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Das Scheitern der Bildung als Instrument von Staatsgläubigkeit

Zahlreiche Jugendliche erwerben in den Schulen vor allem eine sehr positive Wertschätzung der Macht des Staates und der Politik. Die Mentalität, dass Staat und Politik alle sozialen und wirtschaftlichen Probleme lösen können und sollen, ist weit verbreitet.

Bildung steht im Dienste jener, die sich des Staates bedienen, um Sonderinteressen (in Lehrplänen, Lehrbüchern, Fortbildungsveranstaltungen und „Weltanschauungsschulen mit parteipolitisch bestellten Schulleitern“) durchzusetzen.

Etatistische, kollektivistische und korporatistische Überzeugungen erfreuen sich bei Schülern und Lehrern einer großen Beliebtheit. Die Vorstellung, dass der Staat, die Politiker, die Parteien und die Verbände die Probleme lösen, ist eng verbunden mit einer Begeisterung für Planungen, Regulierungen, Steuerungen und Interventionen.

Die Jugendlichen kennen oft  den Unterschied zwischen Staat und Gesellschaft nicht. Das in zahlreichen Schulen verbreitete „Wir-Gefühl-Training“ (vor allem in schulautonomen Sozialmanagement-Fächern wie „Selbstmanagement und Sozialkompetenz“ (SeSo) und/oder „Interkulturelles Lernen“!) ist mit einer Propagierung von Selbstlosigkeit und von staatlich organisierter „sozial(istisch)er Wärme“ (Rundumversorgung im Vollkaskostaat) verbunden.

In der schulischen Sozialisation wird die Begeisterung für zentrale Lösungen internalisiert. Der Glaube an die positiven Auswirkungen staatlicher Maßnahmen ist eng verbunden mit einem geringen Stellenwert von Freiheit (und Recht), von Selbstinteresse, von Eigenverantwortung, von unternehmerischen Aktivitäten und von Wettbewerb.

Wir erleben das Scheitern einer Bildung, die als Instrument einer staatsgläubigen Gesellschaftspolitik eingesetzt wird. Zahlreiche Chefideologen, Parteisoldaten, Sozialutopisten, Sozialingenieure, Sozialtherapeuten, Machbarkeitsgläubige, Paternalisten, Bewusstseinsbildner, Konformitätspädagogen, Tugendwächter und Moralisierer unter den Lehrern leisten in der schulischen Praxis ihre Beiträge zu diesem Versagen von Bildung. Ihre Schulleiter sind stolz auf diese engagierten Lehrer! Ein „Lob der Torheit“!

Die Etatisten und Konstruktivisten verstehen nicht, dass viele kleine (korrigierte) individuelle Fehler zu besseren Problemlösungen führen als die „Anmaßung von Wissen“! Es haben sich in der kulturellen und zivilisatorischen Entwicklung ungeplante(!) Institutionen und Lösungen bewährt!

Wer mit den Jugendlichen über Ungeplantes nachdenkt, der öffnet ihnen auch einen realistischen Umgang mit Veränderungen, mit Unsicherheiten, mit Risiken und mit Chancen. Die Zukunft ist offen. Sie wird weder staatlich geplant, noch durch politische Handlungen bewirkt! Mehr Nachdenken über die individuelle Freiheit und deren Folgen führt auch zu einer Reflexion über das Scheitern als Chance für neue Versuche und für bessere (!) Lösungen. Das Scheitern ist eine Erfahrung, die man im Rahmen einer Persönlichkeitsbildung nicht ausblenden sollte!

Es gibt Schulleiter und Lehrer, die die Schule primär als „Mythenunternehmen“ im Dienste ihrer Ideologien betrachten. In diesen Schulen wird nicht nur eine (überwiegend) etatistische Bildung gepflegt, sondern auch sehr geschickt manipuliert und indoktriniert. Bewusstseinsbildung des „neuen Menschen“ für die neue Gesellschaft steht auf dem Programm.

Die Schule sollte kein „Unternehmen für Agitation, Propaganda und Sozialmanagement“ sein. Sie sollte den Schülern helfen, vom „Mythos“ zum „Logos“, aber nicht vom „Hausverstand zum Mythos“ zu gelangen. Nicht die „Produzenten von Leerformeln und Mythen“, sondern die Wissenschaft und der aufgeklärte Alltagsverstand sind die „Partner der Lehrer“!

Josef Stargl ist AHS-Lehrer in Ruhe und ein Freund der Freiheit.

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