Sehr unfair fühlen sich junge Menschen vom Pensionssystem behandelt. Zugleich haben sie aber das Gefühl, dass Proteste sinnlos sind. Werden Sie überhaupt noch eine Altersversorgung erhalten? Der 16 jährige Maximilian befragt seinen Großvater Andreas Unterberger dazu.

Hätten wir nicht eine derart überalterte Gesellschaft, wären schon längst viel straffere Pensionsreformen in die Wege geleitet worden.
Aber zu wenig junge Menschen = keine politische Lobby = zu wenig Wählerstimmen und daher läßt man das System lieber an die Wand fahren, als Wahlen und damit Macht zu verlieren.
Und dieses Problem existiert auf vielen anderen Gebieten in unserem Staat mit der vielgepriesenen Demokratie, die offensichtlich längst nicht mehr das hält, was uns immer versprochen wird.
Sehr geehrter Herr Dr. Unterberger,
lieber Herr Maximilian,
der derzeitige Pflichtbeitrag für die Pensionsversicherung ist eigentlich nur eine "zweckgebundene" Steuer. Denn durch das sog. Umlageverfahren wird das Geld ja für die Einzahaler nicht angespart und verzinst, sondern flugs gleich wieder an die bestehenden Pensionisten ausbezahlt. Dazu muss der Staat noch einen großen Anteil aus dem allgemeinen Steuertopf leisten.
Es kann daher allen Jungen und auch noch berufstätigen Menschen nur empfohlen werden, sich für ein Zwei- bzw. besser Dreisäulenmodell zu entscheiden. Die zweite Säule bietet eine Firmenpension und die Dritte ist eine persönliche, individuelle Ansparmöglichkeit. Die letzteren beiden funktionieren natürlich nach dem Kapitaldeckungsverfahren mit den bekannten Vorteilen aber auch Risken. In der Schweiz, den Niederlanden und vielen anderen Staaten funktioniert dies ganz gut und die erste Säule ist wirklich nur mehr dazu da, die Mindestbedürfnisse abzudecken.
Dazu ist aber ein Umdenken bei der Masse der Bevölkerung, den Parteien und Gewerkschaften erforderlich. Dazu ist aber Österreich derzeit (noch) nicht reif, vielleicht aber nach einem Pensionskollaps?