Ulrike Lunacek: Die eiserne Vizepräsidentin

Das war zu erwarten. Die neue Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Ulrike Lunacek, ist empört! Jener Mann, der sie auf der Wiener Regenbogenparade mit übel riechender Buttersäure besprüht hat, bleibt auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen ihn jetzt eingestellt. Der ruchlose Buttersäure-Attentäter ist nämlich nicht zurechnungsfähig. Und weil er niemanden verletzt hat, darf er auch in keine Anstalt eingewiesen werden.

Skandal! Das will die Vorkämpferin für Genderismus nicht so einfach hinnehmen. Unzurechnungsfähig hin oder her, der harmlose geistig Verwirrte soll für seine Gräueltat offenbar bestraft werden. Keine Gnade für geistig Beeinträchtigte. Ulrike „Miss Gnadenlos“ Lunacek überlegt jedenfalls weitere rechtliche Schritte.

Grüne sind eben immer nur solange tolerant, solange sie diese Haltung von anderen einfordern können, solange sie ihnen selbst nützt oder ihr angenehmes Leben davon nicht beeinträchtigt wird. Ansonsten hört sich der Spaß ganz schnell auf.

Man erinnere sich nur an die Häme und Schadenfreude in der linken Reichshälfte, als seinerzeit der FPÖ-Politiker Hilmar Kabas vor laufender Kamera mit einer Torte attackiert worden ist. Kabas wurde damals sogar leicht verletzt. Aber wenn es die Grünen selbst betrifft, da können die Gesetze und Strafrahmen gar nicht hart genug sein. Da ist plötzlich Schluss mit linker Kuscheljustiz.

Vielleicht sollte sich der grüne Justizsprecher Albert Steinhauser mit Frau Lunacek unterhalten. Dieser kritisiert nämlich gerne den so genannten Maßnahmenvollzug, also das Einsperren von geistig Kranken. Auch die Lektüre des „Profil“ wäre ihr zu empfehlen. Das Nachrichtenmagazin schrieb im vergangenen Jahr: „Noch nie wurden psychisch kranke Straftäter so hemmungslos weggesperrt wie heute.“ Also etwas mehr Gelassenheit, Frau Vizepräsidentin. Vor dem Gesetz sind schließlich alle Menschen gleich, selbst jene, die Grüne verärgern.

Und wenn er einen bösen Burschenschafter oder FPÖ-Politiker besprüht hätte, wären sie und ihre Parteigenossen vermutlich die ersten gewesen, die den Mut und die Zivilcourage des Sprühers gelobt hätten.

Es ist immer wieder spannend, wenn Grüne ihre tolerante, bunte und verständnisvolle Maske fallen lassen. Zum Vorschein kommt ein ziemlich unsympathisches Gesicht mit totalitäten Zügen.

Werner Reichel ist Journalist und Autor aus Wien. Kürzlich ist sein neues Buch „Die Feinde der Freiheit“ erschienen. 

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