2000 Jahre Gejammer

Den in den österreichischen und deutschen Mainstream-Medien, natürlich auch von Paul Zulehner und Alois Glück (Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken) immer wieder zu Recht beklagten Zustand der katholischen Kirche hat der Gründer höchstpersönlich zu verantworten.

Jesus hätte schon vor 2000 Jahren, anstatt sich auf obskure Überlieferungen des alten Testaments und die längst überholten zehn Gebote – an die sich schon damals kaum jemand gehalten hat – zu berufen, und uns Geschichten von Reue, Umkehr und Sündenvergebung, Dämonen, Nächstenliebe und Barmherzigkeit zuzumuten, die Menschen dort abholen sollen, wo sie waren. Er hätte sie z.B. fragen sollen: „An was wollt ihr glauben? Welche Gesetze wollt ihr beachten? Wollt ihr den totalen Fun?"

Hätte er das getan, wäre uns das schon seit über 2000 Jahren andauernde Gejammere über den sündhaften Menschen und die Dauerkrise des Christentums erspart geblieben. Wir könnten alle ohne schlechtes Gewissen gemäß dem Slogan der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung „alles, was Spaß macht, ist okay, wenn du nur richtig verhütest“ das Leben ohne Reue genießen. Wir könnten in den Kathedralen, wenn sie dann überhaupt entstanden wären, Discos oder Flatrate-Freudenhäuser einrichten. Österreicher und Deutsche wären mit dem Paul der Pastoraltheologen und dem Alois vom Zentralkomitee im siebten Glück.

Wann dürfen wir darauf hoffen?

Franz Lassak ist Architekt und lebt in München.

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