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Ramadankalender beim Wiener Roten Kreuz

Im November 2016 wurde an der öffentlichen Wiener Volksschule meines siebenjährigen Sohnes ein Hilfsprojekt des Roten Kreuzes durchgeführt, da „seit Februar 2016 […] in unserem Bezirk viele Kinder auf der Flucht beschult“ werden. Die „Kinder sind in Notsituationen immer die am meisten Leidtragenden“; deshalb solle man das Bezirksprojekt  mit 1 € oder 2 € oder gerne auch mehr unterstützen.

Das alles leuchtet ein, und ist auch unterstützenswert – wenngleich auch jene zur finanziellen Verantwortung gezogen werden sollten, die verantwortlich sind für die hohe Anzahl der Flüchtlinge. Und es sollte nicht bei Kindern und Eltern, die ohnehin durch Steuerleistungen für die nicht unbeträchtlichen Flüchtlingskosten aufkommen müssen, ein schlechtes Gewissen erzeugt werden.

Aber das Rote Kreuz lebt nun mal von Spendeneinnahmen, leistet sehr viel wertvolle humanitäre Hilfe, und so hat auch mein Sohn gespendet. Schließlich möchte man seinem Kind auch Werte vermitteln und beibringen, soziale Verantwortung zu übernehmen, sind doch alleine in seiner Klasse drei Flüchtlingskinder. (Wer denkt, dass deshalb die Klassenschülerhöchstzahl gesenkt wurde, irrt, die Klasse wurde beinhart auf 25 Schüler aufgefüllt! - Der Migrantenanteil beträgt rund 72 Prozent und das ist für eine öffentliche Wiener Volksschule noch relativ gering: Selbst an manchen Gymnasien ist er schon höher). Das Geld für das Rote Kreuz wurde von der Klassenlehrerin eingesammelt und an die Bezirksleitung des Wiener Roten Kreuzes weitergeleitet.

Vorgestern, am 8. März 2017 bringt mein siebenjähriger Sohn einen Zettel mit der Frühjahrsauswahl des Roten Kreuzes Wien mit nach Hause, um aus Glückwunschkarten und weiteren Produkten auswählen zu können, und im Gegenzug eine freiwillige Spende zu leisten. Das hat es bereits in meiner Schulzeit gegeben.

Um den Eltern die Entscheidungsfindung für einen angemessenen finanziellen Beitrag zu erleichtern, sind die jeweiligen Produkte mit Preisvorschlägen versehen. Die Preise sind durchaus moderat, in Supermärkten kosten Glückwunschkarten oft das Doppelte oder mehr. Der Vorwurf der Bereicherung kann dem Roten Kreuz somit sicher nicht gemacht werden.

Interessant ist aber die Produktzusammensetzung der Frühjahrsaktion des Wiener Roten Kreuzes: Es finden sich keinerlei Ostermotive oder etwa ein Fastenkalender. Vermutlich zielt alles nur auf den Muttertag ab, wie zum Beispiel eine Duftkarte mit Rosen oder etwa ein Magnetherz (weitere Produkte sind eine Karte mit einem Katzenmotiv, ein Türhänger, Origami-Faltbögen sowie ein Jahresplaner für das kommende Schuljahr).

Verwunderlich ist jedoch, dass man einen Ramadankalender bestellen kann. Im Internet kann man sich unter www.jugendrotkreuz.at („Bestellung Frühjahrsaktion!“ anklicken) die jeweiligen Bestellmöglichkeiten der einzelnen Bundesländer ansehen: Nur das Wiener Rote Kreuz bietet einen Ramadankalender an, kein anderes Bundesland des Roten Kreuzes hat einen solchen in sein Sortiment aufgenommen.

Mit anderen Worten: Es findet sich bei der Bestellaktion 2017 kein einziges christliches Motiv; mehr noch, beim Wiener Roten Kreuz findet man nicht nur kein christliches Motiv, stattdessen einen Ramadankalender. In einem islamischen Land würde das Sortiment vermutlich nicht anders aussehen.

  • Ist das der Dank für das im November 2016 durchgeführte Hilfsprojekt?
  • Sieht so die „humanitäre Bildungsarbeit in den Schulen“ (wie auf dem Zettel beziehungsweise dem Plakat des Roten Kreuzes Wien vermerkt) aus?
  • Warum wird ein Ramadankalender in das Sortiment aufgenommen, aber kein einziges Produkt mit einem christlichen Motiv angeboten?
  • Welche Werte verfolgt das Wiener Rote Kreuz?
  • Bietet das Wiener Rote Kreuz diese Produktpalette auch an Privatschulen an oder wird bei der Sortimentgestaltung eine Unterscheidung getroffen zwischen Privatschulen und öffentlichen Schulen (wie das zum Beispiel beim Essensanbieter Gourmet der Fall ist)?

Ich fühle mich als Christ diskriminiert. Und das mitten in Europa.

Wie weit muss unsere kulturelle Unterwürfigkeit noch gehen?

PS: Eine Mutter eines Schülers aus einer höheren Klasse hat mir soeben mitgeteilt, dass es den Ramadankalender schon seit mindestens drei Jahren gebe. Als Ausgleich zum Adventkalender bei der Weihnachtsauswahl des Roten Kreuzes, so erfahre ich. Und dass das alles noch wo hinführen würde, wo wir es alle nicht wollten.

PPS: Besonders sauer stößt auf, dass der Schulfotograf für das kommende Schuljahr als Hintergrundmotiv für die Fotos einen Adventkalender vorgeschlagen hatte, er aber seitens der Direktion eingebremst wurde, mit dem Argument, man wisse nicht, ob alle Kinder mit einem Adventkalender etwas anfangen könnten, da doch viele Migranten an der Schule seien.

PPPS: Der politische Druck in Wien auf Lehrer, Direktoren und auch das Rote Kreuz muss riesig sein.

PPPPS: Bei der 20. bekannten Familie, die aus Wien ins Umland weggezogen ist, hab ich aufgehört zu zählen. Und etliche aus einer einzigen Klasse, die ich kenne, überlegen wegzuziehen. Wenn man mit ihnen mehr als nur zwei, drei Sätze redet, hört man immer wieder, dass diese Entwicklung ein Wahnsinn ist, dass man zuschauen kann, wie es von Jahr zu Jahr mehr Ausländer in der Schule gibt. Allein bei meinem Sohn sind zu Semesterbeginn drei neue Schüler gekommen, alle drei mit nicht deutscher Muttersprache.

PPPPPS: Bei der Wien-xtra-Kinderinfo (neben dem Zoom-Kindermuseum) hab ich ein Plakat gesehen: "Das ist ja gar kein Flüchtling. Das ist ein Wienling." Dann wurde zu einem Vortrag eingeladen: Wie man als Lehrer mit Eltern umgeht, die rassistisch sind …

Wie solle man da noch Werte vermitteln?

Die Autorin ist Ökonomin und Mutter zweier Schulkinder. Sie hat aus Rücksicht auf diese um Anonymität gebeten.

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