Von der Unterteilung der Welt in Gut und Böse

Dass Gutmenschen, Baum-Umarmer, Willkommensklatscher, vegane Boboisten, Sozialisten und Linke ganz allgemein in einer komplett eigenen Welt leben, die mit der Realität nur noch äußerst sporadisch in Kontakt kommt, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Dennoch ist es immer wieder spannend, aber auch schockierend, wenn man die völlige Irrationalität, ja die Schizophrenie der linken Geisteswelt näher unter die Lupe nimmt.

Wir wollen uns diesmal die linke Dichotomie in punkto Ängste und Befürchtungen anschauen. Die Zweiteilung in Gut und Böse erfolgt dabei nicht so sehr im Einklang mit der Realität oder Rationalität, sondern vielmehr entlang klarer, ideologischer Bruchlinien. Welche Ängste und Sorgen berechtigt sind und welche als lächerlich und dumm gelten, das hängt einzig von der reinen linken Lehre ab. Hier wird nicht anhand von Wissen bewertet oder mit Fakten beurteilt, sondern mit Denkschablonen aus der politisch korrekten Denkwerkstatt. Dabei steht jeder guten weil berechtigten Furcht des Linken eine lächerliche Angst des dummen Rechten gegenüber.

So ist es etwa absolut gerechtfertigt, sich vor der Pflanzennahrung CO2 und dem angeblich davon ausgelösten Klimakollaps zu fürchten. Die Panik davor nimmt schon fast religiöse, oder besser sektenähnliche Formen an. Wie weiland die vor Waldsterben, saurem Regen und Ozonloch. Obwohl die CO2-Theorie wissenschaftlich weiterhin umstritten und keinesfalls zweifelsfrei bewiesen ist. Erst kürzlich haben über 31.000 Wissenschaftler in den USA eine Petition unterschrieben, in der sie sich gegen die Hypothese der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung stellen. Sowas wird von Linken natürlich maximal ignoriert.

Jeder, der sich gegen die Klima-Endzeitsekte stellt, ist ein Klima-Leugner, für den besonders eifrige Gute auch schon mal die Todesstrafe fordern können, wie das aus dem berufenen Mund eines Grazer Musikprofessors von der Kunst-Uni(!) vor nicht allzu langer Zeit geschehen ist. Wer hingegen die aufgrund obiger unbewiesener Theorien vor allem in Deutschland ausgelöste "Energiewende" kritisiert oder gar als schädlich bewertet, ist ganz klar ein Idiot. Obwohl diese Wende Energie in Deutschland so teuer wie kaum sonst wo macht und sowohl die Stabilität des Stromnetzes, als auch den ganzen Wirtschaftsstandort auf lange Sicht gefährdet.

Feinstaub ist zum Beispiel auch so ein leiser Killer, der den braven Linken zum Zittern bringt. Ebenso die überhaupt ganz böse Atomkraft, die besonders seit Fukushima Angst und Schrecken verbreitet. Zwar wurden die vielen Toten in Japan von dem die Katastrophe auslösenden Tsunami dahingerafft und offenbar kein einziger durch Strahlung, aber wen interessiert das schon? Dafür sind Windräder und Solarparks eine tolle, hippe Sache. Sie verschandeln zwar die Landschaft und die Windräder rotten dazu ganze Vogelpopulationen aus, aber wer das bemängelt, ist auch ein Faschist. Oder Dummkopf. Oder gleich beides. Windräder sind grün und damit sakrosankt. Ende der Diskussion.

Auch darf niemand auch nur andenken, dass Elektro-Autos eventuell eine technologische Sackgasse sein könnten. Nicht nur, weil der Lithium-Abbau für die Batterien nicht gerade umweltfreundlich ist. Auch der steigende Strombedarf wird irgendwann zum Problem. Von der Umweltbilanz reden wir erst gar nicht.

Aber Strom kommt ja aus der Steckdose und Tesla ist somit das Beste seit Erfindung des Rades, selbst wenn die Firma um Marketing-Genie Elon Musk ständig neue Rekordverluste einfährt und mittlerweile stündlich 480.000 Dollar verbrennt. Jede Stunde am Tag! Jeden Tag! Dafür hapert es wenigstens mit der Produktion. Kein Wunder also, dass der Aktienkurs immer weiter steigt. Wirklich durchblicken kann diese Entwicklung zwar nur ein linksgrüner Genius, die sind aber dafür alle begeistert von diesem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell mit immer neuen Verlustrekorden und gebrochenen Versprechen. Würde sich da nicht Martin Schulz für den Aufsichtsrat aufdrängen? Er hätte gerade Zeit.

Bleiben wir aber noch kurz beim Bereich Wirtschaft. Hier ist der Unternehmer eines der großen Feindbilder der Linken – also zumindest diejenigen, die wirklich Geld verdienen. Ein "Visionär", Märchenerzähler und Auto-in-den-Weltraum-Beförderer wie Elon Musk, der bisher noch kein Geld verdient hat, ist davon natürlich ausgenommen. Besser gesagt: Seine Firma hat noch keinen Cent verdient – er selber wohl schon.

Aber der ganz normale, solide Unternehmer, der ist ein ganz übler Bursche, den es zu verdammen und zu fürchten gilt. Hingegen sind Beamte, Gewerkschafter und Bonzen in linken Parteien und Arbeiterkammern die Guten. Denn ein schlanker Staat ist gänzlich abzulehnen – er steht schließlich für angsteinflößenden Sozialabbau. Immer mehr Staat, ja eine explodierende Staatsquote ist hingegen nichts Bedrohliches, sondern etwas Begrüßenswertes. Siehe Venezuela oder Nordkorea. Nirgends ist der Staat so groß, nirgends ist das Leben so schön! Und wie gut erst die verstaatlichte Industrie in Österreich funktioniert hat. Halleluja!

Darum ist jegliche Eigenverantwortung strikt abzulehnen, ebenso das selbstständige Denken. Beides muss schon vom Kindergarten an über Schulen und Unis mit aller Konsequenz abtrainiert werden. Der Staat rettet alle und jeden. Folgerichtig hat die so attraktive wie schlaue deutsche Parade-GrünIn Claudia Roth kürzlich gefordert, dass es einen staatlichen Hilfsfonds geben sollte, der jenen GutmenschInnen unter die Arme greift, die Bürgschaften für Asylanten übernommen haben. Die sind nämlich völlig fertig, dass sie jetzt wirklich etwas zahlen müssen und wollen vom Staat gerettet werden. Sie haben also freiwillig Kosten übernommen, um die Staatskasse zu entlasten, und schreien jetzt nach finanzieller Hilfe vom Staat. Diese geistige Pirouette drehen nur Linke so elegant.

Ein ausufernder Nanny-Staat mit explodierenden Kosten ist schließlich nie etwas Schlechtes. Solange die Anderen für das eigene Gut-Sein zahlen, gibt es keinen Grund zur Sorge. Nur der Kapitalismus sollte einen beunruhigen, der zwar noch nie einen Menschen umgebracht hat, aber dafür in den letzten Jahrzehnten die Armut auf dem Planeten immer weiter zurückgedrängt hat. Der Sozialismus, auf dessen Konto in der jüngeren Geschichte hingegen über 100 Millionen Tote gehen und der in Venezuela gerade wieder ein ganzes, an sich reiches Land aushungert, gibt dem braven Bobo-Schlauberger dafür immer ein gutes Gefühl.

Ja, aber es wird alles noch viel besser. Denn jetzt kommen wir erst zu den richtig großen Brocken linker Geistesgröße. So scheut der Linke die katholische Kirche wie der Teufel das Weihwasser. Dabei ist die ohnehin nur noch ein Schatten ihrer selbst und hat schon lange keine Scheiterhaufen mehr entzündet. Die Ausnahmen sind die linkskatholische Caritas und der Linkspapst – die dürfen sich zu den Guten zählen. Dem Islam ist dafür am anderen Ende der Skala stets zu huldigen und jede Kritik an oder Furcht vor dieser kollektivistischen Ideologie mit religiösen Einsprengseln ist streng verboten und natürlich völlig irrational. Da wird einem schnell das Label "islamophob" umgehängt. Denn der Linke bewundert die "Religion des Friedens" aufrichtig, die es als einzige Geisteshaltung weltweit geschafft hat, den Sozialismus was die Zahl der Opfer betrifft, auf Rang zwei zu verweisen.

Darum sind auch die täglichen Messerattacken durch Surensöhne aus den Wüstenbereichen dieser Erde weiterhin ausnahmslos nur Einzelfälle, die mit nichts etwas zu tun haben! Eher sind die Täter sogar Opfer unserer rassistischen Gesellschaft. Angst bekommt der Rotgrün-Fan nur, wenn er weiße Männer in Tracht oder Lederhosen sieht. Speziell rund um das Münchner Oktoberfest wird die Bedrohung durch solche rustikalen Jodler und Vergewaltiger immer besonders akut.

Vergewaltigungen durch Fachkräfte aus südlicheren Gefilden werden hingegen verharmlost und von besonders geistreichen Linksauslegern zu "Erlebnissen" umgedeutet. Die Vergewaltigte wird somit zur "Erlebenden", womit es völlig lächerlich ist, hier auch noch Ängste zu schüren. Auch Sexismus geht nur von der Lederhosenfraktion aus, nie aber von einem Muezzin, Fünf-Mal-am-Tag-Beter oder Burka-Freund. Die Burka steht ja neuerdings sogar für die Befreiung der Frau.

Womit wir immer mehr in den politischen Bereich kommen, der auch sehr spannend ist. Die politische Einstellung entscheidet nämlich beispielsweise darüber, ob Homophobie real und böse ist, oder imaginiert und übertrieben. Kommt Homo-Ablehnung von einem Konservativen, dann ist das etwas Furchtbares, kommt sie von Seiten des Islam, ist das eher kein großes Thema. Oder überhaupt nur Hetze gegen die benachteiligten Neubürger unter uns. Selbiges gilt für Antisemitismus – der ist nur zu fürchten, wenn er von rechts, also von den Nazis kommt. Kommt er von Links oder Moslems, dann ist es ja bloß Israel-Kritik, und die ist immer erlaubt oder sogar zu begrüßen.

Stichwort Nazis: vor denen und ihren bösen Handlangern, den Identitären, muss täglich hysterisch gewarnt werden. Obwohl erstere meist in die Abteilung Fata Morgana fallen und bei Letzteren noch nie Gewalttätigkeiten bekannt worden sind. Andererseits sind Antifa, Schwarzer Block und andere Linksextremisten die Guten, die nur unsere Demokratie verteidigen, indem sie Steine werfen, Polizisten schwer verletzen, Autos abfackeln und Geschäfte plündern. Kein Grund zur Panik, wenn die vorbeischauen. Logisch, oder?

Ebenfalls eine Sache der Marke Horror ist der Nationalismus. Der führt nämlich direkt in die "braune Scheiße", um das mal im Antifa-Jargon zu erläutern. Offene Grenzen, Überfremdung und Europäischer Superstaat führen hingegen direkt in die Erlösung. Da gibt es nichts zu zittern – Jubilieren ist angesagt. Dem im Weg stehen die gefürchteten Populisten, die aber zum Glück von linken Welterklärern, die die Wahrheit mit Löffeln zu sich genommen haben, in Schach gehalten werden. Letztere haben noch nie einen Fehler gemacht und sind somit zu jeder Zeit zu unterstützen und zu hofieren. Warum die Welt trotzdem noch immer kein besserer Ort ist, weiß allein Allah!

Wir nähern uns dem großen Finale linker Weltanschauung, indem wir uns jetzt mit Personen befassen, die Angst und Schrecken verbreiten. Das sind vor allem die Evil-Twins Trump und Putin. Allein diese Namen treiben dem aufrechten Linkskorrekten die Zornesröte ins Gesicht, bevor er vor Angst erbleicht. Erdogan ist hingegen nicht so ein Problem – den neuen Sultan zu kritisieren wäre ja irgendwie rassistisch und definitiv islamophob. Und gar nichts herumzumäkeln oder gar abzulehnen gibt es an Mama Merkels Wir-schaffen-das-nur-weiter-so-Politik. Mutti schafft schließlich Deutschland ab und dann sind wir endlich die Nazi-Plage halbwegs los. Außerdem ist sie die gute Freundin von Erdogan, was irgendwie beide total sympathisch macht. Die Politik dieses Duos zu fürchten wäre jedenfalls völlig gaga.

Damit hätten wir im Großen und Ganzen umrissen, wovor es sich zu zittern lohnt und was nur dumm-rechte Propaganda ist. Ein paar Spezialitäten wären noch übrig. So ist etwa legaler, privater Waffenbesitz des Teufels und kann nur in Tod und Vernichtung enden. Nur die Staatsmacht darf bewaffnet sein, weil ja immer schon bewaffnete Privatleute ihre Nachbarn brutal unterdrückt haben, wohingegen noch nie ein Staat seine unbewaffneten Untertanen drangsaliert hat. Deshalb ist ja auch Waffenbesitz laut US-Verfassung streng verboten, um die Bürger zu schützen. Ach so, nein, falsch – Waffenbesitz ist in den USA ein durch die Verfassung garantiertes Grundrecht, auf dass der Staat seine Bürger nicht so einfach der staatlichen Willkür aussetzen könne. Aber die spinnen ja sowieso, die Amis.

Schließlich schürte speziell die SPÖ in jüngster Zeit die Angst vor der Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland, die in Mangelberufen dringend gebraucht werden. Alarm, das bedroht die soziale Sicherheit! Dafür erklärten Pizza-Kern und Co. die Masseneinwanderung von Schatzsuchenden aus aller Herren Länder zu einer großen Bereicherung, die voll und ganz zu begrüßen ist. "Logo, logo, alles logo – super, super, Super-Partie", sangen die Zillertaler Schürzenjäger wohl schon seinerzeit in Anerkennung dieser linken Überlegenheit auf geistiger Ebene. Nur wird sie jetzt immer noch besser sichtbar.

Wer angesichts dieser Analyse all der Genialität bei der Unterteilung der Welt in Gut und Böse noch immer daran zweifelt, dass auf linker Seite ausschließlich Geistesriesen im Einsatz sind, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Ach, wenn man doch nur zum Gutmenschentum konvertieren könnte. Aber leider ist diese geistige Größe ein Geschenk, das nicht allen zuteilwerden kann.

Niklas G. Salm, früher langjähriger Redakteur einer Tageszeitung – schreibt jetzt unter Pseudonym.

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