Wie weit hat die Elektronik in den Schulunterricht Eingang gefunden. Wo ist das gut, wo schlecht. Darüber idskutiert Maximilian mit seinem Großvater Andreas Unterberger.

Wie weit hat die Elektronik in den Schulunterricht Eingang gefunden. Wo ist das gut, wo schlecht. Darüber idskutiert Maximilian mit seinem Großvater Andreas Unterberger.
Es ist nichts gegen einen sinnvollen Einsatz moderner elektronischer Medien im Schulunterricht einzuwenden, insbesondere wenn eben Grundregeln in der Rechtschreibung sowie Grundrechnungsarten einwandfrei beherrscht werden.
Leider sind in Österreich bisher sämtliche Reformbestrebungen beim Bildungssystem in Pleiten, Pech und Pannen untergegangen.
Daher besteht in unserem Land - verursacht von den letzten durch Unfähigkeit glänzenden SPÖ-Unterrichtsministerinnen - ein fast schon unüberschaubarer Aufholbedarf.
Der Unmut bei den Unternehmen über schlecht ausgebildete Absolventen wächst. Die Auswirkungen sowohl beim Wirtschaftsstandort als auch bei der Ausbildung sind mit dem Rückfall bei entsprechenden Rankings bereits spürbar!
Elektronik in der Schule:
Da muss man grundsätzlich trennen, ob das eingesetzte Medium hilft, Lernstoffe besser und schneller zu vermitteln oder ob dabei notwendiges Basiswissen gar nicht mehr verlangt wird. So ist es z.B. sehr segensreich, wenn Beamer statt Dia- und Overheadprojektoren verwendet werden, ebenso sind die elektronischen Schultafeln (Whiteboards) den konservativen Kreidetafeln überlegen.
Natürlich können künftig auch für das Lernen bereits vorhandene Texte, Grafiken, Bilder und Filme in Dateiform von allen Schülern übernommen und umgekehrt eigene Arbeiten auf elektronischem Weg zum Lehrenden übermittelt werden.
Völlig richtig wird aber vom Großvater moniert, dass erst die Grundrechnungsarten, die korrekte Rechtschreibung u.v.a.m. völlig beherrscht werden müssen, denn erst dann ist der Einsatz elektronischer Hilfsmittel sinnvoll. Ich zähle zum sog. Allgemeinwissen aber auch Grundkenntnisse aller wichtigen Sparten, sonst ist man bei der weiterführenden Suche - z.B. im Internet - auf verlorenem Posten. Während meiner Schulzeit hat man z.B. die Verwendung von Wörterbüchern im Fremdsprachenunterricht erst ab einer bestimmten Schulstufe erlaubt. Denn erst bei ausreichenden Basiskenntnissen kann man z.B. bei einem fehlenden Begriff im Wörterbuch die richtige Auswahl treffen.
Wie viele Grundkenntnisse in den Mittelschulen künftig vermittelt werden sollen, müssen die Bildungsverantwortlichen entscheiden. Es stimmt wohl, dass man viel Erlerntes in späteren Leben gar nicht mehr braucht. So ist z.B. das obligatorische Latinum beim Medizinstudium gar nicht so wichtig, meine Tochter fragte mich dabei immer nach altgriechischen Wurzeln, denn viel medizinische Fachausdrücke haben deren Ursprung dort. Andererseit hilft die Kenntnis des "alten" Römischen Rechts sehr, aktuelle Zusammenhänge und Auswirkungen besser zu verstehen.
Negativ sehe ich in den USA die Bemühungen zur sog. umgedrehten Pyramide, wo man sich nur mehr Wissen aneignet, welches direkt mit der laufenden Arbeit zu tun hat. So gibt es dort z.B. auch keine Lehrlingsausbildungen, sondern nur angelernte Kräfte bzw. Fachidioten, welche fächerübergreifend gar nichts wissen. Andererseits nimmt das Wissensvolumen derart zu, dass die „Universalisten“ schon selten geworden sind. Leider geht dort der Trend in die Richtung, dass man nur mehr wissen muss, wie, wann und wo man die benötigte Information bekommen kann.
Ein Kompromiss dieser beiden Extreme muss daher gefunden werden.
NON SCHOLAE, SED VITAE DISCIMUS.
Sg. Dr. Unterberger, lieber Andreas, die Aussagen darüber, welche Programmiersprachen wie lange welchen Einfluss ausgeübt haben, und was sich alle 1½ Jahre ändert (die Grundlagen sind es nicht), hättest Du Dir besser verkniffen, da liegst du völlig daneben.
Maximilian: es stimmt, händisch Wurzelziehen braucht kein Mensch. Aber darum geht es nicht.
Hoch- und Weitsprung braucht man nämlich ›im Leben‹ auch nicht. Man lernt nicht hoch oder weit zu springen, weil das per se wichtig wäre, sondern seil es Körperbeherrschung, Feinmotorik und generelle Fitness verbessert.
Und genauso lernt man nicht Wurzelziehen, sondern Probleme zu analysieren. (Und ›babylonisches Wurzelziehen‹ bspw. ist nebenbei erwähnt unglaublich elegant.)