektüre zwischen den Stationen achtlos weggeworfen hat. Das sorgte damals immer wieder für Unmut.

Fährt man jetzt mit der U-Bahn, sieht man nur noch wenige Gratiszeitungsleser. Das Smartphone hat sich endgültig gegen die altmodische Zeitung durchgesetzt. Alle starren auf ihr Galaxy oder iPhone. Keine Angst, jetzt kommen keine kulturpessimistischen Betrachtungen über Menschen, die ständig auf ihr Smartphone starren. Auch ich hole mir meine Infos überwiegend über Onlinemedien. Das hat allerdings mehr mit den Inhalten der klassischen Medien als mit dem Papierformat zu tun.

Interessant ist, dass ich zwar immer weniger Menschen mit den Gratisblattln sehe, ihre Leserzahl aber anscheinend nach wie vor sehr hoch ist. "Heute" ist in Wien sogar die meistgelesene Zeitung. Noch weit vor der Krone. Laut Media Analyse (2016/17) hat das Blatt eine Reichweite in Wien von über 31 Prozent. Das ist doch sehr beachtlich. Selbst "Österreich" kommt auf stolze 16,8 Prozent. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Jahr 2010. Damals kamen die beiden Boulevardblätter noch auf 37,6 bzw. 22 Prozent. Der Leserschwund in den U-Bahnen scheint aber doch sehr viel größer zu sein. Nicht nur einige Prozentpunkte.

Da frage ich mich - bei zusammengerechnet fast 50 Prozent Reichweite –, wo verstecken sich die vielen Leser von "Heute" und von "Österreich"? Zumal die Blätter so gratis ja auch wieder nicht sind. Die rotgrüne Stadt Wien inseriert nämlich mit Begeisterung mit unseren Steuergeldern in diesen Zeitungen.

Das "Wiener Tagebuch" ist eine Kolumne von Werner Reichel mit Wiener Streifzügen und Erkundungen. Werner Reichel ist Autor und Chefredakteur von Frank&Frei – Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil.

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