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Südtirol 2013: Unrecht verjährt nicht

Wie heißt es so schön in den ersten beiden Zeilen der dritten Strophe der österreichischen Bundeshymne? „Mutig in die neuen Zeiten/Frei und gläubig sieh uns schreiten." Ob diese Zeilen auch für Südtirol gelten können? Der Verfasser dieser kleinen Abhandlung glaubt daran. Unrecht verjährt nicht. Der Einsatz für Wahrheit und der Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung muss als Kontrastprogramm zur Zugehörigkeit Südtirols zu Italien angesehen werden.

Wer das Unrecht als Recht ansieht und die Wahrheit aus Toleranzgründen verschweigt, macht sich mitschuldig, wenn es darum geht, nicht mutig in die neuen Zeiten frei und gläubig zu schreiten. Fürwahr war die Autonomie Südtirols vor vielen Jahren der gangbarere Weg, die realpolitisch richtigere Entscheidung. Aber in Zeiten der Krise zeigte Italien sein wahres Gesicht, nicht erst durch die Melkkuh-Politik in der Phase des „technokratischen" Ministerpräsidenten Mario Monti.

Nur ein friedlich vereintes Tirol kann als gerechte Lösung der Südtirolfrage angesehen werden. Die Summe des Denkens eines Volkes bestimmt sein Schicksal. Und wenn man den international hoch angesehenen und leider all zu früh verstorbenen Völkerrechtler Felix Ermacora zitieren darf, kann keine Macht der Erde einem Volk auf Dauer die Selbstbestimmung vorenthalten – auch Italien den Südtirolern nicht. Aber wollen und verlangen muss man sie.

Auf den rechten Augenblick zu warten ist eine Kunst. Nachdem die deutschen Oppositionsparteien im Südtiroler Landtag durch den Wähler politischen Aufwind bekommen haben, wäre die Chance da, aber höchstwahrscheinlich möchte man ja aus Loyalitätsgründen das friedliche Zusammenleben der Volksgruppen nicht aufs Spiel setzen. Man wird sehen, ob die Bekundung des Freiheitswillens der Schotten (hier durch ein Referendum im Herbst 2014), der Basken und der Katalanen auf Südtirol wirken werden. Darüber hinwegzusehen wäre sicherlich der falsche Weg.

Aber es heißt auch, dass nur die glücklichsten Sklaven die erbittertsten Feinde der Freiheit wären. Das heißt, dass nicht alles an Italien falsch oder zu beanstanden wäre. Aber es wäre gut zu wissen, weshalb die Tagespolitik der Apenninenhalbinsel immer wieder den Artikel drei des eigenen Grundgesetzes missachtet.

Darin heißt es, dass alle Staatsbürger die gleiche gesellschaftliche Würde haben und vor dem Gesetz ohne Unterschied des Geschlechtes, der Rasse, der Sprache, des Glaubens, der politischen Anschauungen, der persönlichen und sozialen Verhältnisse gleich sind.

Andreas Raffeiner (Jg. 1979), Diplomand aus Geschichte mit politischem und völkerrechtlichem Interesse.
Bozen-Innsbruck

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