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Unsere Wohlstandsgesellschaft: Generation „Z“ wie „Zukunftsdiebstahl“

Kindern und Ungeborenen hohe öffentliche Schulden zu überlassen, nur damit es uns heute besser geht und wir der Realität nicht ins Auge blicken müssen, zeigt ungeheure Verantwortungslosigkeit und maximale Unmoral. Unsere Nachkommen können diese Schulden nie mehr loswerden. Schon im Jahr 2015 werden es – inklusive der jetzt noch „versteckten“ – etwa 300 Milliarden Euro sein. Sie müssen auf ewig verzinst werden.

Warum haben wir die Gewohnheitspolitiker, die seit Jahrzehnten ihre Sucht nach jährlichen Neuschulden ausleben, nicht längst aus ihren Ämtern gejagt?

Offensichtlich beruhigen wir uns mit dem Gedanken, dass wir den nachfolgenden Generationen auch Werte hinterlassen, die wir als „Aufbaugeneration“ geschaffen haben.

Die Vorstellung ist als Rechtfertigung verlockend:

  1. Unsere Kinder und Kindeskinder werden von der Infrastruktur, die sie von uns übernehmen, massiv zehren können.
  2. Demgegenüber stehen „halt“ die Schulden, die die öffentliche Hand zur Finanzierung dieser „Zukunftsinvestitionen“ in den letzten Jahrzehnten  aufgenommen hat.
  3. Durch Nutzung der Infrastruktur können unsere Nachfahren das schaffen, was wir als Aufbaugeneration „naturgemäß“ noch nicht konnten: die laufenden Zinsen verdienen und zahlen – und die öffentlichen Altschulden abbauen …

Das entspricht leider aus folgenden Gründen nicht der Realität:.

Jede Generation ist eine „Aufbaugeneration“: Der übernommene Standard taugt ja nur als sogenannter ‚Hygienefaktor’: Sein Fehlen würde schaden, aber sein Vorhandensein bringt keinen Wettbewerbsvorteil. Alle Hochlohnländer gehen in etwa vom gleichen Infrastrukturstandard aus – und schreiten von dieser Basis aus weiter voran.

Darüber hinaus ist vieles, was übernommen wird, eher Belastung. Besonders die Inflexibilität im System, die bürokratischen Apparate, aber auch ineffiziente Gebäude, überalterte Technik etc. Neue Technologien führen zu Umbrüchen, die Produktzyklen werden immer kürzer.

Und die aufstrebenden Staaten haben immer mehr gut- bis bestausgebildete, nach Wohlstand hungrige Menschen, weit niedrigere Lohnkosten, Sozial- und Umweltstandards, enorme Möglichkeiten durch die neuen Medien, offene Märkte, niedrige Steuerbelastungen, zum Großteil weniger Bürokratie, ein positives Technik- und Unternehmerbild etc.

Unser relatives Hochlohnniveau geht auf kein Naturgesetz zurück, sondern muss im weltweiten Wettbewerb laufend neu erarbeitet werden. Vor allem muss auch die produzierende Wirtschaft im Land gehalten werden. Da werden es unsere Nachkommen weit schwieriger haben als wir bisher. Wenn alles – weil billiger – importiert wird und die Exporte zurückgehen, ist der Abstieg programmiert. Durch den Rückgang der Arbeitsplätze sind auch unsere Sozialstandards nicht zu halten.

Unser jetziges Wohlstandsniveau findet seine Ursache darüber hinaus leider zu einem Teil in den Vorgriffen auf die Zukunft: der Schuldenmacherei der letzten Jahrzehnte.

Unsere Nachfolger werden also beim Versuch, ihren Lebensstandard zu erhalten, mehrfach belastet sein:

  • Durch die weiter wachsende internationale Konkurrenz,
  • Durch den Wegfall des schuldengenerierten Wachstumsanteils,
  • Durch enorme Pensionslasten und Pflegekosten bei immer weniger Aktiven.
  • Durch die zu übernehmenden Altschulden samt enormer dauernder Budgetbelastung durch die Zinsen, deren zukünftige Höhe nicht einmal kalkulierbar ist.

Unsere Aufbauleistungen werden dabei nur wenig Entlastung bringen.

Wollen wir unseren Nachkommen wirklich und bewusst den hausgemachten Teil dieser Handicaps aufhalsen?

Warum beginnen wir nicht endlich ernsthaft mit der Sanierung? Indem wir wenigstens nicht weiter dauernd neue Schulden anhäufen, sondern durch nachhaltige Budgetüberschüsse Schulden abbauen – und damit wenigstens Reserven für neue Krisen schaffen?

Wie wollen wir gegenüber den Kindern und den noch Ungeborenen rechtfertigen, dass wir – nach 60 Jahren Bürokratieaufbau und Klientelpolitik – nicht spätestens JETZT  alle öffentlich finanzierten Bereiche massiv effizient machen und eklatante Privilegien wieder abschaffen, um damit die dauernden Defizite wegzubringen?

Ich empfehle das Argument: „Es muss ja nicht allen Generationen so gut gehen wie uns!!“

Mag Wolfgang Bauer, www.verwaltungsreform-jetzt.at

Mag. Wolfgang Bauer war beruflich Effizienzmanager und betreibt seit 2011 die nunmehr größte private und parteifreie Internet-Bürgerinitiative zum Thema Effizienz und Privilegienabbau in allen öffentlich finanzierten Bereichen:

www.verwaltungsreform-jetzt.at  (bald 10.000 namentlich deklarierte Unterstützer).

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